Die tiefen Erdölpreise und die Corona-Pandemie verschärfen die Finanzkrise in Saudiarabien. Aufgrund der ausgebremsten Weltwirtschaft stürzte der massgebliche Erdölpreis von rund 60 auf weniger als 20 $ pro Fass ab und erholte sich seither nicht mehr völlig. Im Jahresschnitt beträgt der Preis rund 40 $. Für einen ausgeglichenen Staatshaushalt benötigte Saudiarabien jedoch einen fast doppelt so hohen Erdölpreis.
Neben dem Erdölexport spült auch der Pilgertourismus zu den heiligen Stätten des Islams in Mekka und Medina jedes Jahr viel Geld in das konservative Königreich. Die Einnahmen von mehr als 20 Mrd. $ entsprechen knapp 3% des jährlichen Volkseinkommens. Doch wegen der Corona-Krise schloss Riad die Grenzen für ausländische Pilger während sieben Monaten. Seit November ist die Reise nach Mekka unter Einschränkungen wieder möglich.
Das Budgetdefizit betrage für 2020 umgerechnet 79 Mrd. $, teilte das saudische Finanzministerium am Dienstag 15.12.20 mit. Dies entspricht rund 12% der jährlichen Wirtschaftsleistung. Das Loch in der Staatskasse ist damit mehr als doppelt so gross wie noch im Vorjahr. Saudi-Arabien muss diversifizieren weiterlesen