Die Heilung des Schwerstbehinderten an der Schönen Pforte in Jerusalem (Apostelgeschichte 3,1-26) ist ein öffentliches Zeichen dafür, dass das „göttliche Wirken durch Jesus“ mit seinem Tod am Kreuz nicht zu Ende war, sondern in den Glaubenden weitergeht. Im Namen Jesu wirkt dieselbe Kraft, in der Jesus unterwegs war.
Als Petrus die Hand des von Geburt an Gelähmten ergreift, hat dieser plötzlich Muskeln in den Beinen, springt herum und lobt Gott. Kurz zuvor hatte Jesus – ebenfalls in Jerusalem – einen Blindgeborenen geheilt (Johannes 9). In beiden Fällen wird die göttliche Schöpferkraft wirksam.
Petrus erklärt in seiner zweiten öffentlichen Predigt, dass diese Kraft nicht aus ihnen selbst kommt, sondern aus dem Glauben an den Namen des auferstandenen Jesus. Gebete im Namen Jesu haben auch heute eine besondere Kraft. Dabei geht es nicht einfach darum, den Namen Jesu auszusprechen, sondern darum, seinen Willen zu erbitten. Jesus will Menschen heil machen, indem er sie zum Lob Gottes befreit.
Dem Geheilten ist sofort klar, dass nicht Petrus, sondern Gott der Urheber dieses Wunders ist. Manchmal denken wir, dass es Orte oder Menschen sind, die Heilung bewirken. Petrus aber erklärt, dass es das Vertrauen in Jesus ist.
Wie drückt der Gelähmte sein Vertrauen aus? Petrus streckt ihm die Hand entgegen und er ergreift sie.
Jesus streckt uns auch heute seine Hand entgegen. Er will uns an die Hand nehmen und uns aus unserer Not herausführen.
Das geschieht nicht immer durch Spontanheilungen, sondern manchmal auch durch einen langen Lernprozess, in dem wir innerlich heil werden und uns manchmal auch mit unserem Schicksal versöhnen können. Paulus schreibt, dass er lernen musste, dass Gottes Gnade genügt, weil sie in der Schwachheit besonders wirksam ist (2.Korinther 12,9 / Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir).
Petrus sagt: Ihr habt den Heiligen und Gerechten (Jesus) verleugnet (Apostelgeschichte 3,13). Verleugnen bedeutet, etwas wider besseres Wissen nicht wahrhaben zu wollen.
Und weiter: Weil ihr in Unwissenheit gehandelt habt, kehrt um und tut Buße. Buße tun heißt, die Zielverfehlung (Sünde) zu erkennen, zu bekennen, zu bereuen (nicht mehr sündigen zu wollen), um Vergebung zu bitten und sich neu auf Gott auszurichten (zu glauben und zu vertrauen).
Petrus zeigt, dass eine Zeit der Umkehr und des Segens begonnen hat, in der Gott uns durch seinen Geist aufrichtet, bis später die Zeit der Wiederherstellung kommen wird (Apostelgeschichte 3,20-21). Das wird geschehen, wenn Jesus wiederkommt.
Bis dahin wird Gott uns durch seine Kraft aufrichten. Sie wird oft besonders in unserer Schwachheit wirksam und sichtbar, nämlich dann, wenn Menschen trotz aller Schwierigkeiten am Lob Gottes festhalten und erleben, wie Gottes Kraft sie aufrichtet und sie gesegnet werden (Apostelgeschichte 3,25-266 / Gott wird durch den Heiligen Geist euch segnen und euch helfen, umzukehren und euer Leben zu ändern).
Interessant ist auch, dass die Heilung des Gelähmten bei den Zuschauern keinen Glauben hervorruft. Sie sind nur erstaunt und verwundert (Apostelgeschichte 3,10). Bei der ersten Predigt des Petrus kamen 3000 Menschen zum Glauben. Bei der Heilung des Gelähmten stimmt nur einer das Lob Gottes an.
Die Heilung des Gelähmten mit dem Impuls von Petrus, enthalten die Botschaft: Lasst uns aufstehen zu einem neuen Leben in der Kraft, die durch Jesus erfahrbar ist und ins Lob Gottes führt.