Eine Gedenkmünze mit dem Motiv der Pachamama gibt der Vatikan aus Anlass des 50. „Tages der Erde“ heraus. Wie das vatikanische Münzamt am Mittwoch auf seiner Internetseite bekannt gab, erscheint die Silbermünze zum Preis von 69 Euro am 16. Oktober 2020. Das Motiv zeigt eine schwangere Frau indigener Herkunft, die ihren Bauch umfasst. Auf diesem sind wie auf einem Globus ansatzweise die Erdteile zu sehen. Die Rückseite ziert das Wappen von Papst Franziskus.
Die Pachamama, auch Mutter Erde genannt, ist eine in Teilen Lateinamerikas verehrte mythische Figur oder auch Göttin. Sie verkörpert den Wert allen Lebens auf der Erde, das sie in vielfacher Hinsicht schenkt, nährt und schützt. Im Umfeld der Amazonien-Synode vor einem Jahr in Rom hatten einige Teilnehmer und Gäste unter anderem Holzfiguren mitgebracht, die eine solche Pachamama darstellen sollten.
Die Gedenkmünze zum Nominalwert von 10 Euro mit einem Silber-Feingehalt von 925/1000 wird in einer Auflage von 3.300 Stück geprägt. mehr Informationen
CronacaNumismatica.com nannte die Darstellung „Madre Terra“ (Mutter Erde, Pachamama). Sie zeigt eine Frau mit Haaren aus Getreide, die mit dem Globus schwanger ist. Oldani beschreibt sie als „fruchtbares Land, fruchtbar wie eine junge Frau“, der Vatikan als Mutter, welche die Erde in ihrem Schoss trägt, der wir „Fürsorge und Liebe wie einer Tochter“ schulden. Die Münze erschien am ersten Jahrestag der Pachamama-Inthronisierung im Oktober 2019 im Vatikan, schreibt Gloria TV.
Die zweite Silbermünze ist dem Tag der Migranten gewidmet und zeigt den heiligen Petrus, der Einwanderer willkommen heißt.
Die offizielle Beschreibung:
Die Feier des Lebens auf der Erde ist eine Verpflichtung, sich um den Planeten zu kümmern, ein Projekt, für das die Kirche ihre Unterstützung anbieten will, eine grandiose und komplexe Arbeit, die darauf abzielt: internationale Maßnahmen zu fördern, um allen eine Zukunft zu garantieren, das Essen, das ist sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht erforderlich, damit wirtschaftlicher Fortschritt mit sozialer Entwicklung einhergehen kann, ohne die es keinen wirklichen Fortschritt gibt. Die Vatikanische Stadtmünze wird eine 10-Euro-Silbermünze von Maestro Oldani herausgeben, die eine Mutter zeigt, die die Erde in ihrem Leib trägt und der wir Sorgfalt und Liebe schulden, als wäre es eine Tochter mit langen Weizenähren im Haar. In einem Bezug zwischen Vergangenheit und Zukunft, der zeitlos und damit ewig wird.
2009 wurde auf Vorschlag der Regierung Boliviens der 22. April von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“ erklärt. Bei seiner Generalaudienz am Erdtag 2020 bezeichnete Papst Franziskus den Tag als „Gelegenheit, unser Bemühen zu erneuern, unser gemeinsames Haus zu lieben und für es und für die schwächeren Mitglieder unserer Familie Sorge zu tragen“.
In seiner Ansprache würdigte der Papst auch die Protestbewegungen von Jugendlichen für das Klima: „Ich schätze diese Initiativen aufrichtig, und unsere Kinder werden wieder auf die Straße gehen müssen, um uns zu lehren, was selbstverständlich ist: dass es keine Zukunft für uns gibt, wenn wir die Umwelt zerstören, die uns erhält.“
Die nun herausgegebene Münze wurde gestaltet durch den Medaillenkünstler Luigi Oldani und graviert von Uliana Pernazza. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem italienischen Staat darf der Vatikan eine begrenzte Anzahl eigener Euromünzen in Umlauf bringen, die auf das Prägekontingent Italiens angerechnet werden. Vatikanische Euromünzen sind aufgrund ihrer begrenzten Auflage begehrte Sammlerstücke und tragen durch ihren Verkauf zur Finanzierung des Vatikanstaats bei. mehr Informationen