Wir wissen zu wenig, um gerecht urteilen zu können. Deshalb warnt uns Jesus vor dem Verurteilen (Matthäus 7,1-5):
1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.
3 Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr?
4 Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge?
5 Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen.
Jesus sagt, dass es nicht seine Aufgabe ist, zu richten sondern zu retten (Johannes 12,47): „Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette.“
Der Mensch wird gerichtet, indem er Gottes Botschaft ablehnt (Johannes 12,48): „Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.“
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt: Mose, auf den ihr hofft“ (Johannes 5,45). Mit Mose ist das Gesetz gemeint, mit dem die Schriftgelehrten gerecht werden wollten.
Der Mensch ist von Gott getrennt, aufgrund dessen, was er weiß und nicht weil er von etwas keine Ahnung hatte. Paulus schreibt, dass der Mensch Gott wahrnimmt, ihn aber nicht anerkennen will (Römer 1,20-21).
Die Nachfolger von Jesus sind herausgefordert, das Richten Gott zu überlassen. Denn nur Gott kann gerecht beurteilen, welche Hintergründe eine Tat hat und was eine Person verstanden hat und was nicht. Daher sagt Gott: „Die Rache ist mein, ich will vergelten“ (5.Mose 32,35). Gott ist der Einzige, der wirklich gerecht urteilen kann, denn er kennt alle Gedanken. Jesus sagte auch: „Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel“ (Lukas 6,23). Es gibt eine letzte Gerechtigkeit. Gott wird dafür sorgen.