Auf dem Parteitag in Anakara wurde Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu vom Samstag 18.8.2018 einstimmig als AKP-Chef bestätigt.
Ein Transparent am Parteitag gibt Rätsel auf:
Da sind 3 historische Daten genannt und es steht der Satz: Die Geschichte wiederholt sich.
Jedes mal wird ein großer Sieg des Islam über das Christentum (bzw. alle Welt) genannt:
* 1071 n.Chr. Alp Arslan siegt über den christlich byzantinischen Kaiser.
* 1299 n.Chr. Gazi / Osman I. begründet das Osmanische Reich.
* 1453 n.Chr. Sultan Mehmet erobert Konstantinopel und darauf fast Europa.
* 2018 n.Chr. Erdogan – als einer der der Welt sagt wo lang es geht?!
Erdogan will auch die grenzüberschreitenden Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien ausweiten. Er werde „die Quelle der Bedrohung“ für sein Land trockenlegen, sagte der Präsident.
Diese Ankündigung dürfte die Krise mit den USA noch verschärfen. Im Norden Syriens stehen sich US-amerikanische und türkische Truppen direkt gegenüber. Washington unterstützt dort kurdische Verbände, die große Erfolge gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erzielt haben. Sie kontrollieren ein Gebiet von Hunderten Kilometern entlang der Grenze.
Die Türkei sieht die Einheiten unter der Führung der Gruppe YPG an ihrer Grenze allerdings als syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Zweimal marschierte sie mit pro-türkischen Rebellen bereits in den Nordwesten Syriens ein und eroberte Kurdengebiet, zum Beispiel in Afrin. Auch mit den Kurden im Irak steht Ankara im Konflikt und türkische Soldaten drangen auch in den Nordirak ein, wo die PKK Rückzugsgebiete hat. mehr Inforationen
Deutschland soll nach Darstellung von SPD-Chefin Andrea Nahles unter Umständen die wirtschaftlich angeschlagene Türkei unterstützen. Ex-Außenminister Gabriel warnt vor der Destabilisierung der Türkei und vor einer atomaren Bewaffnung des Landes. Gabriel: „Ich fürchte, früher oder später werden in der Türkei nationalistische Kräfte – ebenso wie im Iran und Nordkorea – nach der Atombombe greifen, um sich unangreifbar zu machen.“
Finanzielle Hilfen für die wirtschaftlich angeschlagene Türkei kommen aus Sicht des CDU-Außenpolitikers Jürgen Hardt nur bei einem Kurswechsel der Regierung in Ankara in Frage. „Die Ursache für die Wirtschafts- und Währungskrise in der Türkei sind die fahrlässigen Äußerungen von Präsident Erdogan mit Blick auf die Unabhängigkeit der Zentralbank und die Rechtsstaatlichkeit“, sagte Hardt der „Rheinischen Post“. Sollte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan diese Haltung nicht grundsätzlich ändern, wären Wirtschaftshilfen vergeudetes Geld. mehr Informationen
Für Erdogan befindet sich nicht die Türkei in der Krise, sondern Amerika. So frohlockte ein Erdogan-Berater – gewiss nicht ohne Rücksprache mit dem Chef – in der regierungstreuen Zeitung „Sabah“: Trump wolle offenbar testen, wie viel Macht die USA noch haben in der Welt, und dass man ihm diese Gelegenheit geben sollte – denn das amerikanische Kartenhaus werde zusammenbrechen. mehr Informationen
Die US-Regierung hat einem Medienbericht zufolge ein Angebot der Türkei zur Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson abgelehnt, das die USA zum Erlass einer Geldstrafe für die türkische Halkbank verpflichtet hätte.
Wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtete, will Washington mit Ankara erst über diese und andere Streitfragen reden, wenn Brunson sowie mehrere weitere US-Bürger und drei türkische Ortskräfte der US-Botschaft wieder frei sind. «Ein echter NATO-Verbündeter hätte Brunson gar nicht erst festgenommen», sagte ein US-Regierungsvertreter der Zeitung.
In den Medien wurde bereits seit längerem über einen Austausch Brunsons gegen den in den USA inhaftierten türkischen Banker Mehmet Hakan Atilla spekuliert. Der Vizechef der staatlichen Halkbank war im Mai von einem New Yorker Gericht wegen Verstößen gegen die US-Iran-Sanktionen zu 32 Monaten Haft verurteilt worden. Der Halkbank droht zudem wegen ihrer Rolle in den Iran-Geschäften des Geschäftsmanns Reza Zarrab eine Geldstrafe in Milliardenhöhe. mehr Informationen
Update 31.8.18 Der massive Wertverfall der Lira in den vergangenen Wochen macht türkische Unternehmen für Fusionen und Übernahmen (M&A) durch ausländische Aufkäufer interessant. Zum einen sind die Geschäftsanteile für Devisenbesitzer preiswerter geworden. Zum anderen haben immer mehr türkische Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Fremdwährungskredite zu bedienen, und brauchen daher kapitalkräftige Partner aus dem Ausland. Unternehmen aus der Bundesrepublik könnten zum Beispiel ihre türkischen Zulieferer oder Konkurrenten erwerben – einschließlich der Devisenschulden, die sich im Euroraum einfacher bedienen ließen als mit der schwachen Lira.
Der türkische Finanzminister Berat Albayrak versuchte am Donnerstag, Sorgen vor einer neuerlichen Verschärfung der Währungskrise zu zerstreuen. Die Kursschwankungen der Lira seien nicht geeignet, die Politik der Türkei zu beeinflussen, sagte Albayrak in Ankara. Die Hauptziele der Politik blieben eine Reduzierung der Inflationsrate und des Leistungsbilanzdefizits. mehr Informationen