Wirtschaftlich erfolgreiche Staaten verfügen über eine Kombination geeigneter ökonomischer, politischer und sozialer Institutionen sowie über eine geeignete Kultur sozialer Normen und Verhaltensweisen.
Paul Collier («Exodus», 2013) nennt diese Kombination ein Sozialmodell: Migranten ziehen von einem dysfunktionalen Sozialmodell, das die Ursache ihrer Armut ist, in ein erfolgreiches Sozialmodell. Sie wollen damit von öffentlichen Gütern profitieren, die andere während Generationen aufgebaut haben.
Weil ein Migrant allein dadurch, dass er aus einem dysfunktionalen in ein funktionierendes Sozialmodell auswandert, seine Produktivität vervielfachen kann und weil er diesen Produktivitätsgewinn einstreichen darf, entsteht ein enormer Anreiz zur Migration von armen zu reichen Ländern. Migration ist aber mit erheblichen finanziellen, psychologischen und sozialen Kosten verbunden. Deshalb migrieren nicht die Ärmsten dieser Welt, sondern die Wohlhabenderen der ärmsten Länder. Das führt zum Paradoxon, dass mit Zuwanderung in verdaulichen Dosierungen ist positiv weiterlesen