Der Austausch der – vier Jahre lang von Islamisten in Geiselhaft gehaltenen – ex-katholischen Sophie Pétronin gegen 200 Dschihadisten und 10 Millionen Euro Lösegeld, wirft Fragen auf.
Die Zeitung Figaro analysiert die Umstände der Befreiung der 75-jährigen Sophie Pétronin, die nach dem Gefangenenaustausch mit drei weiteren Geiseln gegen 200 Dschihadisten am vergangenen Freitag auf dem französischen Militärflugplatz Villacoublay gelandet und nach ihrer Geiselhaft in der Sahelzone erstmals wieder französischen Boden betrat.
Warum also war Präsident Macron verlegen und gab keinen Kommentar ab, fragt die Tageszeitung. Auf den sozialen Netzwerken wurde die 75-Jährige „mit einer Flut von Beschimpfungen empfangen“. In der Bevölkerung habe sie jedenfalls nicht nur Sympathie ausgelöst, nachdem bekannt geworden war, dass sie zum Islam übergetreten sei, ihren Namen nun in das muslimische „Mariam“ geändert und ihre Haft „wie Exerzitien erlebt“ habe. Darüber hinaus bekräftigte sie ihre Entschlossenheit, nach Mali zurückzukehren, wo sie ein Kinderhilfswerk leitete. Sie lehnt es ab, ihre ehemaligen Geiselnehmer als „Dschihadisten“ zu betrachten. Ihre Sichtweise auf den Sahelkonflikt „sorgt für Unbehagen, ist fehl am Platz und empört viele Franzosen“. Warum sollten die französischen Soldaten weiterhin mit ihrem Blut bezahlen, „um solche Kommentare zu hören?“
Die von Frankreich geführte „Opération Barkhane“ mit 4500 Soldaten zur Bekämpfung des transnationalen islamistischen Terrorismus, der auf einem ebenso weitläufigen Gebiet wie Europa mit Entführungen und Mordanschlägen tätig ist, scheint aussichtslos zu sein. Viele Franzosen hinterfragten „die Notwendigkeit, diese Operation fortzusetzen, die bereits das Leben von 50 Soldaten gekostet hat“. mehr Informationen Tagespost
Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert. Der Begriff ist wissenschaftlich nicht fundiert. Die Identifikation mit dem Aggressor (auch: Identifizierung mit dem Angreifer) bezeichnet in der Tiefenpsychologie einen Abwehrmechanismus zur Angstbewältigung.
Schweizer Geisel getötet
Eine Schweizerin ist in Mali vor vier Jahren von Terroristen entführt worden. Nun wurden die Schweizer Behörden über ihren Tod informiert.
Beatrice Stöckli (59) sei offenbar schon vor einem Monat von den Entführern der islamistischen Terrororganisation Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) getötet worden. Die französischen Behörden seien von der freigelassenen französischen Geisel Sophie Pétronin über die Hinrichtung der Schweizerin informiert worden, hiess es im EDA .
Ihre grosse Familie waren die Armen und Kranken der Nachbarschaft, verrohte Kinder, denen sie Zuneigung zu Streitgefährten und streunenden Tieren beibrachte, statt diese zu quälen. Sie lehrte die Kleinen Lesen und Schreiben, nicht an Hand des Koran wie in den Moscheeschulen, sondern von Märchen und Kindergeschichten.
«Sie sammelte die bettelnden Kinder ein, gab ihnen zu essen, spielte und sang mit ihnen, erzählte Geschichten aus der Bibel.»
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