Etwa 200 Menschen aus dem ganzen Nahen Osten versammelten sich zu einem historischen Ereignis. Zum ersten Mal in ihrem Leben hörten Teilnehmern aus den USA, Marokko, Saudi-Arabien, Bahrain und Syrien das Zeugnis einer Holocaust-Überlebenden.
Vera Grossman Kriegel, eine Auschwitz-Überlebende Mengele-Zwillinge, sprach bei einem von Israelis, Emiraten und Bahrain initiierten Sondertreffen über ihre Holocaust-Erinnerung. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts „Living Room Memory“ durchgeführt.
18.12.20 Während Juden in Dubai und den VAE völlig angstfrei offen ihre Kippa tragen können, trauen sie sich das in Europa immer weniger.
Die Hanukkah-Feierlichkeiten in Dubai in der vergangenen Woche und die nationalen Bemühungen, Toleranz und Koexistenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu unterstützen, haben eine Realität geschaffen, in der Juden in den VAE mehr willkommen und sicherer sind als in Europa.
In der Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel und zwei Golfstaaten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, sehen manche den Beginn eines neuen Zeitalters in Nahost. Der Friedensvertrag ist ein Rechtsdokument, das noch von der Knesset bewilligt werden muss, letzteres ist eine bloße Absichtserklärung.
Ein Teil der Motive, die hinter der Annäherung stehen, sind längst kein Geheimnis mehr: An erster Stelle ist hier immer die Bedrohung durch den Iran zu hören. Der bahrainische Innenminister bekräftigte dieses Motiv: Am Montag sagte er, die Vereinbarung mit Israel stärke das Königreich in dieser Hinsicht.
Netanjahu: „Dies ist ein neuer Beginn des Friedens für das jüdische Volk.“ „Der Segen des Friedens, den wir heute machen, wird enorm sein. Dies wird sich schließlich auf andere arabische Staaten ausweiten und den arabisch-israelischen Konflikt ein für alle Mal beenden. “
Abdullah bin Zayed Al Nahyan (ABZ), Bruder des Kronprinzen Mohammed bin Zayed aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: „Wir erleben eine Veränderung des Herzens im Nahen Osten, eine Veränderung, die Hoffnung durch die Welt senden wird.“ Nahyan sagt, dieses Abkommen werde den Arabern tatsächlich helfen, mit dem palästinensischen Volk zusammen zu stehen. Ziel ist es, auf Stabilität und nachhaltige Entwicklung der Palästinenser hinzuarbeiten.
Abdullatif Al-Zayani, der Außenminister von Bahrain: „Heute ist ein wahrhaft historischer Anlass.Eine Gelegenheit zur Hoffnung… und insbesondere für die Millionen unserer jüngeren Generationen. “ „Wir müssen aktiv und dringend daran arbeiten, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, den unser Volk verdient, und eine umfassende und dauerhafte Zwei-Staaten-Lösung wird das Fundament dieses Friedens sein.“
Während der Zeremonie begann der Gaza-Streifen Raketen auf Aschdod und Aschkelon feuern. Insgesamt waren es über die Nacht 13 Stück. Sechs Israeli mussten in ärztliche Behandlung. Israel antwortete mit einem Vergeltungsschlag.
Es gibt israelische Beobachter, die befürchten, dass die neuen arabische Friedenspartner mitredenwollen, wenn es um Fragen in den palästinensisch-israelischen Beziehungen gehen wird. Das aber könnte Israels Aktions- und Entscheidungsradius einengen.
Dass Saudi-Arabien die Nutzung seines Luftraums für Flüge zwischen Israel und der arabischen Welt zulässt, ist ein bedeutendes Zeichen. Auch Oman hat die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain begrüsst, ebenso wie Ägypten.
Kuwait blickt mit Vorsicht. Sogar Katar, ein Freund und Verbündeter des Iran und der Hamas, versucht, sich abzusichern, da die derzeitigen Abkommen alle Karten neu gemischt haben.
Weitere Länder, von denen erwartet wird, dass sie ihre Beziehungen zu Israel in naher Zukunft normalisieren, sind Saudi-Arabien, Oman, Marokko, aber auch der Sudan, der Tschad und sogar der Kosovo, ein muslimisches Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnen will. Abraham-Abkommen weiterlesen →
Der Iran drohte am Samstag ausdrücklich mit einem Angriff auf die VAE, wobei Rohani sagte, die Emirate hätten einen „großen Fehler“ gemacht, als sie die Vereinbarung mit Israel beschlossen.
Ein Leitartikel auf der Titelseite der iranischen Hardliner-Tageszeitung Kayhan, deren Chefredakteur vom Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei ernannt wird, warnte: „Der große Verrat der VAE am palästinensischen Volk … wird dieses kleine, reiche Land, für das Sicherheit von großer Bedeutung ist, zu einem legitimen und leichten Ziel machen“.
Der Generalsekretär des Golfkooperationsrates (GCC) verurteilte am Sonntag „Drohungen“ des iranischen Präsidenten Hassan Rohani und anderer iranischer Vertreter gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wegen deren Friedensabkommen mit Israel.
In der Stellungnahme sagte Generalsekretär Nayef Falah M. Al-Hajraf, der GCC stehe in Solidarität mit den Vereinigten Arabischen Emiraten gegen jede Bedrohung ihrer Sicherheit oder Souveränität.
„Der Iran muss sich an die UN-Charta halten und darf sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Nationen einmischen“, hieß es in der Erklärung.
Am späten Nachmittag sagte der Sprecher des sudanesischen Außenministeriums gegenüber Sky News Arabia, sein Land freue sich auf ein Friedensabkommen mit Israel. Seine Worte folgten auf die Ankündigung eines anstehenden Friedensabkommens zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten in der vergangenen Woche.