Schlagwort-Archive: Schweiz

Die etwas andere Reformation in der Schweiz

Zwingli wollte die Kirche nicht reformieren, sondern vom Diktat befreien.  Beitrag zum Reformationssonntag in der Schweiz (1. Sonntag im November)

Das enge Verhältnis Zürichs zu Rom  begründete sich vor allem durch das Bedürfnis der Päpste nach eidgenössischen Söldnern.

Deshalb liess sich der päpstliche Legat Matthäus Schiner vorübergehend in Zürich nieder, womit die Stadt vorübergehend zum Zentrum der päpstlichen Politik nördlich der Alpen wurde. Noch 1514 sicherte der in der Stadt lebende päpstliche Gesandte denjenigen, die alle sieben Kirchen Zürichs besuchten, den gleichen Ablass zu wie den Besuchern der sieben Hauptkirchen Roms. Die etwas andere Reformation in der Schweiz weiterlesen

Katholische Kirche in der Schweiz

26.11.22 Bischof Joseph Maria Bonnemain möchte das Bistum Chur modernisieren. Im Zuge dieser Bestrebungen soll auch die «Exorzisten»-Stelle nicht neu besetzt werden. Damit rückt Chur näher an das Bistum St. Gallen, wo Exorzismus der Vergangenheit angehört. Bischof Joseph Maria Bonnemain könne zwar aus «religiösen Gründen» nicht ausschließen, dass Dämonen auch ihr Unwesen treiben. «Für die meisten Probleme müssen wir keine außergewöhnlichen Ursachen suchen.» Im Bistum Chur ist dies allerdings als neue Sicht zu verstehen: Noch vor fünf Jahren bezeichnete der Religions-Experte Georg Schmid das Bistum Chur als «Exorzismus-Mekka». Demnach gäbe es gar Menschen, die aus Deutschland nach Chur pilgerten, weil sie in ihren eigenen Bistümern keinen Exorzismus erhielten. Mittlerweile hat sich im Bistum Chur allerdings einiges verändert: Der neue Bischof Bonnemain erhielt vom Pontifex persönlich den Auftrag, die erzkonservativen und moderaten Katholiken im Bistum zu einen. Dennoch sollten Gläubige in seelischer Not nach wie vor Hilfe von Priestern erhalten. Diese Hilfe solle allerdings in Form von Trost stattfinden. Falls nötig, sollten die Geistlichen Betroffene überdies an medizinisches Fachpersonal verweisen. Das Bistum Basel wiederum unterhält bis heute einen sogenannten «Befreiungsdienst».

Im März 2021 sagte er: «Ich möchte klarstellen, dass ich mit der Bischofsweihe mit dem Bistum Chur verheiratet bin bis zum Lebensende. Und nicht mehr mit dem Opus Dei». Nichtsdestotrotz sei das Opus Dei seine Heimat. Ihn fasziniere die Vision, dass es nicht unbedingt eine Kirche brauche, um Gott zu begegnen. «Unser Bistum ist krank und braucht eine Therapie», erklärte das neue Oberhaupt des Bistums. Das Bistum beschäftige sich zu sehr mit sich selbst und seinen Konflikten. «Wir verlieren viel Zeit und verpassen die Chance, für die Menschen da zu sein.» mehr Informationen

24.11.22 Mit dem Beitritt der «Allianz Gleichwürdig Katholisch» zeigt sich die Thurgauer Landeskirche progressiv. Die Allianz Gleichwürdig Katholisch sieht sich als reformkatholische Organisation, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter, mehr Transparenz und Demokratie in der Kirche einsetzt.

Der Entschluss wurde mit  70 : 0 einstimmig gefasst.

Der Präsident der Thurgauer Synode, Thomas Merz: «Diese Allianz will sich auch für Menschen einsetzen, die aus dem LGBTQ-Spektrum sind. Dass diese Menschen innerhalb der Kirche die gleiche Würde haben, dass diese Lebensformen ernst genommen werden.»

Auch wenn die katholische Landeskirche Thurgau das nicht selbst entscheiden könne, sei das Ziel klar: Auch Frauen sollen Priesterinnen werden und homosexuelle Paare getraut werden dürfen.

Die Thurgauer Kirche gehört dem Bistum Basel an. mehr Informationen

Ist die Kirche ein Auslaufmodell?

Katholische Kirche in der Schweiz weiterlesen

Botschaft der Toleranz

Das Réseau évangélique suisse (RES), der französischsprachige Zweig der Schweizerischen Evangelischen Allianz, bestätigt in einer Pressemitteilung, dass das im Februar 2019 im Kanton Genf verabschiedete Gesetz über die Laizität des Staates vom Bundesgericht als «teilweise gegen die Religionsfreiheit verstossend» beurteilt wurde.

Das Verfassungsgericht des Kantons Genf hatte bereits im November 2019 das Verbot für gewählte Vertreter des Grossen Rates und der Gemeinderäte, religiöse Zeichen zu tragen, aufgehoben. Botschaft der Toleranz weiterlesen

Film Shalom Allah

Der Film «Shalom Allah» (siehe unten) geht von der persönlichen Frage des Regisseurs David Vogel aus, was Menschen bewegt, die zum Islam konvertieren.

Über hundert Schweizer konvertieren jährlich zum Islam. Wie viele Menschen in der Schweiz zum Islam konvertieren, darüber gibt es keine offiziellen Statistiken. Die Konversion zum Islam geschieht nämlich informell: Es genügt, das Glaubensbekenntnis zu sprechen und eine Ganzkörperwaschung vorzunehmen. Es leben schätzungsweise 10’000 Islam-Konvertiten in der Schweiz, das sind 2 bis 4 Prozent der muslimischen Bevölkerung. David Vogel erforscht in seinem Film die Beweggründe. Dass er selbst jüdisch ist, wird für ihn dabei zum Thema.

Am Anfang der Konversion steht meist eine Krise. Da bietet der Übertritt von einer Konfession zu einer anderen eine Veränderung und neue Zugehörigkeit. So das Narrativ im Dokumentarfilm «Shalom Allah» des jüdisch-schweizerischen Regisseurs und Journalisten David Vogel. «Shalom Allah» ist ein Lehrstück über Vorurteile. Film Shalom Allah weiterlesen

Uns drohen weitere Attacken

25.11.20 Saïda Keller-Messahli, Präsidentin vom «Forum für einen fortschrittlichen Islam», richtet nach der Attacke von Lugano klare Worte an die Schweizer Politik.

Die Politik muss sich überlegen, wie vorzugehen ist, um künftig zu verhindern, dass undemokratische Länderim Namen der Religionsfreiheit, die sie bekämpfen – uns ihren politischen Islam, der nur Hass und Intoleranz verbreitet, aufzwingen. Uns drohen weitere Attacken weiterlesen

Holocaust Gedenkstätte Schweiz

Eine Holocaust-Gedenkstätte in der Schweiz. Ein Plädoyer. Das Wort zum Sonntag spricht der evangelisch-reformierte Pfarrer Simon Gebs. Samstag 8. Februar 2020

Während des Zweiten Welkriegs bot die Schweiz vorübergehend insgesamt knapp 300’000 Schutzsuchenden Zuflucht. Von den rund 60’000 sog. Zivilpersonen, die in der Schweiz aufgenommen wurden, waren etwas weniger als die Hälfte Juden. Ihnen als der zahlenmässig grössten Gruppe innerhalb aller Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik setzt die Gedenkstätte für jüdische Flüchtlinge in Basel-Riehen einen Stein des Nichtvergessens. Die Gedenkstätte widmet sich denjenigen jüdischen Flüchtlingen, die das Glück hatten, in der Schweiz Aufnahme zu finden. Besonders erinnert wird  aber auch an alle jüdischen Flüchtlinge, denen die Schweiz den Einlass verweigerte.  mehr Informationen

Volkskirche ein Auslaufmodell

In Deutschland schrumpften im Jahr 2018 die evangelischen Landeskirchen um 216’000 Menschen. Bei den Katholischen waren es 220’000 weniger.

So gibt es zurzeit 23 Millionen katholische und 21 Millionen protestantische Kirchenmitglieder in Deutschland. Insgesamt gehört damit also noch etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu einer der beiden grossen Kirchen.

In der Schweiz gehören 37 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung zur katholischen Kirche und nicht ganz 25 Prozent gehören zur Reformierten Kirche. mehr Informationen

Die evangelische Kirche schrumpft schneller als die römisch-katholische Kirche. Das geht aus den am 19. Juli veröffentlichten Statistiken der EKD (Hannover) und der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz (Bonn) hervor. Volkskirche ein Auslaufmodell weiterlesen

Kirchensteuern dürfen gegen die Interessen der Kirchen eingesetzt werden

In der Schweiz müssen katholische Kirchensteuerzahler „in Zukunft damit rechnen, dass ihre Finanzmittel im Einklang mit staatlichem Recht für kirchenferne oder kirchenfeindliche Aktivitäten eingesetzt werden“, heißt es in einer Erklärung des Bistums Chur. Sie nimmt Bezug auf eine Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts. Dort haben die obersten Richter jetzt entschieden, dass es zulässig ist, wenn eine vom Staat geschaffene „Landeskirche“ Organisationen unterstützt, deren Handeln nicht mit den Grundsätzen der Glaubenslehre der katholischen Kirche vereinbar ist.

Neben der üblichen Struktur von Pfarrei und Bistum gibt es eine zweite Struktur. Kirchensteuern dürfen gegen die Interessen der Kirchen eingesetzt werden weiterlesen

Schweizer Berichterstattung über Jerusalem

„Israel feiert morgen den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung“, behaupten die Sprecherin Katja Stauber und Nah-Ost-Korrespondent Pascal Weber in der Schweizer Tagesschau vom 13.5.2018 (ab Minute 3,32 und 5,36)

Wer sachkundig ist, weiß, dass Israel seinen 70. Jahrestag nach dem jüdischen Kalender bereits am Mittwoch 18. April bis Donnerstag 19. April  am 5. Ijjar gefeiert hat. Der Staat Israel wurde  am 14. Mai 1948 ausgerufen, aber Israel feiert dieses Ereignis immer nach dem jüdischen Kalender.

Also am 14. Mai gibt es nur die Einweihung der provisorischen amerikanischen Botschaft in der neutralen Zone zwischen West- und Ostjerusalem. Am 15. Mai ist dann der Naqba Tag der Palästinenser.

Richtig wäre: „Nach dem westlichen Kalender ist (nicht feiert) am 14. Mai der 70. Jahrestag der Staatsgründung von Israel“.

Moschee für alle

Die progressiven Muslime um den 30-jährigen Ostschweizer IT-Ingenieur Kerem Adigüzel haben am Sonntag 22.10.17 einen Verein in Olten gegründet. Ihr Ziel: Eine eigene Moschee für Frauen und Männer, in der es auch Platz hat für Schwule und Lesben. Der Name ist „Al Rahman – mit Vernunft und Hingabe“, wie aus online publizierten Statuten ersichtlich ist.

Ein solcher muslimischer Gebetsraum wäre in der Schweiz ein Novum, da es ein solches Angebot erst als Wandermoschee gibt: Moschee für alle weiterlesen

Quer durch die Schweiz

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Live-Multimedia-Präsentation Quer durch die Schweiz

Das Ehepaar Annemarie und Hanspeter Obrist, damals beide 50 Jahre alt, startete im Sommer 2015 in Schaffhausen und wanderte in sieben Etappen nach Genf. Sie erreichten im Frühling 2016 nach insgesamt 16 Wandertagen ihr Ziel.

In der Live-Multimedia-Präsentation berichten sie von überraschenden Begegnungen und speziellen Entdeckungen auf den Schweizer Wanderwegen.

Willkommen zu Hause – Allianzgebetswoche 2016

So 10. bis So 17. Januar 2016

Die Allianzgebetswoche wird seit 1846 durchgeführt. Ziel ist es, das Miteinander der Christen vor Ort zu stärken und das Bewusstsein der weltweiten Verbundenheit zu fördern. Die Allianzgebetswoche 2016 widmet sich dem Gleichnis vom barmherzigen Vater und seinen zwei Söhnen.

In den kommenden Tagen werden hier zehn Impulse zu dieser Geschichte veröffentlicht. Der Text ist ein wenig anders aufgeteilt als von der Allianz vorgegeben.

Der barmherzige Vater

In der Allianzwoche 2016 ist der Text wie folgt aufgeteilt: Willkommen zu Hause – Allianzgebetswoche 2016 weiterlesen