Eine düstere Botschaft hatte der israelische Diaspora-Minister Naftali Bennett (Das Jüdische Haus) am Dienstag 12.6.18 für die Juden der USA.
Vor der Jahresversammlung des American Jewish Committee (AJC) meinte er am Dienstag nämlich, er fürchte um die Zukunft der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft, da sie dabei sei, ihren Kontakt sowohl zu Israel als auch zum Judentum zu verlieren. Wörtlich sagte Bennett, der auch Bildungsminister seines Landes ist: «Wenn es etwas gibt, das mich in der Nacht wach hält, dann ist es nicht Iran sondern die Zukunft der Juden in Amerika.» In der Rettung der Juden sehe er sein Hauptziel als Minister für Diaspora-Angelegenheiten. «Wenn wir nicht dringendst handeln, werden wir Millionen von Juden an die Assimilation verlieren», sagte Bennett. mehr Informationen
Hintergrund dieser Aussage ist ein schwelender Konflikt um die Auslegungshoheit, welche Form jüdischen Glaubens als jüdisch anerkannt wird.
Das Oberrabbinat in Israel führt schwarze Listen mit orthodoxen Rabbinern mit liberalen Ansichten. Das führt dazu, dass sich der Staat Israel weigert, die religiöse Autorität einiger Rabbiner der orthodoxen Gemeinschaften in der Diaspora anzuerkennen. Was bedeutet das deren Konvertiten nicht als Juden anerkannt werden.
American Jewish Committee (AJC) tagt zum ersten Mal in Israel. Die Kluft zwischen den Juden Amerikas und den israelischen Juden scheint unentwegt tiefer zu werden. Während 77 Prozent der israelischen Juden Präsident Trumps Behandlung der Beziehungen zwischen Israel und den USA gutheißen, teilen nur 44 Prozent der US-Juden diese Ansicht. Ähnlich krass ist der Unterschied hinsichtlich des Beschlusses des US-Präsidenten, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die amerikanische Botschaft dorthin zu verlegen. 88 Prozent der israelischen Juden befürworten diese Haltung, aber nur 46 Prozent der US-Juden. 80 Prozent der US-Juden unterstützen nicht-orthodoxe Rabbiner, die Trauungen zelebrieren, Scheidung aussprechen und Aufnahmen ins Judentum vornehmen. Bei den israelischen Juden liegt dieser Prozentsatz bei bescheidenen 49 Prozent. mehr Informationen
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