Weihnachten fängt mit einem Engel an

Weihnachten fängt mit einem Engel an. Gott spricht auf dreierlei Weise zu uns. Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für das, was in der Bibel steht. Gott spricht durch Menschen oder er schickt einen Engel.

Die Weihnachtsgeschichte beginnt mit einem Engel, der dem jüdischen Priester Zacharias begegnet. Er ist an der Reihe, im Tempel in Jerusalem den Leuchter zu reinigen, Öl nachzufüllen und das Rauchopfer darzubringen. Plötzlich steht ein Engel neben dem Räucheraltar und verheißt ihm einen Sohn.

In Lukas 1 lesen wir ab Vers 12: Und als Zacharias ihn sah, wurde er bestürzt, und Furcht kam über ihn. 13 Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Flehen ist erhört, und Elisabeth, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen. 14 … viele werden sich über seine Geburt freuen. …  17 er wird vor ihm (dem Herrn, ihrem Gott) hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia … um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.“

Weil Zacharias dem Engel nicht glauben will, verschlägt es ihm neun Monate lang die Sprache. Erst als sein Sohn Johannes beschnitten wird, kann Zacharias wieder sprechen und prophetisch verkünden, was gerade geschieht.

In der Zwischenzeit wird der Engel Gabriel nach sechs Monaten ein zweites Mal auf die Erde geschickt. Diesmal nach Nazareth zu Maria. Dort überrascht er Maria mit den Worten: „Der Herr ist mit dir, Maria.“ Da Maria sehr erschrickt, fährt er fort: „Fürchte dich nicht. Gott freut sich über dich. Du wirst einen Sohn gebären. Du sollst ihm den Namen Jesus geben(Das bedeutet: „Retter“). Maria fragt den Engel: „Wie soll das geschehen? Ich habe doch noch nie mit einem Mann geschlafen.“ 

Der Engel antwortet: „Der Geist Gottes wird über dich kommen und in dir einen außergewöhnlichen Menschen entstehen lassen. Er wird Gottes Sohn genannt werden. Auch deine Verwandte Elisabeth ist im sechsten Monat schwanger. Kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein. Darauf antwortet Maria: „Mit mir geschehe, wie du gesagt hast.“

Danach macht sich Maria schnell auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen. Als sie bei ihr ankommt, sagt Elisabeth: „Maria, das Kind in mir ist vor Freude gehüpft, als ich deine Stimme hörte. Du bist ganz besonders gesegnet, dass du die Mutter des Retters sein wirst.“

Maria bleibt drei Monate bei Zacharias und Elisabeth. So hat sie wahrscheinlich miterlebt, wie Johannes zur Welt kam und nach jüdischem Brauch beschnitten wurde. Als Zacharias, der seit der Ankündigung der Schwangerschaft stumm war, bei der Beschneidung mit Hilfe einer Schrifttafel verkündet, dass sein Sohn Johannes heißen soll, kann er plötzlich wieder sprechen. Maria sieht sich bestätigt, dass sich Gottes Wort erfüllt.

Aber Maria hat noch ein Problem. Ihr Verlobter Josef weiß noch nichts von ihrer Schwangerschaft. Als Maria nach Nazareth zurückkehrt, merken die Leute schnell, dass die junge Frau ein Kind erwartet. Josef ist zutiefst erschüttert. Für ihn gibt es nur zwei Erklärungen: Entweder hat Maria ein Verhältnis mit einem anderen Mann oder ein römischer Soldat hat sich an ihr vergangen. Für seine fromme Familie ist es undenkbar, so etwas bei seiner Verlobten zu akzeptieren. Entweder muss Josef ihr öffentlich den Prozess machen oder sich stillschweigend von ihr trennen. Er entscheidet sich für die stille Trennung.

In der Nacht hat Josef einen Traum (Matthäus 1,18-25). Ein Engel erscheint ihm und verkündet: „Das Kind, das in Maria heranwächst, ist nicht von einem anderen Mann, sondern von Gott, damit erfüllt werde, was in Jesaja 7,14 vorausgesagt wurde: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns“ (Matthäus 1,23). Josef lässt sich davon überzeugen und hält zu Maria.

Dann erscheint den Hirten in Lukas 2 ein Engel. Er sagt: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. 11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist (der Messias) Christus, der Herr, in Davids Stadt. 12 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. 13 Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: 14 Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens!“ 

Später erscheint Josef wieder ein Engel im Traum und sagt ihm, er solle mit der Familie nach Ägypten gehen. Engel spielen an Weihnachten eine zentrale Rolle.

Wer sind diese geheimnisvollen Wesen?

Engel sind Boten des Himmels. Das deutsche Wort Engel leitet sich vom griechischen Wort „angelos“ für Bote ab. Auch das hebräische Wort für Engel (malak) bedeutet Bote. Damit ist jemand gemeint, der Gottes Botschaft überbringt oder von Gott einen bestimmten Auftrag erhalten hat.

Es sind Gesandte des Himmels. Oft sind sie unsichtbar. So heißt es in Hebräer 13,2„Die Gastfreundschaft vergesst nicht! Denn dadurch haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt.“

In Psalm 91,11 heißt es: „Er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen.“

In 2.Könige 6,17 bittet Elisa Gott, dass er seinem Diener die Augen öffnet, damit er die himmlischen Heerscharen um sie herum sehen kann.  

In der Offenbarung begegnet Johannes vielen Engeln. In Offenbarung 19,10 heißt es: „Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!“ Engel eröffnen immer wieder ein neues Kapitel der Heilsgeschichte Gottes.  

In der geistlichen Welt findet aber auch ein Kampf zwischen den Engeln und den von Gott abgefallenen Engeln statt. So lesen wir es in Offenbarung 12,7„Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel.“

Paulus schreibt in Epheser 6,12: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen … die geistigen Mächte.“

Dieser Kampf endet mit dem Sieg von Christus, wie er in Offenbarung 19 und 20 beschrieben wird.

Mit Weihnachten wird ein neues Kapitel in der Heilsgeschichte Gottes aufgeschlagen. Gott sendet den Erlöser auf die Erde. Advent bedeutet, dass wir auf das Erscheinen des Messias, den Christus, warten.

Zwei Engel werden in der Bibel näher vorgestellt. Es ist der Engel Gabriel, der vor Gott steht (Lukas 1,19). Er erschien Zacharias und Maria. Dieser Engel besuchte auch schon Daniel (Daniel 8,16). In Daniel 10,21 und Offenbarung 12,7 erfahren wir, dass der Engel Michael für das jüdische Volk zuständig ist. In den Apokryphen wird noch ein Engel namens Rafaël erwähnt (Tobias 5,4 ).

Im Alten Testament erscheint auch der Engel des HERRN / JHWH“.  So zum Beispiel beim Feuerbusch (2.Mose 3,2).

In 1.Mose 18 erscheint Gott (JHWH) dem Abraham als der dritte Mann, der ihn besuchte.

Als Jesus mit den Schriftgelehrten sprach, fragten sie ihn: „Du hast Abraham gesehen?“ (Johannes 8,57). Zuvor hatte Jesus gesagt: „Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah und freute sich“ (Vers 56). Für die Zuhörer war klar, dass Jesus damit sagen wollte, dass er der dritte Mann war, der Abraham besuchte und der mit Gott (JHWH) bezeichnet wird. Deshalb wollten sie ihn mit Steinen bewerfen, denn sie empfanden das als Gotteslästerung. Viele verstehen es so, dass Jesus im Alten Testament als Engel des HERRN / JHWH erscheint.

Immer wenn Gott den Menschen erscheint, tut er dies als eine Person, die als Mann oder Bote (Engel) beschrieben wird. Gott begegnet den Menschen in einer Form, die sie wahrnehmen können.

In den Engelsbotschaften von Weihnachten gibt es viele verschlüsselte Aussagen. Als der Engel Maria verkündete, dass sie als Jungfrau ein Kind bekommen werde, setzte der Engel biblisches Wissen voraus. Maria ist keine naive junge Frau, sondern sie weiß um die Bedeutung der einzelnen Worte.

Die Bibel ist nicht eine Aneinanderreihung von unabhängigen Geschichten voller Wunder, sondern eine Verknüpfung von ihnen.

Schon als Sara, die Frau Abrahams, mit 90 Jahren noch ein Kind gebar, sagte Gott, wie bei Maria der Engel zu Maria, wörtlich: „Kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein“ (1.Mose 18,14).

Es ist ein Verweis auf die erstaunliche Geschichte in 1.Mose 18, als Gott Abraham in menschlicher Gestalt erschien. Uns wird dort eine radikale Darstellung der Menschwerdung Gottes berichtet: Er isst die Speise, die Abraham zubereitet hat. Es handelt sich also nicht um eine geistige Erscheinung, sondern um Menschen zum Anfassen.

Im Menschen Jesus offenbart sich Gott. Jesus hat nicht eine Offenbarung von Gott empfangen, sondern ist selbst die Offenbarung Gottes.

Im Bibel-Treff haben wir die Geschichte von Petrus gelesen, der von einem Engel aus dem Gefängnis befreit wurde. Zuerst dachte Petrus, alles sei nur ein Traum. Erst als der Engel verschwand, realisierte er, dass ihn ein Engel befreit hatte. Jakobus aber wurde vorher hingerichtet. Als die Gemeinde hörte, dass Petrus vor der Tür stand, dachten sie zuerst, es sei der Engel des (hingerichteten) Petrus.

Auch heute spricht Gott durch die Bibel, durch Menschen und durch Engel. Engel sind Mitknechte. Das heißt, wir fokussieren uns nicht auf Engel, sondern auf Gott. Wir reden mit Gott und er beauftragt die Engel. Ein Engel wird immer nur das tun, was Gott sagt.

Spannend ist der Gedanke, dass Gott auch uns als seine Boten (Engel) einsetzen will, indem wir andere ermutigen, aufbauen und auf Gott hinweisen. So erfahren wir immer wieder, wie Menschen erleben, dass jemand zur passenden Zeit einfach am richtigen Ort war. „Du warst für mich wie ein Engel“.

Vielleicht muss manchmal auch ein Engel einspringen, weil im entscheidenden Moment kein Mensch als Bote zur Verfügung steht.

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