Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman verließ Tel Aviv am Sonntag in Richtung Baku, der aserbaidschanischen Hauptstadt. Die für Israel wohl wichtigsten Themenkreise während Liebermans Aufenthalt in Aserbaidschan werden vermutlich die mögliche strategische und/oder taktische Hilfe sein, die Israel von Baku bei der Überwachung der atomaren Aufrüstung von Nachbar Iran erhält. Die Gerüchte, wonach Aserbaidschan israelischen Agenten das Grenzgebiet zu Iran als Ausgangspunkt für Aktionen hinter die feindlichen Linien zur Verfügung stellt, halten sich seit einiger Zeit hartnäckig.
Laut einem Bericht des amerikanischen Magazins «Foreign Policy» hat Aserbaidschan Israel die Benutzung von vier ehemals sowjetischen Luftwaffenbasen gestattet, was in Washington die Besorgnis über israelische Vorbereitungen für einen Angriff auf Iran verstärkt haben sollen.
Im Februar schließlich haben die staatlichen Israel Aerospace Industries mit Aserbaidschan einen Vertrag über 1.6 Milliarden Dollar unterzeichnet, der die Lieferung von unbemannten Aufklärungsflugzeugen und Luftabwehr- und Raketenabwehrsysteme vorsieht.