26.11.22 Bischof Joseph Maria Bonnemain möchte das Bistum Chur modernisieren. Im Zuge dieser Bestrebungen soll auch die «Exorzisten»-Stelle nicht neu besetzt werden. Damit rückt Chur näher an das Bistum St. Gallen, wo Exorzismus der Vergangenheit angehört. Bischof Joseph Maria Bonnemain könne zwar aus «religiösen Gründen» nicht ausschließen, dass Dämonen auch ihr Unwesen treiben. «Für die meisten Probleme müssen wir keine außergewöhnlichen Ursachen suchen.» Im Bistum Chur ist dies allerdings als neue Sicht zu verstehen: Noch vor fünf Jahren bezeichnete der Religions-Experte Georg Schmid das Bistum Chur als «Exorzismus-Mekka». Demnach gäbe es gar Menschen, die aus Deutschland nach Chur pilgerten, weil sie in ihren eigenen Bistümern keinen Exorzismus erhielten. Mittlerweile hat sich im Bistum Chur allerdings einiges verändert: Der neue Bischof Bonnemain erhielt vom Pontifex persönlich den Auftrag, die erzkonservativen und moderaten Katholiken im Bistum zu einen. Dennoch sollten Gläubige in seelischer Not nach wie vor Hilfe von Priestern erhalten. Diese Hilfe solle allerdings in Form von Trost stattfinden. Falls nötig, sollten die Geistlichen Betroffene überdies an medizinisches Fachpersonal verweisen. Das Bistum Basel wiederum unterhält bis heute einen sogenannten «Befreiungsdienst».
Im März 2021 sagte er: «Ich möchte klarstellen, dass ich mit der Bischofsweihe mit dem Bistum Chur verheiratet bin bis zum Lebensende. Und nicht mehr mit dem Opus Dei». Nichtsdestotrotz sei das Opus Dei seine Heimat. Ihn fasziniere die Vision, dass es nicht unbedingt eine Kirche brauche, um Gott zu begegnen. «Unser Bistum ist krank und braucht eine Therapie», erklärte das neue Oberhaupt des Bistums. Das Bistum beschäftige sich zu sehr mit sich selbst und seinen Konflikten. «Wir verlieren viel Zeit und verpassen die Chance, für die Menschen da zu sein.» mehr Informationen
24.11.22 Mit dem Beitritt der «Allianz Gleichwürdig Katholisch» zeigt sich die Thurgauer Landeskirche progressiv. Die Allianz Gleichwürdig Katholisch sieht sich als reformkatholische Organisation, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter, mehr Transparenz und Demokratie in der Kirche einsetzt.
Der Entschluss wurde mit 70 : 0 einstimmig gefasst.
Der Präsident der Thurgauer Synode, Thomas Merz: «Diese Allianz will sich auch für Menschen einsetzen, die aus dem LGBTQ-Spektrum sind. Dass diese Menschen innerhalb der Kirche die gleiche Würde haben, dass diese Lebensformen ernst genommen werden.»
Auch wenn die katholische Landeskirche Thurgau das nicht selbst entscheiden könne, sei das Ziel klar: Auch Frauen sollen Priesterinnen werden und homosexuelle Paare getraut werden dürfen.
Die Thurgauer Kirche gehört dem Bistum Basel an. mehr Informationen
Ist die Kirche ein Auslaufmodell?
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