Der Sieg von Selenski macht die Ukraine zum ersten Land außerhalb Israels mit einem jüdischen Ministerpräsidenten.
Nach dem Sieg von Wolodymyr Selenski (41) bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen wird das Land neben Israel auch das einzige auf der Welt sein, dessen Präsident und Premierminister beide jüdisch sind.
Wenn Selenski als Präsident vereidigt wird, wird sein Premierminister – Volodymyr Groysman sein, ein jüdischer Politiker, der Bürgermeister der Stadt Vinnytsia war. Das zumindest zu den Parlamentswahlen, die später in diesem Jahr stattfinden.
Estaunlich war, dass Selenski die Wahlen so entscheidend gewonnen hat, obwohl seine jüdische Herkunft in der Ukraine bekannt ist. Seine Mutter Rima ist jüdisch und während des Wahlkampfs hat Selenski scherzhaft darauf hingewiesen.
Dies weil Russland und andere Kritiker behaupten, dass die ukrainische Gesellschaft ein ernstes Antisemitismusproblem hat.
Im vergangenen Jahr hat auch die israelische Regierung die Ukraine im Jahresbericht der israelischen Regierung über Antisemitismus als regionalen Krisenherd ausgemacht. Dort steht: „Eine auffällige Ausnahme beim Rückgang der antisemitischen Vorfälle in Osteuropa war die Ukraine, in der sich die Anzahl der aufgezeichneten antisemitischen Angriffe gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat und die Gesamtzahl aller in der gesamten Region gemeldeten Vorfälle übertroffen hat.“ Den Autoren des Berichts zufolge wurden im Jahr 2017 mehr als 130 antisemitische Vorfälle in der Ukraine gemeldet.
Im vergangenen Jahr verurteilten mehr als 50 Mitglieder des US-Kongresses die ukrainische Gesetzgebung, indem sie sagten, „sie verherrlichen Nazi-Kollaborateure“ und dies gehe sogar noch weiter als die umstrittenen Gesetze Polens, die Aussagen über die örtliche Mittäterschaft während des Holocaust beschränken.
In einigen rechtsextremen Kreisen war Selenskis Arbeit bei einem Fernsehsender des jüdischen Milliardärs Igor Kolomoisky ein Beweis für seine Zugehörigkeit zu einem „jüdischen Geheimbund“. mehr Informationen
In der Ukraine leben 300.000 Juden. Früher waren es viel mehr und es gab viele jüdische Zentren. Für chassidische Juden ist die Stadt Uman Ort der jährlichen Pilgerfahrt an Rosch HaSchana.
Für alle die Selenski als Komiker ungeeignet finden. Amerika hatte auch schon einen Schauspieler als Präsidenten. Vielleicht braucht man etwas mehr Humor.
Jüdisches Neujahrfest in Uman Ukraine
Was für Moslems Mekka ist, ist für chassidische Juden die Stadt Uman in der ukrainischen Provinz. Jedes Jahr pilgern zu Rosch HaSchana bis zu 50’000 Orthodoxe dorthin. 2018 werden rund 30’000 erwartet. Zwischen den Wohnblöcken tanzen sie sich in Ekstase und warten auf den Messias. Zwischen Plattenbauten liegt Rabbi Nachman von Brazlaw begraben, den Chassiden … Jüdisches Neujahrfest in Uman Ukraine weiterlesen