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Europas Muslime halten religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes

Das zeigt eine Repräsentativbefragung von Einwanderern und Einheimischen in sechs europäischen Ländern, welche das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) am Montag vorstellte.

Dem Migrationsforscher Ruud Koopmans zufolge hielten demnach zwei Drittel der befragten Muslime religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Drei Viertel von ihnen vertraten die Auffassung, es gebe nur eine mögliche Auslegung des Koran.

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Gewaltorgien, Unterdrückung und eine bequeme Opferrolle – solange sich die islamischen Gesellschaften daraus nicht befreien wollen, können ihnen auch keine internationalen Institutionen dabei helfen

Das schreibt Ednan Aslan auf derStandart. Weiter sagt er:

Die Muslime sind aus ihren inneren Verhältnissen heraus nicht in der Lage, die andauernde Gewalt zu beenden und ihren Ursachen auf den Grund zu gehen.

Stattdessen klammert man sich an die alte und bewährte Opferargumentation, der zufolge die Ursachen des Übels in der Einmischung des Westens oder des dämonisierten jüdischen Staates liegen.

Es gibt unzählige Beispiele, die den Schluss nahelegen, dass solch naive Erklärungsangebote dazu angetan sind, sich der eigenen Verantwortung für die miserable Lage der muslimischen Welt zu entziehen. Muslimische Intellektuelle, die meinten, dass die Krise auf die Ignoranz und Opferparanoia der Muslime zurückzuführen sei, wurden als Verräter denunziert und mundtot gemacht oder aus ihren Ländern vertrieben.

Man muss den Ursachen der Gewalt auf den Grund gehen, die gleich nach dem Ableben des Propheten Mohammed ausbrach und die den in den islamischen Ländern vorherrschenden erstarrten und aggressiven Grundton bis zur Gegenwart prägt und weiter prägen wird.

Mehmet Ozan Aşık und Aykan Erdemir sind in einer im Jahr 2010 veröffentlichten Studie zum radikalen Diskurs in Ägypten dieser Frage nachgegangen und zu dem Ergebnis gelangt, dass die Muslime unter einem „Verwestlichungstrauma“ leiden, das es ihnen verunmöglicht, sich mit ihrer Krise sachlich und frei von Polemik und Emotionen auseinanderzusetzen.

Auf dieser Grundlage versucht der radikale Diskurs, den Einfluss der westlichen Zivilisation als Ursache der miserablen Lage und die westliche Moral als Gefahr für die Muslime darzustellen. Gleichzeitig, so Aşık und Erdemir, würden die Muslime an einer kulturellen Schizophrenie leiden – noch immer kämpften sie darum, zwischen einer immer stärker westlich orientierten Lebenswirklichkeit und ihren überidealisierten Vorstellungen einer islamischen Gesellschaft eine eigene Identität zu finden. An dieser Schizophrenie, die ein hohes destruktives Potenzial in sich trägt, würden die Muslime letztlich auch zerbrechen.

Viele Kommentatoren vertreten die Position, dass die Muslime Opfer internationaler Mächte seien, und streiten jegliche Eigenverantwortung für die aktuellen Entwicklungen in den islamischen Ländern ab.

Es gibt in muslimischen Kreises sehr wohl Bemühungen um eine Lösung. Die jüngsten Vorschläge beruhen auf drei Hauptkonzepten.

1. Das erste sieht den Ausweg aus der Krise in der Rückkehr zum Koran und zur Lebensweise des Propheten. Mohammed Morsi, der verhaftete Präsident Ägyptens, ist ein Vertreter dieser Position. In einer Rede, die derzeit als Manifest verbreitet wird, sagte er: „Der Koran ist unsere Verfassung, der Prophet Mohammed unser Führer, und der Jihad ist unser Lebensweg.“ Mit diesem idealistischen Konzept versuchen die Muslime seit über 100 Jahren, eine Gesellschaft zu gestalten, und überall scheiterte dessen Verwirklichung an der Lebenswirklichkeit der Muslime – weil nämlich deren Führungspersonen den großen Anspruch erhoben, im Namen Gottes zu sprechen, und damit einen offenen und freien Diskurs bereits im Keim erstickten.

2. Gemäß der zweiten Vorstellung liegt die Rettung der Muslime in der Wiederherstellung des Kalifats als Hort des Widerstands gegen die westliche Übermacht.

3. Eine dritte Lösung sahen Gruppen im bewaffneten Kampf gegen Diktaturen in den islamischen Ländern, die die Muslime verraten hätten.

Keine dieser Positionen war imstande, eine nachhaltige Lösung herbeizuführen, sondern zog stets eine weitere Radikalisierung der muslimischen Gesellschaften nach sich.

Die Lösung der Miseren liegen aber in der Hand der Muslime selbst. Wenn sie weiter unfähig bleiben, sich diesen Herausforderungen zu stellen, um Gewalt und Unterdrückung in ihren eigenen Ländern zu beenden, dürfen sie von keiner internationalen Institution Hilfe erwarten.

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Krieg führen gilt im islamischen Fastenmonat als ausgesprochen ehrenvoll – Märtyrer bekommen „die besten Plätze im Paradies“

Nach einem langen, extrem heißen Hochsommertag ohne Essen, Trinken, Sex und Rauchen liegen die Nerven oft blank. Vor dem Hintergrund wachsender politischer und konfessioneller Spannungen könnte daher die Gewaltbereitschaft im Ramadan auf allen Seiten zunehmen.

Im Islam gibt es vier Monate, in denen Kriege verboten sind. Der Ramadan gehört nicht dazu. Der Prophet Mohammed hatte eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geschlagen, im Jahre 624 bei Badr die Mekkaer besiegt – und damit ein Zeichen gesetzt: Krieg führen im Ramadan ist ganz besonders ehrenvoll. Im Jihad, dem heiligen Krieg, müssen die Muslime nicht fasten. Besonders in Krisenzeiten fällt es religiösen Führern nicht weiter schwer, die Muslime für den „heiligen Krieg“ gegen ihre als „Ungläubige“ verunglimpften Gegner zu motivieren.

1973 hatten Ägypten und Syrien Israel im Ramadan den Krieg erklärt. Im iranisch-irakischen Krieg starteten die Perser ihre Großoffensiven meist im Ramadan. Auch Syriens Rebellen wollten im Ramadan den Sieg gegen das Assad-Regime erzwingen.

Opferstatistiken verraten, dass die im Ramadan geführten Kriege und bürgerkriegsähnlichen Unruhen besonders blutig waren. Die „mit Glut und Blut eifernden Kämpfer“ erhalten – laut dem Koran – nach ihrem Märtyrertod die „mannigfache Zusicherung einer bevorzugten Behandlung“ und die Aussicht „auf die besten Plätze im Paradies“ – was die Moral der Kämpfer, sei es in Ägypten, Syrien oder dem Libanon – weiter heben dürfte.

Vergleiche auch Artikel: Der Ramadan

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Leben mit dem Islam

Von Hanspeter Obrist

Muslime leben nicht mehr nur im Nahen Osten, sondern immer mehr auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Dadurch werden wir alle mit unterschiedlichen Formen des Islams konfrontiert. Im Umgang mit Muslimen können uns einige Hintergrundinformationen helfen.

Der Islam sieht die Welt zweigeteilt: Das Haus des Islams und das Haus des Krieges. Im Haus des Islams ordnet sich alles dem Islam unter. Juden und Christen können im Haus des Islams als „Dhimmi“ (nichtmuslimische Schutzbefohlene) unter Muslimen leben.

Der Koran und die Bibel
Der Koran selbst anerkennt die Heiligen Schriften der Juden und Christen. Doch im Koran werden manche Begebenheiten anders darstellt als in der der jüdischen und christlichen Bibel. Zum Beispiel erwähnt der Koran an keiner der 27 Stellen, in denen der Exodus Israels aus Ägypten beschrieben wird, das jüdische Passah / Pessach. Der Islam kennt keinen Ruhetag. Der Sündenfall passierte auch nicht auf Erden, sondern im Paradies (Sure 7,19-25). Nach dem Koran war es Saul und nicht Gideon, der die 300 Krieger sammelte (Ri. 7,1-7 / Sure 2,249). Der Pharao befahl Haman aus dem Buch Ester, einen Turm bis in den Himmel zu bauen (1. Mo. 11,4 / Sure 28,38; 40,36-37) und diese Begebenheit geschah nicht wie in der Bibel beschrieben kurz nach der Flut. Gemäß muslimischer Tradition wollte Abraham Ismael und nicht Isaak opfern.

Jesus im Islam
Jesus (Isa) wurde laut Koran von einer Jungfrau geboren (Sure 3,45-47; 19,16-21; 21,91). Er wird der Sohn Marias genannt (Sure 2,87). Maria wird nach Sure 3,46 erklärt, dass der Sohn in ihr geschaffen wird. Jesus wird in Sure 19,19 als rein bezeichnet. Sure 5,110 sagt, dass Jesus sogar Tote auferweckte. Jesus wird als Messias bezeichnet und als Wort mit einem Geist (Sure 4,171). Muslime bestreiten den Tod Jesu am Kreuz und sagen, dass Jesus direkt zu Gott ging (nach Sure 4,157-158). Nach den Haditen (islamische Überlieferungen), wird Jesus auf die Erde zurückkommen, um uns zu richten. Er wird alle Christen und Juden zum Islam bekehren und alle Muslime beauftragen, alle Christen und Juden auszurotten, die sich zu dem Zeitpunkt weigern zu konvertieren. In dieser Zeit wird sich Jesus auf den Hadsch (islamische Pilgerfahrt nach Mekka) begeben und das Grab Muhammeds besuchen. Dabei wird er sterben und neben Muhammed begraben werden.

Politik
Der Koran vereint Glaube und Politik. Deshalb sind Moscheen nicht nur Stätten des Gebets. Das religiös-politische System des Islams strebt eine eigene Gerichtsbarkeit und Schulbildung in allen Ländern an. Jesus dagegen differenziert zwischen dem, was Gott gehört, und dem, was dem Kaiser gehört (Mt. 22,21). Damit prallen unterschiedliche Wertvorstellungen und Weltanschauungen aufeinander. So zum Beispiel auch der Ehrenmord oder dass jeder Mann nach Sure 4,3 zwei bis vier Frauen haben kann, wenn er es vermag.

Leben als Dhimmi
Eines der wichtigsten Gebote ist, dass der Koran nicht hinterfragt werden darf (Sure 2,2). Der Islam steht über allen anderen Religionen (Sure 9,33; 48,28; 61,9). Wer als Dhimmi sein Schutzgeld bezahlt (Sure 9,29), genießt einen gewissen Schutz.

Der Kalif Umar ben Abd al-Aziz (Reg. 717-720) schrieb folgende Verpflichtung für Dhimmis auf: „Wir werden keine neuen Klöster, Kirchen, Einsiedeleien oder Mönchszellen bauen. Wir werden keine zerfallene Kirche in muslimischen Wohngegenden wieder aufbauen. Wir werden allen Muslimen, die uns begegnen, drei Tage lang Verpflegung und Unterkunft gewähren. Wir werden keine öffentlichen religiösen Zeremonien abhalten. Wir werden keinen Religionswechsel an anderen vollziehen. Wir werden niemanden davon abhalten, zum Islam überzutreten, der den Wunsch dazu hat. Wir bieten unseren Sitzplatz einem Muslim, der sitzen möchte, an. Wir reiten ohne Sattel. Wir tragen keine Schwerter oder andere Waffen. Wir werden unsere Häuser nicht höher bauen als die von Muslimen.“

Trotz verschiedenster Interpretationen des Islams prägt dieses Denken einen Teil der Muslime in unterschiedlicher Form auch heute noch. Der Islam akzeptiert Juden und Christen als Dhimmi, sofern sie sich den Muslimen unterordnen. Ein Dhimmi muss dabei darauf achten, Muslime nicht in ihrer Ehre zu verletzen.

Aktuell wurden die Dhimmi Bestimmungen in Syrien eingeführt. Die Isis hat einen sogenannter Schutzvertrag zwischen den Christen und Abu Bakr al-Baghdadi, dem Chef des Isis festgelegt. Christen dürfen ihre Riten und Gebete nicht in der Öffentlichkeit verrichten, keine Kreuze zur Schau tragen und keine Glocken läuten. Christen dürfen keine Waffen tragen, die Feinde des islamischen Staats nicht unterstützen und müssen den Islam und die Muslime achten. Die jährliche Kopfsteuer, die ihnen auferlegt wird, beträgt 4 Golddinar (17,4 Gramm Gold / ca. Euro 560.-) für die Reichen, die Hälfte davon für mittlere Einkommen und davon nochmals die Hälfte für die Armen. Wer den Vertrag nicht mitmacht, wird als Feind behandelt.

Vergleiche Artikel:
http://obrist-impulse.net/kopfgeld-oder-behandlung-als-feind-fuer-christen-in-syrien
Sieben Phasen des Dschihad`s – Strategie des Terrors
Der IS handelt nach einem Manifest von Abu Bakr Naji, dem ehemaligen Chefdenker von al-Qaida