Verschmutzung von Israels Mittelmeerstränden

Die seit Jahrzehnten schlimmste Verschmutzung von Israels Mittelmeerstränden von Naharia im Norden bis nach Zikim im Süden, gegenüber dem Gazastreifen, veranlasste die Regierung am Sonntag, die Strände bis auf Weiteres vorübergehend zu schliessen.

Offizielle nennen als Grund für die Verschmutzung eine rieige Ölflut von nicht näher bekanntem Standort. Auf einer Länge von 170 Kilometern wurden 40 Prozent des israelischen Strandes durch Teer verschmutzt. Das Umweltschutzministerium schliesst nicht aus, dass die Ursache der Katastrophe im Ausfliessen von dutzenden von Tonnen Öl aus einem Tanker zu suchen ist. mehr Informationen

Tausende freiwillige Helfer sind unter Leitung der Natur- und Parkbehörde bereits unterwegs, um die Strände zu säubern. Sie erhalten nun Unterstützung durch die Armee. Mehrere tausend Soldaten helfen von heute an beim Beseitigen des Teers.

Dr. Dor Adelist, ein Meereswissenschaftler der Universität von Haifa, erklärte gegenüber der Nachrichtenseite Walla: „Unsere größte Angst ist, dass sich im Moment noch viel mehr Teer im Meer befindet, der die Tierwelt vergiftet und uns noch nicht erreicht hat.“

Das Schiff, das die Katastrophe verursacht hat, sei bislang noch nicht identifiziert worden. In Frage kommen zehn Schiffe, die sich etwa 50 Kilometer entfernt vor der Küste aufgehalten haben.

Von einem Beobachtungsflugzeug aus waren 500 Meter breite Teerstreifen zu sehen, die auf die Küste bei Haifa zutreiben.

Am Samstag wurden einige Personen, die sich freiwillig zum Bekämpfen der Teerverschmutzung gemeldet hatten, ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hatten anscheinend giftige Dämpfe eingeatmet. Deshalb forderte die israelische Natur- und Parkbehörde die Menschen auf, sich von den Stränden fernzuhalten und keine Säuberungsaktionen auf eigene Faust zu unternehmen. „Sich dem Teer auszusetzen, könnte der öffentlichen Gesundheit schaden“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ aus der Erklärung. 

 

Am Nitzanim-Strand bei Aschkelon wurde ein totes, 17 Meter langes Finnwal-Baby angespült. Fachleute vermuten, dass die Teer-Verschmutzung seinen Tod verursacht hat.  mehr Informationen

Laut Israels Umweltministerin Gila Gamliel konnten die Ermittler die Suche schon auf neun Schiffe eingrenzen. Es besteht demnach die Chance, den Tanker zu identifizieren, der für die Ölpest verantwortlich ist.

 

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