11.11.20 Sieben Tage beten für verfolgte Christen (AVC)
Der Sudan ist arm und braucht dringend Hilfe. Das Land befindet sich auf einem wackeligen Weg in Richtung Demokratie und braucht die Hilfe der USA. Gleichzeitig gibt es viele Gruppen im Land, die andere Interessen haben.
In Khartum, der Hauptstadt des afrikanischen Landes, hatte die Arabische Liga 1967 ihre Resolution mit den berühmten „drei Neins“ verabschiedet: Nein zum Frieden mit Israel, Nein zur Anerkennung des jüdischen Staates, Nein zu Verhandlungen mit Jerusalem. Bis zum Sturz von Staatspräsident Umar al-Baschir 2019 war Sudan ein enger Verbündeter Irans. Teheran nutzte das Land, um die radikalislamische Hamas und den Islamischen Jihad aufzurüsten, die gegen Israel kämpfen. Israel und der Sudan haben im Herbst 2020 eine Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbart. Dass sich das islamisch geprägte Land nun auf Israel zubewegt, ist ein Paradigmenwechsel für die gesamte Region.
Obwohl die Armee und prodemokratische Aktivisten eine Reihe von Vereinbarungen unterzeichnet haben, bleiben Unklarheiten. Nachdem die sudanesische Regierung in den vergangenen Monaten bereits diverse Friedensabkommen mit Rebellengruppen des Landes unterschrieben hat, trafen sich Ende Oktober 2020 christliche und muslimische Leiter während zwei Tagen und unterschrieben am Ende der Gespräche ein Abkommen, das Frieden und Religionsfreiheit fördern soll. Zuletzt wurde im Juli das Anti-Bekehrungsgesetz aufgehoben, was sudanische Christen als «ein Wunder» bezeichneten. Doch trotz all der guten Nachrichten sind viele Christen weiterhin skeptisch und zweifeln an den guten Intentionen der Übergangsregierung, da dort immer noch Leute vertreten sind, die auch unter dem muslimischen Diktator Omar al-Bashir aktiv waren.
Christen aller Denominationen im Sudan haben Angst davor, Gespräche über ihren Glauben mit sudanesischen Muslimen zu führen, da dies als ein „Akt zur Förderung des Glaubensabfalls vom Islam“ ausgelegt werden könnte. Um nicht entdeckt zu werden, verzichten Christen muslimischer Herkunft oft darauf, ihre Kinder als Christen zu erziehen, weil dies die Aufmerksamkeit der Regierung und der Dorfvorsteher auf sich ziehen könnte. Diese Angst erstreckt sich sogar auf Beerdigungen, bei denen verstorbene Christen muslimischer Herkunft oft nach islamischen Riten auf muslimischen Friedhöfen bestattet werden, obwohl christliche und muslimische Friedhöfe getrennt sind.
Christen muslimischer Herkunft sind besonders gefährdet, da Fokus Sudan weiterlesen