Myanmarische Truppen haben ein Gemeindezentrum bei der katholischen Kathedrale von Loikaw im Osten Myanmars angegriffen und besetzt. Die Soldaten der herrschenden Junta hätten das Gelände am Montag eingenommen.
Am Vortag habe die Armee den Kirchenkomplex mit Artillerie beschossen, zitierte Ucanews den Bischof von Loikaw, Celso Ba Shwe. Demnach hatten dort rund 80 Menschen Zuflucht vor den Bürgerkriegs-Kämpfen zwischen Junta-Truppen und Widerstandsmilizen im überwiegend christlichen Bundesstaat Kayah gefunden.
Laut myanmarischen Exilmedien haben inzwischen auch in anderen Teilen Myanmars Einheiten des bewaffneten Widerstands Offensiven gegen die Junta gestartet. Nach UN-Angaben sind in den Kampfgebieten mehr als 200.000 Menschen auf der Flucht.
Eine weitere Kirche in Myanmar ist durch Beschuss des Militärs beschädigt worden. Laut Vatican News und dem römischen Nachrichtendienst Fides wurde das Gotteshaus im Dorf Doungankha in der Gemeinde Demoso im Bundesstaat Kayah Sonntagfrüh von Artilleriefeuer getroffen. Es ist das sechste katholische Kirchengebäude, das von Angriffen oder Überfällen der Armee betroffen ist. Die Flüchtlinge suchten im Dschungel und auch in Kirchen Schutz, berichtete zuletzt der asiatische Pressedienst Ucanews.
Seit Wochen stellt die Ortskirche ihre Einrichtungen für Vertriebene zur Verfügung, die vor den Bombenangriffen geflohen sind: Neben der Kirche befindet sich ein von katholischen Ordensschwestern betriebenes Altersheim, in dem zusammen mit den älteren Nonnen rund 150 schutzbedürftige Menschen aus dem Dorf Dongankha untergebracht sind, darunter Frauen, ältere Menschen und Kinder. „Wir haben an das Militär appelliert, Kirchen nicht anzugreifen, weil viele Menschen, besonders schutzbedürftige, in ihnen Zuflucht suchen. Aber der Appell stieß auf taube Ohren.“ sagte der Jesuitenpater Wilbert Mireh.
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