Glaubt man Wladimir Putin, dann richten die westlichen Sanktionen in Russland keinen nennenswerten Schaden an. Die Zentralbank sieht das allerdings anders.
„Die Sanktionen wirken massiv, aber sie sind kein Blitzkrieg„, bilanziert Russland-Kenner Bernd Ziesemer, langjähriger Chefredakteur des „Handelsblatt“ und „Capital“-Kolumnist im Podcast „Die Stunde Null“. „Es braucht Zeit, bis sich der Effekt voll zeigt. Wenn man sich vor Ort umhört, außerhalb von Moskau oder St. Petersburg in den Industriestädten im Ural, erfährt man, dass die Sanktionen die Firmen genau und hart treffen.“ Viele Transporte finden nicht mehr statt, Flugzeuge und Schiffe mit Ersatzteilen oder Maschinen fehlen. Deutschland etwa liefert keine Werkzeugmaschinen mehr.
Zwischen 8 und 15 Prozent, je nach Schätzung und Quelle, könnte die russische Wirtschaft in diesem Jahr einbrechen.
Die Inflation in Russland ist auf 17,5 Prozent gestiegen, manche Experten prognostizieren, sie könne bis Jahresende auf bis zu 30 Prozent klettern. Was bewirken die Sanktionen weiterlesen