Der christliche Glaube ist nicht an eine politische Haltung gebunden. Dennoch stehen Christen in allen Parteien für die ethischen Werte und Solidarität ein. Jesus Christus zwingt niemandem den Glauben auf. Er ist eine freiwillige Entscheidung. In der Politik jedoch muss man verbindliche Rahmenbedingungen finden.
Aus reinen Beobachtungen wird klar, dass im jüdischen Staat mehr Religionsfreiheit herrscht als in einem muslimischen Staat. Deshalb begrüßen Christen die Freiheit in Jerusalem und kritisieren die willkürlichen Bestimmungen in Bethlehem. Konvertieren Einheimische zum christlichen Glauben, dann müssen sie in den muslimischen Gebieten um ihr Leben fürchten. Anerkennt ein Jude Jesus als den jüdischen Messias, dann gehen zwar alte Beziehungen in Brüche, doch er wird nicht mit dem Tod bedroht. In Israel existiert ein funktionierendes Rechtssystem. Zeitweise erscheint es verwirrend, weil es je nach Standort drei unterschiedliche Bodenrechte gibt.
Demokratie heißt, die Mehrheit prägt die Form einer Gesellschaft. Als Christen bringen wir unsere Werte mit ein – auch im Nahen Osten. Wir verurteilen die ständige Dämonisierung der Juden und Hetze zur Vernichtung Israels. Wir stehen ein für die geschichtliche und archäologische Verbundenheit zu den biblischen Orten im Nahen Osten. Als Christen halten wir daran fest, dass Jesus sich selbst als jüdischer Messias verstanden hat und sein Reich für alle Menschen aus allen Nationen offen steht.
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Kor 3,17)
Vielen Dank Hanspeter für diesen sachlichen und sachkundigen Artikel !!!
Wunderbar formuliert !!!