Vom Stamm des Leuchters zweigen nach beiden Seiten drei Armpaare ab. Jedes Paar bildet einen eigenen thematischen Spannungsbogen. An der Stelle, wo die Arme vom Stamm abzweigen, kündigt das Bild auf dem Mittelstamm das Thema an. Der äußere Bogen ist dem Thema Widerstand gewidmet und geht vom Bild des Aufstands des Warschauer Ghettos aus. Der rechte Arm steht unter dem Motto des Halbverses „Nicht durch Macht und nicht durch Stärke, sondern (…)“ aus Sacharja 4,6. Benno Elkan zeigt Formen des aktiven Widerstandes auf: Hader, Eifer, Begeisterung und Wiederaufbau.
An der Spitze schreit vielleicht der hadernde Prophet Jeremias vor dem Hintergrund des zerstörten 1. Tempels mit einer offenen Hand und geballter Faust gerade zum Himmel: „Warum hast du uns denn so geschlagen, dass uns niemand heilen kann?“ (Jeremia 14,19). Babylon hat Jerusalem eingenommen und die Elite ins Exil nach Babel verschleppt. Jeremia und das einfache Volk bleiben zurück, bevor es nach Ägypten flüchtet (Jeremia 42,19). Noch heute klagen die Juden am 9. Aw über die Zerstörung des Tempels mit den Worten von Jeremia: „Wie liegt die Stadt Widerstand – der prophetische Arm der Knesset-Menora in Jerusalem weiterlesen →
Wer Israel verstehen will, folgt der Menora von unten über den „Aufbau des Landes“ dem Hauptstamm entlang über das einende Bekenntnis „Schma Israel“ (Höre Israel) und den „Warschauer Ghettoaufstand“ zur Vision von Hesekiel von der „Wiederherstellung der Totengebeine“, der „weinenden Rachel und tröstenden Ruth“ bis hin zur „Thora“, die „Mose“ dem Volk Israel gegeben hat.
„Mose“ ist die zentrale Figur im Judentum. Mose hat die Thora aufgeschrieben und stand vor Gott für das Volk Israel ein (2.Mose 32,11-12; 31-33). Zuoberst in der Mitte wird dies dargestellt durch die Figur des Mose, der seine Hände betend zu Gott und dem ersten Bundeszeichen (Regenbogen) erhebt. Er wird unterstützt durch Aaron und Hur, während Amalek ohne erkennbaren Grund das Volk zu vernichten versucht (2.Mose 17,8-13). Amalek steht als Sinnbild für Israel von seiner Mitte her verstehen – die Knesset-Menora in Jerusalem weiterlesen →
Gewöhnlich werden die Reliefs der Großen Menora als Bilderbuch der „Highlights“ der jüdischen Geschichte betrachtet. Doch immer wieder erlebe ich, wie Betrachter verwirrt vor dem Monument stehen, weil es keine chronologische Darstellung ist. Benno Elkan hat selbst geschildert, wie viel Mühe ihn das Bildprogramm gekostet hat: „Viele Angleichungsversuche mussten gemacht werden, um eine Harmonie zu erreichen (…); und dann mussten die inneren Beziehungen innerhalb jedes einzelnen Stückes hergestellt werden.“
Die Menora ist ein Zweigwerk von Gegensätzen. Dieses Strukturgesetz liefert den Schlüssel zur Großen Menora. Die einzelnen Reliefs stellen, wie Elkan selbst sagte, „Ideen“ des Judentums dar, die durch die Anordnung auf den Zweigen in einen dualen Zusammenhang gebracht werden. Gesamtinterpretation der Großen Menora vor der Knesset in Jerusalem weiterlesen →
Die Knesset-Menora (hebr. מנורת הכנסת) ist ein Bronzemonument in der Form eines siebenarmigen Leuchters, dem Wappensymbol Israels. Sie steht gegenüber der Knesset, dem israelischen Parlamentsgebäude in Jerusalem. Sie ist 4,57 m hoch und hat eine Spannweite von 3,65 m.
Die Menora ist ein Symbol des Judentums und steht als Baum des Lebens für aufbrechendes und unverwüstliches Leben, wie in der Leuchter-Vision in Sacharja 4,3. Dadurch wurde die Menora auch zu einem messianischen Zeichen zukünftigen Lebens. Die Knesset-Menora – Symbol der Identität Israels weiterlesen →
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