Die Krippe auf dem Petersplatz wurde Freitagnachmittag 11.12.20 eingeweiht. Die stattlichen Krippenfiguren aus Keramik stammen in diesem Jahr aus den Abruzzen. Die Krippe bezeichnete Kardinal Giuseppe Bertelloals „beeindruckendes Kunstwerk“. Baum und Krippe brächten Hoffnung in der Pandemie, sagte Franziskus.
Die Krippe fällt durch ihre entschieden moderne Form auf, ist aber bereits rund 50 Jahre alt. Gestaltet haben sie Schüler und Schülerinnen sowie Lehrende des Kunst-Gymnasiums F. A. Grue in Castelli, einem bedeutenden Zentrum italienischer Keramikkunst. In den Jahren 1965 bis 1975 widmete sich die Schule besonders dem Weihnachtsmotiv. Die Figuren aus feuerfestem Ton greifen Elemente der lokalen Tradition auf, erkennbar an den typischen Farben Gelb, Orange, Blau, Grün und Mangan. Vom Aufbau her sind sie einfach gestaltet, jeweils eine Art Säule für den Körper und eine Kugel für den Kopf, was nach Darstellung der Schule an mesopotamische Figuren erinnert, ein Verweis auf die kulturelle Nachbarschaft Palästinas.
Einige Figuren der historischen Krippe – nicht alle sind auf dem Petersplatz zu sehen – greifen zeitgenössische Ereignisse auf, so gehört auch eine Astronautenfigur zum Ensemble, was sich auf die Mondlandung 1969 bezieht. Die Krippe, nach Darstellung des Kunstgymnasiums eine Synthese zwischen Tradition, Moderne, Forschung und Experiment, wurde bereits zu Weihnachten 1970 in Rom ausgestellt. Danach wanderte sie nach Jerusalem, Bethlehem und Tel Aviv. mehr Informationen
Verschiedene Figuren wurden hinzugefügt, darunter ein Muslim und ein jüdischer Rabbiner, wodurch sich die Gesamtzahl auf 54 erhöhte. Nicht alle sind derzeit im Vatikan dabei.
„Mumifizierte Maria“, „Marsmenschen“, „Toilettenpapierrollen“ und „Astronauten“ waren einige der Vergleiche mit den Zylindern, die die as Heilige Familie, die Könige und die Hirten in Bethlehem darstellen sollen.
Traditionell soll eine Krippenszene Gefühle der Frömmigkeit und Hingabe hervorrufen. Daher verletzt diese Arbeit nicht nur die ästhetische Sensibilität, sondern auch die religiöse Ehrfurcht der Gläubigen, meint Thomas D. Williams, Ph.D.
Elizabeth Lev, eine amerikanische Kunsthistorikerin, die in Rom lebt und lehrt, sagte gegenüber Breitbart News, sie halte die Wahl für schlecht. „Die Geburt Christi feiert die Menschwerdung, Gott, der als Fleisch in die Welt kommt, nicht in totemistischer Form„, erklärte Dr. Lev. „Am Ende dieses äußerst schwierigen Jahres suchen die Menschen nach Schönheit, nach etwas, das sie erheben, inspirieren und vereinen kann, und die Szene auf dem Petersplatz bietet ihnen insgesamt etwas anderes.“
„Den unförmigen Figuren in der Krippe fehlt die Anmut, Proportionen, Verletzlichkeit und Leuchtkraft, die man in der Krippenszene sucht“, sagte sie. „Der ganze Punkt dieses Feiertags ist die zweite Person der Heiligen Dreifaltigkeit, die menschliche Gestalt annimmt und als Baby aus Fleisch und Blut geboren wurde. An den Formen, die wir vor uns sehen, ist nichts besonders Menschliches.“
„Diese Szene führt dazu, dass Menschen sich über eine Ikone lustig machen, die die Heilige Familie darstellt. Es ist bedauerlich, dass wir nicht etwas finden konnten, das zumindest Zärtlichkeit, wenn nicht volle Ehrfurcht hervorruft. „
Darüber hinaus schloss Lev: „Im Zusammenhang mit der Polemik des letzten Jahres über die Pachamama-Statue scheint es nicht in Betracht gezogen zu werden, Bilder zu verwenden, die die Menschen verwirren und das Gefühl der Spaltung fördern.“
Die ganze Scene erscheint wie aus einem Science-Fiction Märchen.
Franziskus sagte während einer Ansprache: „Der Baum und die Krippe tragen dazu bei, die Weihnachts-Atmosphäre zu schaffen, die dazu beiträgt, das Geheimnis der Geburt des Erlösers im Glauben zu leben.“