Schlagwort-Archive: Konflikt

Die geschichtlichen Wurzeln des Nahost-Konflikts

Das heutige Israel gehörte seit 1517 zum osmanisch-türkischen Reich und war lange Zeit weltpolitisch bedeutungslos. Erst mit der Belagerung von Akko und der kurzen Eroberung von Haifa 1799 durch Napoleon rückte das heutige Israel in das Bewusstsein der damaligen Weltbevölkerung. Plötzlich sah England durch den Feldzug nach Ägypten 1798 durch Napoleon den ungehinderten Zugang über den Nahen Osten zu seinen Stützpunkten in Indien bedroht.

Konflikt der Ideologie
Vor Ort entsetzte den Religionsgelehrten der altehrwürdigen al-Azhar-Universität die Behauptung der Fremden, alle Menschen seien vor Gott gleich. „Wie könnte das sein, da Gott doch manche über andere gestellt hat?“ Er meint damit: Die Muslime über die Ungläubigen. Napoleon Bonaparte selbst sieht sich als oberster Verteidiger des Islams. Seine Reitersoldaten tragen Uniformen in Grün – der Farbe des Propheten. Er schlägt vor, das Freitagsgebet in der großen Moschee der al Azhar möge ab sofort in seinem statt im Namen Allahs gesprochen werden. Kaum ein Jahr nach seinem pompösen Einzug in Kairo, am 22. August 1799, setzt sich Napoleon per Schiff nach Frankreich ab. Seine Soldaten lässt er am Nil zurück. Tausende sterben. In Paris verkauft er die „Expedition“ als großen Erfolg.

1827 versenken Frankreich, Großbritannien und Russland die osmanische Flotte. Der osmanische Sultan in Istanbul wird zu einer Spielfigur der europäischen Großmächte.

Neues religiöses Erwachen
Auch in kirchlichen Kreisen Die geschichtlichen Wurzeln des Nahost-Konflikts weiterlesen

Fatah Hamas Abkommen mit viel Konfliktpotenzial

Fatah und Hamas haben sich Donnerstag 12.10.17  wieder einmal auf ein Abkommen geeinigt. Nach nur zwei Tagen Verhandlungen in Kairo soll so der 10-jährige Bürgerkrieg endlich beendet worden sein. 

Das ist der sechste Versuch, die beiden Organisationen miteinander zu versöhnen. Doch nur wenige Details wurden endgültig vereinbart. Fatah Hamas Abkommen mit viel Konfliktpotenzial weiterlesen

Es brodelt auf der Welt

In SYRIEN und im IRAK schwelt ein Konflikt mit einem hohen Potenzial zu einem Flächenbrand. Es stehen sich die alawitische Regierung (mit den Russen und Schiiten-Miliz Hizbollah und Iran), sunnitische Rebellen (FSA – Al Qaida mit Saudia-Arabia und dem Westen), der sunnitische Islamische Staat und die Kurden gegenüber. Die westliche Invasion ist nach internationalem Recht illegal, auch wenn sie sich nur gegen die Dschihadisten und nicht gegen die syrische Regierung richtet. Es sei denn, der syrische Machthaber Baschar al-Assad würde seine Zustimmung dafür geben. Diese hat er jedoch den Russen zugesprochen. Es brodelt auf der Welt weiterlesen

Bereitschaft zur Gewalt wächst bei den Palästinensern

Fast ein Drittel der Palästinenser glaubt an den «bewaffneten Kampf und militärische Lösungen» für den Konflikt mit Israel. Das geht aus einer dieser Woche veröffentlichten Gallup-Umfrage hervor. Seit der letzten Umfrage aus dem Jahr 2013 hat der Anteil dieser Gruppe von 25 auf 32 Prozent zugenommen. Rund 52 Prozent der Interviewten, also immer noch knapp über die Hälfte, glauben vorwiegend an «nicht-gewalttätige Formen des Widerstands und an Verhandlungen». 2013 waren es noch 62 Prozent gewesen.

Rund 64 Prozent der Palästinenser sagten, die Beziehungen zwischen Palästinensern und Israeli würden sich verschlechtern, 26 Prozent sehen Bereitschaft zur Gewalt wächst bei den Palästinensern weiterlesen

Schritte zur Versöhnung

Konflikte gehören zu unserem Leben. Doch wie man mit ihnen umgeht, ist eine nicht ganz einfache Frage. Oft wartet man zu lange, bis man den Konflikt löst und es kommt zu einer Eskalation. Wie geht man dann miteinander um?

Vorschläge für eine Versöhnung
1. Abkühlen lassen
Wenn wir uns aufgeregt haben, haben wir kaum einen kühlen Kopf und können nicht sachlich denken. Es dauert ca. 20 Minuten, bis der biochemische Prozess einer Aufregung abklingt. In dieser Schritte zur Versöhnung weiterlesen

Krieg im Namen Allahs

Weil Muslime ihre Probleme nicht mit friedlichen Mitteln lösen, ist Krieg beinahe eine islamische Angelegenheit geworden. Die neuen Vertreter des Islams sind ergriffen von der Idee, dass ein Kalifat das Paradies auf Erden bringen wird. Doch gerade dort, wo sie Macht haben, herrscht Angst, Unterdrückung und Tod. Denn der Islam duldet keine abweichenden Meinungen und der Krieg gegen die Ungläubigen ist ihre Lösung aller Probleme. Krieg im Namen Allahs weiterlesen

Warum gibt es in Gaza keinen Aufstand?

Der palästinensische Menschenrechtler Bassem Eid (55) aus Ostjerusalem meint:

„Die meisten Palästinenser sind gegen einen Raketenbeschuss auf Israel. Sie haben die Hamas mit dem Wissen gewählt, dass dies zum Tod des eigenen Volkes führt. Wir haben gewusst, dass die Hamas Tunnel gräbt, die schließlich zu unserer eigenen Vernichtung führen. Wir wissen, dass auf jedem Quadratmeter im Gazastreifen drei Menschen leben. Die Hamas weiß auch, dass ein Angriff auf Israel zu einer hohen Todeszahl führt. Aber die Hamas-Führung interessiert sich nur für ihren Sieg, nicht aber für das Volk.“

„Die Hamas braucht den Tod. Tod gibt ihr Macht und Geld für noch mehr Waffen.“ „Israel wird nicht Warum gibt es in Gaza keinen Aufstand? weiterlesen

Gegensätzliche Beurteilung aus Israel über den Konflikt Israel Iran

Eine Videoserie der proisraelischen Organisation „The Land of Israel“ hat die Aufmerksamkeit der Internet-Gemeinschaft geweckt. Darin bescheinigen die Macher Israel das Recht, im Konflikt mit dem Iran die Initiative zu ergreifen. „Jeder weiß, dass der Iran Israel und den Westen zerstören möchte“, leitet Ari Abramowitz den Film ein. Abramowitz fragt in dem Film, warum angesichts der iranischen Bedrohung durch mögliche Atomwaffen niemand handelt. Furcht sei der Grund, so meint er – genauer: „kognitive Dissonanz“, die unterbewusste Leugnung einer Gefahr, trotz der katastrophalen Folgen der Passivität. Im Folgenden veranschaulicht das Video verschiedene Angriffsszenarien, die möglich werden könnten, wenn der Iran Atomwaffen entwickelt. Abramowitz schlägt vor, nicht auf Diplomatie zu vertrauen, sondern entschieden zu handeln.

Im Gegensatz dazu  beurteilt der israelische General Amos Gilad die Sicherheitslage Israels als “äußerst angenehm” und bezeichnet sie als “präzedenzlos” in der Geschichte des jüdischen Staates. Indirekt bescheinigt Gilad dem Regime im Iran Rationalität, wenn er meint: “Abschreckung ist das Entscheidende, das die iranische Führung heute davon abhält, eine Entscheidung zum Bau einer Atombombe zu treffen.” (vgl. Artikel Kalter Friede besser als Krieg)

Auch Israels Armeechef Benny Gantz rechnet nach eigenen Worten nicht damit, dass der Iran eine Atomwaffe bauen wird. „Der Iran nähert sich schrittweise dem Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen kann, ob er eine Atombombe bauen will“, sagte Generalleutnant Benny Gantz der Zeitung Haaretz. Die Entscheidung über diesen Schritt sei jedoch noch nicht gefallen. Der oberste politische und geistliche Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, würde einen großen Fehler machen, wenn er so weit ginge, sagte Gantz. Er glaube nicht, dass Chamenei diesen Weg beschreiten werde. Er gehe davon aus, dass die iranische Führung aus rational denkenden Menschen bestehe.

Der frühere israelische Geheimdienstchef Juval Diskin hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak nach Medienberichten im Atomstreit mit dem Iran scharf angegriffen. Die beiden Politiker würden die israelische Gesellschaft «in die Irre führen», wenn sie behaupteten, eine iranische Atombombe könne durch einen Militärschlag verhindert werden. «Ein Angriff auf den Iran wird sie (die Iraner) nur anstacheln, die Bombe noch schneller zu entwickeln», habe Diskin am Vorabend bei einer Konferenz in der Stadt Kfar Saba bei Tel Aviv gewarnt. «Ich glaube nicht an eine Führung, die Entscheidungen auf der Basis messianischer Gefühle trifft», sagte Diskin, der zwischen 2005 und 2011 Geheimdienstchef war.

Mit diesen Ansichten stehen sie offenbar im Widerspruch zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Iran vs. Israel – No Fear  Video von der proisraelischen Organisation „The Land of Israel“