Schlagwort-Archive: Suizid

Welttag gegen den Suizid

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen jährlich 800’000 Personen durch Suizid ums Leben. Damit gehört Suizid zu den weltweit häufigsten Todesarten. Der 10. September steht weltweit im Zeichen der Suizidprävention, denn Suizid ist ein Tabuthema.

«Jeder Tod ist eine Tragödie für Familie, Freunde und Kollegen. Suizide sind jedoch vermeidbar», sagt der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Weltweit gebe es 38 Länder mit Präventionsprogrammen. Dies sind laut WHO noch immer viel zu wenige. Welttag gegen den Suizid weiterlesen

Den Weg zu Ende gehen

Im Buch «Den Weg zu Ende gehen» setzt sich die Evangelische Landeskirche Thurgau mit dem Thema freiwillig aus dem Leben scheiden auseinander. Ida Sandl befragt in Tagblatt.ch Wilfried Bührer, Präsident des Evangelischen Kirchenrates Thurgau.

Begleiteter Suizid – wird das bald schon normal?

Wilfried Bührer: Es würde die Gesellschaft grundlegend verändern.

Ist es Sünde, mit Hilfe einer Sterbeorganisation wie Exit seinem Leben ein Ende zu setzen?

Ich würde nicht von «Sünde» reden. Denn das würde heissen, wir massen uns an, über die Not eines Menschen zu urteilen, und das steht uns nicht zu. Aber als Kirchenrat und als evangelische Landeskirche melden wir Bedenken an, was den begleiteten Suizid betrifft.

Was sind das für Bedenken?

Das betrifft einmal meinen Glauben: Für mich hat Gottesfurcht etwas zu tun mit Ehrfurcht vor dem Leben – wozu auch das eigene Leben gehört. Und dann hat es eine gesellschaftliche Dimension: Wenn es zur normalen Option wird, seinem Leben im Alter selbst ein Ende zu setzen, wird das die Gesellschaft verändern. Die Hochbetagten oder die Pflegebedürftigen, die es nicht tun, geraten dann unter Druck. Müssen sie sich vielleicht sogar rechtfertigen, warum sie noch am Leben sind?
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Suizid viert-häufigste Grund für frühzeitigen Tod

Das japanische Bildungsministerium wartete am Montag mit einer schockierenden Nachricht auf: 250 Kinder und Jugendliche nahmen sich innerhalb eines Jahres das Leben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Vielfach dürfte Mobbing im Spiel sein. Ein Großteil der japanischen Jugendlichen, die Suizid begingen, waren Highschool-Studenten unter 18 Jahren.

Die höchste Suizidrate der Welt hat Litauen, wo sich von 100’000 Einwohnern durchschnittlich 31,9 das Leben nehmen. In Russland und Guyana sind es nur unwesentlich weniger. Ebenfalls sehr hohe Zahlen weisen Südkorea und Weißrussland auf.

Japan belegt im internationalen Vergleich den 14. Rang – nur knapp vor der Schweiz mit Platz 18. Hierzulande gibt es laut der WHO 17,2 Suizide pro 100’000 Einwohner. Damit gehört die Schweiz auch innerhalb von Europa zu den Ländern mit

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Suizidwillige brauchen nicht den Giftbecher

Jeder Mensch, der sich das Leben nehmen will, ist in einer seelischen Notlage, sagt Alterspsychiater Raimund Klesse in der BAZ. Diese Menschen leiden unter Ängsten oder signalisieren, dass sie  unter den gegebenen Umständen nicht mehr weiterleben wollen.

Es geht darum, Wege zu finden, die Umstände zu verbessern – egal, ob es um eine Krankheit oder um seelische Schmerzen geht. Über neunzig Prozent der Menschen, die einen Suizidversuch gemacht haben, machen keinen zweiten. Suizidwillige brauchen Menschen, die ihnen im Leben beistehen – nicht solche, die ihnen den Giftbecher reichen.

Viele Menschen, die schwer krank werden, Suizidwillige brauchen nicht den Giftbecher weiterlesen