Schlagwort-Archive: Papst

Katholischer Bibelsonntag

21. Januar 2024 Immer am 3. Sonntag im Jahreskreis ist „Sonntag des Wortes Gottes“. Die Bischofskonferenz (A) hielt fest: Christen sollen sich vom Wort Gottes begeistern lassen, weil es die bevorzugte Weise ist, wie sich Gottes Geist den Menschen mitteilt.“

Der Bibelsonntag ist wie jedes Jahr eingebettet in die Gebetswoche zur Einheit der Christenheit (18. – 25. Januar) und liegt nah beim Tag des Judentums am 17. Januar. Gerade am Bibelsonntag ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie eng Christentum und Judentum miteinander verflochten sind.

Papst Franziskus will beim Gottesdienst am „Sonntag der Bibel“ ein „Jahr des Gebets“ ausrufen. Es soll dazu dienen die Zentralität des Gebets wiederzuentdecken, kündigte das vatikanische Dikasterium für die Evangelisierung an. Gebet sei ein „Hauptweg zur Heiligkeit“ und ermögliche es jedem Menschen, Gott gegenüber „das auszudrücken, was im tiefsten Herzen verborgen ist“. Zudem äußerte der Papst seine Vision, dieses Jahr möge allen Christen dabei helfen, das Vaterunser zu ihrem „Lebensprogramm“ zu machen.

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Papst baut Brücken zur islamischen Welt

7.11.22 Der Islamexperte Timo Güzelmansur hat den am Sonntag beendeten Besuch von Papst Franziskus in Bahrain als starken Impuls für den Dialog zwischen Christen und Muslimen gelobt. Mit seinen Appellen für ein Miteinander der Religionen habe das Kirchenoberhaupt während seiner viertägigen Reise muslimische Herrscher in der Region ermutigt, die eine Politik der Öffnung, Toleranz und gesellschaftlichen Pluralität wollen, sagte der Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (Cibedo) dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. Der Dialog zwischen Christentum und Islam liege Franziskus „besonders am Herzen“, so der Leiter der Cibedo, einer Fachstelle der katholischen Deutschen Bischofskonferenz mit Sitz in Frankfurt. Es soll nicht nur bei guten Worten über Toleranz bleiben, sondern auch echte Religionsfreiheit, zum Beispiel echte Chancenmöglichkeit für alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ermöglichen werden.

Als wichtigen Nebeneffekt der Reise sieht Güzelmansur neue Impulse auch für die Versöhnung zwischen Sunniten und Schiiten. So habe der sunnitische Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität und Papst-Freund Ahmed al-Tayyeb in Bahrain „ganz stark den innerislamischen Dialog hervorgehoben“ und die Schiiten dazu eingeladen. Dies sei bemerkenswert, so der Islamexperte.

Neben dem Dialog mit dem Islam stand die Begegnung mit der christlichen Minderheit Bahrains und anderen Ländern der Arabischen Halbinsel im Mittelpunkt der Reise. Ihnen machte der Papst unter anderem bei einer Messe mit rund 30.000 Gläubigen Mut, ihren Glauben aktiv zu leben. Papst baut Brücken zur islamischen Welt weiterlesen

Lebhafte Auseinandersetzung zur Weltsynode

In Frankreich ist diese Woche die erste Phase der Weltsynode zu Ende gegangen. Die Veröffentlichung von Synthese und Begleittext haben eine lebhafte Auseinandersetzung in der französischen Presse ausgelöst.

Die aus den Beratungen in den Bistümern entstandene Synthese enthält unter anderem Forderungen nach einer Reform des Priestertums, Laienpredigt und dem Diakonat der Frau. An den diözesanen Beratungen zur Synode haben sich rund 150.000 Personen beteiligt, was etwa 10 Prozent der aktiven Kirchgänger in Frankreich entspricht. Die Altersgruppe der 20- bis 45jährigen blieb den Beratungen weitestgehend fern, wie die französische Synodenkommission mitgeteilt hat.

Der Kirchenexperte des „Figaro“ wirft den französischen Bischöfen vor, mit der Weitergabe der Reformforderungen einen „Big bang“ in der Kirche und besonders im Priestertum einzuleiten. „Niemals zuvor hat die französische Kirche einen so radikal reformorientierten Text angenommen“, schreibt Jean-Marie Guénois. Lebhafte Auseinandersetzung zur Weltsynode weiterlesen

Weihnachten: Jesus liebt mich

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Weihnachten bedeutet: Gott kommt in unsere Welt und möchte diese durch eine Revolution der Liebe verändern. Auch wenn sich viele um diesen Jesus nicht scheren, richtet sich doch für die meisten Leute der Welt ihre Zählung der Jahre nach seinem Geburtstag. Allein seine Geburt brachte eine Zeitenwende.

Seine ganze Person ist eine Botschaft: Jesus liebt mich. Aus Liebe zu mir kam Jesus auf diese Welt und wurde Mensch, um uns auf Augenhöhe zu begegnen. Er wollte mit uns zusammen sein (Immanuel, Jesaja 7,14). So die biblische Botschaft.

Während einer Weihnachtsfeier in einem Kinderheim wurde einmal die Frage gestellt, was Jesus im Himmel denn vermisst hätte, dass er zu uns auf die Erde gekommen sei? Was fehlte ihm im Himmel, dass er die Herrlichkeit bei Gott verließ um Mensch zu werden? Das war eine schwierige Frage. Schließlich meldete sich ein Mädchen zu Wort. Ihre Antwort war: „Es fehlten ihm unsere Herzen.“ Genau darum geht es. Weihnachten heißt, sich für Jesus und seine Botschaft zu öffnen.

Text: Hanspeter Obrist  /  Bild aus Bethlehem Hirtenfelder

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Franziskus als Visionär

Der Papst besuchte im Irak nicht nur die Katholiken. Er machte sich zum Sprecher einer abrahamitischen Geschwisterlichkeit und zum Anwalt von Rechtsstaatlichkeit und Gemeinwohl.

Gegen die Tendenz zum Konfessionalismus, zur Abschottung in der eigenen Kleingruppe, pries der Papst die christliche Vielfalt der Konfessionen und Riten: Die Kirchen im Irak seien „wie bunte Fäden, die miteinander verflochten einen schönen Teppich bilden„. Gott selbst sei der Künstler, der diesen Teppich gewoben habe. Ein „Zeugnis geschwisterlicher Einheit in einer zersplitterten Welt“ sollten die Christen geben. Franziskus als Visionär weiterlesen

Papstreise in den Irak

Die christliche Gemeinschaft in der irakischen Stadt Karakosch setzt große Hoffnung auf den Papstbesuch in der kommenden Woche.

Wenn der Papst vom 5. bis 8. März den Irak besucht, dann steht auf seinem Besuchsprogramm auch die Kleinstadt Karakosch in der nordirakischen Ninive-Ebene. Karakosch sei zum Sinnbild des Wiederaufbaus und des Nichtaufgebens in schwierigen Momenten geworden, so Pater Jahola, der zu den Mitorganisatoren der Papstreise zählt. Papstreise in den Irak weiterlesen

Papst ermutigt zum Bibellesen

Die Heilige Schrift stellt einen unerschöpflichen Schatz dar, auf den wir stets im Gebet zurückgreifen können. Doch es gelte, sich dem Wort Gottes „ohne Hintergedanken“ zu nähern, ohne es zu instrumentalisieren. Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch 27.1.21.

Die Worte in der Bibel seien nicht niedergeschrieben worden, „um auf Papyrus, Pergament oder Papier gefangen zu bleiben“. Vielmehr seien sie dazu bestimmt, von einem betenden Menschen empfangen zu werden, um damit fruchtbar zu werden und ihre Reise um die Welt anzutreten: „Diese Erfahrung machen alle Gläubigen: Eine Schriftstelle, die ich schon oft gehört habe, spricht eines Tages plötzlich zu mir und erhellt eine Situation, die ich gerade erlebe“, so der Papst. Papst ermutigt zum Bibellesen weiterlesen

Der Papst macht einen Schritt Richtung schiitische Welt

Im März will Franziskus als erster Papst den Irak besuchen. Er weiß: Die Muslime müssen gewonnen werden, sollen religiöse Minderheiten eine Zukunft haben.

Vor allem die junge Generation im Irak ist zunehmend Korruption, konfessionelle und tribale Klientelwirtschaft und Inkompetenz der Funktionseliten leid. Ende 2019 sah das Land deshalb Konfessionsgrenzen überschreitende Proteste.

Wenn Papst Franziskus Anfang März 2021 also als erstes katholische Kirchenoberhaupt überhaupt das Land zwischen den beiden Strömen Euphrat und Tigris besuchen wird, wird er in ein alles andere als stabiles Land kommen, aber doch in eines, in dem jeder weiß, was dschihadistischer Terror und konfessioneller Hass anrichten können. Vielleicht keine schlechte Grundlage für seine Botschaft des interreligiösen Dialogs und der Orientierung am Gemeinwohl. Der Papst macht einen Schritt Richtung schiitische Welt weiterlesen

Vatikanische Pachamama Münze

Eine Gedenkmünze mit dem Motiv der Pachamama gibt der Vatikan aus Anlass des 50. „Tages der Erde“ heraus. Wie das vatikanische Münzamt am Mittwoch auf seiner Internetseite bekannt gab, erscheint die Silbermünze zum Preis von 69 Euro am 16. Oktober 2020. Das Motiv zeigt eine schwangere Frau indigener Herkunft, die ihren Bauch umfasst. Auf diesem sind wie auf einem Globus ansatzweise die Erdteile zu sehen. Die Rückseite ziert das Wappen von Papst Franziskus.

Die Pachamama, auch Mutter Erde genannt, ist eine in Teilen Lateinamerikas verehrte mythische Figur oder auch Göttin. Sie verkörpert den Wert allen Lebens auf der Erde, das sie in vielfacher Hinsicht schenkt, nährt und schützt. Im Umfeld der Amazonien-Synode vor einem Jahr in Rom hatten einige Teilnehmer und Gäste unter anderem Holzfiguren mitgebracht, die eine solche Pachamama darstellen sollten. Vatikanische Pachamama Münze weiterlesen

Brief von Papst Franziskus

Am 29. Juni 2019 hat Franziskus einen Brief  an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland geschrieben. Hier einige wichtigen Aussagen:

Heute indes stelle ich gemeinsam mit euch schmerzlich die zunehmende Erosion und den Verfall des Glaubens fest mit all dem, was dies nicht nur auf geistlicher, sondern auch auf sozialer und kultureller Ebene einschließt.  Seite 4

Daher erscheint es mir wichtig, das nicht aus den Augen zu verlieren, was «die Kirche wiederholt gelehrt hat, dass wir nicht durch unsere Werke oder unsere Anstrengungen gerechtfertigt werden, sondern durch die Gnade des Herrn, der die Initiative ergreift». Seite 8 Brief von Papst Franziskus weiterlesen

Pluralismus ist nach dem Dokument von Abu Dhabi von Gott gegeben

Dass Papst Franziskus zusammen mit dem Großimam Ahmad Al-Tayyib aus Kairo ein Dokument unterzeichnen konnte, das auch Nicht-Muslimen volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung verspricht, ist ein Meilenstein, auf den sich jeder Christ im Nahen Osten fortan berufen kann.

Weil der IS den Terror auf die Spitze getrieben hat, schlägt das Pendel jetzt zurück. Saudi-Arabiens Kronprinz spricht von Toleranz und Koexistenz. Ägyptens Staatspräsident Sisi besucht christliche Gottesdienste und lässt in Ägyptens neuer Verwaltungshauptstadt die größte Kirche der Region errichten. Die Machthaber der Region suchen nach neuer Legitimität nach außen wie nach innen. Ein staatsnaher, von staatlichen Interessen gelenkter Islam war es, dem Franziskus in Abu Dhabi die Hand schüttelte.

Umfassender Religionsfreiheit und Gleichberechtigung ist in der  islamischen Welt noch weit entfernt. Dennoch, nichts ist wichtiger für die Christen im Orient, als dass ihre muslimischen Nachbarn sie in ihrer Andersheit respektieren.

Hier ist das Dokument von Abu Dhabi

Der schwierige Punkt liegt in der Formulierung „Brüder“ .

Der entscheidende Satz ist folgender:

Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.“

Wenn Gott alle Religionen erschaffen hat, ist auch nach dem Dokument alles gut und im Willen Gottes.

Das Dokument wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution A/RES/75/200 vom 21. Dezember 2020 angenommen  – sowie die im Mai 2019 angenommene Erklärung von Mekka, die die Gläubigen zu Dialog, gegenseitigem Verständnis und Zusammenarbeit für das Gemeinwohl aufrufen.

Die Brüderlichkeit aller Menschen

Im Wortlaut: Das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt  Pluralismus ist nach dem Dokument von Abu Dhabi von Gott gegeben weiterlesen

Den Teufel wieder ernst nehmen

Immer mehr Theologen plädieren dafür, die Bedeutung des Satans wieder neu zu beachten.

So sagte der Papst Franziskus bei der Messe in Santa Marta am Dienstag, 8. Mai 2018: Es gibt einen Feind und »Verführer«, der »unsere Neugier und unsere Eitelkeit« ausnutzt, indem er »Geschenke« verspricht, die in einem schönen »Päckchen verpackt sind, ohne uns sehen zu lassen, was drin ist«; ein Feind, der wie »ein tollwütiger und angeketteter Hund« ist, dem man sich nicht nähern sollte – denn andernfalls »beißt er dich, er zerstört dich« – und mit dem man sich nie auf einen Dialog einlassen darf, vielmehr muss er mit den Waffen des Gebets, der Buße und des Fastens bekämpft werden. Der Papst ging vom Tagesevangelium (Johannes 16,5-11) aus. Er begann seine Predigt mit der Beobachtung, »dass es der Heilige Geist sein wird, der uns begreifen lässt, dass der Herrscher dieser Welt bereits gerichtet ist«. Folglich Den Teufel wieder ernst nehmen weiterlesen