25.11.20 Saïda Keller-Messahli, Präsidentin vom «Forum für einen fortschrittlichen Islam», richtet nach der Attacke von Lugano klare Worte an die Schweizer Politik.
Die Politik muss sich überlegen, wie vorzugehen ist, um künftig zu verhindern, dass undemokratische Länder – im Namen der Religionsfreiheit, die sie bekämpfen – uns ihren politischen Islam, der nur Hass und Intoleranz verbreitet, aufzwingen.
Der Bundesrat muss endlich über die Bücher gehen und beispielsweise die Muslimbruderschaft zur terroristischen Organisation erklären und sie hierzulande verbieten. Sie existiert nämlich seit gut 60 Jahren in der Schweiz und agiert völlig unbehelligt, oft als Ansprech- und Kooperationspartner der Behörden, ob im Bereich Flüchtlingshilfe, Seelsorge oder sogenannter «Deradikalisierung». Zur Muslimbruderschaft kommen türkische Gruppierungen wie die Milli Görüs und die Grauen Wölfe hinzu.
Mehrere muslimische Staaten haben die Muslimbruderschaft zur Terrororganisation erklärt und damit ein starkes Zeichen gegen den politischen Islam gesetzt. Daran sollten wir uns orientieren.
Das sagt sie in 20Minuten nachdem eine 28-jährige Schweizerin in einer Manor-Filiale in Lugano zwei Frauen, eine mit den Händen, die andere mit einem Brotmesser, attackiert . Zufällig Anwesende können sie überwältigen, die sofort alarmierte Polizei verhaftet sie. Eine der Frauen wird beim Angriff schwer verletzt. Weil die Angreiferin bei ihrer Tat «Allahu Akbar» und «Ich gehöre zum IS» geschrien haben soll, schaltet sich sofort das Fedpol ein.
Es ist die zweite scheinbar zufällige Attacke auf Unbeteiligte in der Schweiz innert kurzer Zeit. Mitte September griff in Morges VD ein einschlägig bekannter Islamist einen Portugiesen vor einem Kebabstand an. Der Mann überlebte nicht.
Die Enthauptung von «Ungläubigen», so wie seit Jahren vom IS medial inszeniert, scheint in Europa unter gewissen Muslimen Schule zu machen. Ausnahmsweise ist die Täterin diesmal eine Frau. Saïda Keller-Messahli geht davon aus, dass es eine zum Islam konvertierte Schweizerin ist.
Domradio de meldet: Der Islambeauftragte des Erzbistums Hamburg, Pater Richard Nennstiel, hat die katholische Kirche dazu gemahnt, „nicht naiv und blauäugig“ im Dialog mit islamischen Verbänden in Deutschland zu sein.
Er habe etwa „große Magenschmerzen, mit dem Zentralrat der Muslime zusammenzuarbeiten„, sagte der Dominikanerpater am Donnerstagabend in einer Online-Gesprächsrunde in Frankfurt. „Im Zentralrat der Muslime ist die Crème de la Crème des politischen Islam versammelt“, sagte Nennstiel.
„Doppelbödigkeit“ müsse entlarvt werde, sagte Nennstiel auch mit Blick auf Verbände wie Ditib oder Milli Görüs. „Wir müssen den islamischen Verbandsvertretern von Seiten der katholischen Kirche auch deutlich machen, dass wir gewisse Spielchen durchschauen“, betonte Nennstiel, der Leiter des Dominikanischen Instituts für christlich-islamische Geschichte (DICIG) in Hamburg ist.
Von „politischem Islam“ könne man sprechen, so Nennstiel, wenn es nicht nur darum gehe, den Glauben in die Gesellschaft einzubringen, sondern „wenn aus der spirituellen Religion des Islam eine Herrschaftsideologie wird, die andere unterdrücken will“.
Es werde noch einen schwierigen Klärungsprozess geben. Muslimische Gemeinden müssten sich fragen: „Hat die Gewalt vielleicht doch etwas mit dem Islam zu tun?“ Aber auch die katholische Kirche stehe vor „schmerzhaften Prozessen in der Theologie“.