Die zweite Heimkehr
Der ältere Bruder kommt ganz anders nach Hause als der jüngere. Er ist schon vom frühen Morgen an auf dem Feld gewesen. Er hat den ganzen Tag geschuftet und kommt jetzt restlos müde und abgespannt nach Hause. Was gibt es Schöneres, als von ehrlicher Arbeit müde zu sein? Er weiß, was er getan hat. Er hat ein gutes Gefühl der Zufriedenheit und Erschöpfung. Er kommt in die Nähe des Hofes, hört die fröhliche Musik und denkt: Herrlich! Das ist genau das Richtige! Gibt es nach einem arbeitsreichen Tag etwas Besseres als ein fröhliches Feierabendprogramm? Nur schnell ins Haus gehen, sich wieder frisch machen und an den gedeckten Tisch setzen. Und dann gibt es die herrlichsten Dinge der Welt für die durstige Kehle und den hungrigen Magen. Schön wäre es. Nein, der zweite Sohn reagiert ganz anders: Er ruft einen Angestellten herbei und erkundigt sich, was da vor sich geht. Der sagt zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat. Der Sohn aber wird zornig und will nicht hineingehen (nach Lukas 15,26-28a).
Der zweite Sohn versteht seinen Vater nicht mehr. Da kommt sein nutzloser Bruder nach Hause und jetzt Bruder meidet Bruder weiterlesen