Deutschland überschätzt die eigenen Möglichkeiten und vollbringt aus der schuldhaften Vergangenheit eine selbstzerstörerische „Wiedergutmachung“.
Die einsamen Entscheidungen von Angela Merkel werden als große humanitäre Geste gefeiert. Sie wurden aber nicht mit der EU vereinbart, nicht im Bundestag debattiert, nicht mit Städten und Gemeinden abgestimmt. Kritische Bedenken wurden in der öffentlichen Diskussion kaum zugelassen.
Immer mehr Staaten und Personen distanzieren sich von dem Kurs Deutschlands oder Merkels. Die Öffentlichkeit steht nur noch zu einem Drittel hinter ihr. Köln hat jedoch die sehr wirksame Macht einer political-correctness-Zensur aufgeweicht.
Die realen Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass „Wir schaffen das!“ und „Es gibt keine Obergrenze!“ eine irrtümliche Suggestion und eine praktische Fehleinschätzung sind.
Die notwendige Integration bedeutet nicht „nur“ Versorgung, Wohnung, Sprachkurse, Arbeit, medizinische Versorgung, Kitas, Schulen, Kultur- und Rechtserziehung, sondern verändert die ganze Sozialstruktur, inklusive der eigenen.
Das etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung nach deutschem Asylrecht auch asylberechtigt wären, lässt die Diskussion um eine Obergrenze und die humanistischen Ideale neu aufflammen. Auch dass innerhalb kurzer Zeit ca. ein Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und ca. die Hälfte noch nicht einmal registriert sind.
Noch immer setzt die Kanzlerin auf Europa, um ihre drei Ziele zu erreichen: eine Umverteilung der Flüchtlinge auf alle 28 EU-Staaten, einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen und die Bekämpfung der Fluchtursachen.
• Doch alle sperren sich gegen eine faire Verteilung der Ankömmlinge und das, obwohl es nur um 160.000 Flüchtlinge geht, nicht um die bereits angekommene Million.
• Von den drei Milliarden Euro an die Türkei, sind gerade erst 81 Millionen im EU-Klingelbeutel; um den Rest wird gestritten.
• Auch ein Frieden in Syrien und dem Irak steht in weiter Ferne.
Wir sind am Ende der zentralen Lebenslüge einer ganzen Generation von Europäern angelangt. Die Illusion eines Europas als mauerloser Paradiesgarten ist vorbei.
Im Grunde genommen wissen alle, dass Merkel irrt und die bisherige Politik Europa in eine Krise führt. Doch weshalb schauen so viele nur zu, weshalb gibt es keinen Aufstand?
In Deutschland herrscht ein informelles Credo: Was „alle“ machen, kann ja nicht falsch sein. Wer einen anderen Standpunkt vertritt, ist ein Außenseiter oder wird offen bekämpft und diffamiert als „rechtsextrem“, „rechtspopulistisch“ und „fremdenfeindlich“. Damit wird jede inhaltliche Diskussion verhindert.
Es ist aber auch sehr viel Gutes getan worden. Viele Helfer haben erkannt, dass der Staat nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen kann. Also haben sie sich selbst organisiert in Netzwerken. Es gab einen positiven Einbruch des Menschlichen, der für viele auch sinnstiftend und damit lebensintensivierend wirkte. Doch es ist problematisch, wenn der Fremde als Mittel der eigenen Selbstfindung gebraucht wird.
Doch viele wollen die aufgezwungene Veränderung nicht. Sie wollen keine Parallelgesellschaften, kulturelle und religiöse Auseinandersetzungen oder die soziale Ungerechtigkeit der ganzen Welt lösen. Andersdenkende sind nicht die Feinde einer Demokratie, sondern die Symptomträger von gesellschaftlichen Fehlentwicklungen.
Merkel mit ihrer stoischen Behauptung „Wir schaffen das“ und dem trotzigem Verhalten gegenüber jeder Kritik suggestiert weiterhin: Man kann den Flüchtlingsstrom nicht stoppen, die Grenzen nicht schliessen und die Leute nicht zurückschicken. Man müsse die Realität verschweigen, um keine Panik zu verursachen. Doch stimmt das?
Vielleicht müsste das bisherige EU- und Asylrecht der veränderten globalen Situation angepasst werden und vor Ort die Hilfe verstärkt werden. Vielleicht müsste die Maxime nicht mehr die Gewinnoptimierung sondern die Schaffung von neuen Arbeitsmöglichkeiten auf der ganzen Welt sein.
Auch Asylanten müssen in die Pflicht genommen werden. Wer sich weigert in den Asylheimen mitzuarbeiten (auch Reinigung) oder Deutsch zu lernen, soll wieder nach Hause gehen.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder lernen wir uns zu verändern oder wir gewaltsam verändert.