Schlagwort-Archive: Jesus

Der Lobgesang von Zacharias

Eigentlich beginnt Weihnachten mit einem besonderen Ereignis. Der jüdische Priester Zacharias ist an der Reihe, im Tempel in Jerusalem den Leuchter zu reinigen, Öl nachzufüllen und das Rauchopfer darzubringen. Plötzlich steht ein Engel neben dem Räucheraltar und verheißt ihm einen Sohn. Da Zacharias dem Engel nicht glauben will, verschlägt es ihm für neun Monate die Sprache. Erst als sein Sohn Johannes beschnitten wird, kann Zacharias wieder sprechen und verkündet prophetisch, was gerade geschieht. Maria hat die Geburt und die Beschneidung von Johannes wahrscheinlich miterlebt. So wird Maria bestätigt, dass sich Gottes Plan erfüllt.

Erfüllt vom Heiligen Geist ermutigt Zacharias sein Umfeld. Er weist darauf hin, dass Gott uns besucht (Vers 68). Wie bei Abraham kann Gott gleichzeitig im Himmel und auf der Erde sein (1. Mose 18). Weihnachten bedeutet: Gott besucht uns Menschen in Jesus, dem Retter. Der Lobgesang von Zacharias weiterlesen

Das Paradox des Leidens

Leiden bringt uns an die Grenze des Verstehens und führt in die Welt des Vertrauens.

Im Internet sah ich ein Bild. Ein Mann fragt Jesus: „Warum lässt du all diese schrecklichen Dinge wie Hungersnot, Krieg, Leid, Kriminalität, Obdachlosigkeit, Hass, Verzweiflung usw. in unserer Welt zu?“ Jesus antwortet: „Wow! Das Gleiche wollte ich dich soeben fragen …“

Da wird es schon zentral. Wer muss sich vor wem rechtfertigen? Muss sich Gott vor uns rechtfertigen oder wir vor ihm? Richten wir über Gott und sehen wir uns so an der Stelle Gottes?

Viel Leid in der Welt ist hausgemacht, weil wir uns nicht an die Anweisungen Gottes halten.

Ein anderer Internetfund: „Es ist komisch, dass wir Gott bitten, unsere Situation zu ändern, nichtwissend, dass er uns in diese Situation brachte, damit wir uns ändern.“

Leiden scheint nicht schwarz-weiß zu sein. Leiden kann der Katalysator für persönliches Wachstum sein.

Dann gibt es auch noch das Bild vom Lamm Gottes. In Offenbarung 5,6 steht: „Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet“.
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Das Paradox des Frommen

Jesus erzählt in Lukas 18,9-14 ein Gleichnis von einem Pharisäer und einem Zöllner, weil einige seiner Zuhörer von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt sind und die anderen verachten.

Der Pharisäer dankt Gott, dass er nicht so ist wie der Zöllner. Er ist religiös. Dankt sogar Gott. Aber er braucht Gott nicht. Sein Gebet dreht sich um sich selbst und er kommt ohne Gott aus. Er wertet und verurteilt die anderen Menschen. Das Paradox des Frommen weiterlesen

Aufruf zur Einheit

Paulus zeigt in wenigen Worten in Epheser 4,1-16 auf, was im Miteinander von Christen wichtig ist: Einheit, Ergänzung, Mündigkeit.

Zuerst erwähnt er die Einheit im Geist (Vers 3). Paulus erlebt immer wieder, dass Menschen versuchen, den Glauben durch religiöse Formen und Traditionen zu ersetzen und die Einheit aufzuspalten. In seiner Zeit sind es vor allem Menschen, die fordern, dass sich die Männer beschneiden und zum Judentum konvertieren müssen. Paulus hält entgegen, dass es nur einen Glauben gibt. Anstatt sich voneinander abzugrenzen und sich gegenseitig den Glauben abzusprechen, sollen wir die Einheit im Geist bewahren. Mit dem Ausdruck: „ertragt einander in Liebe“ wird klar, dass Christsein nicht Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern eine Liebe, die unterschiedliche Standpunkte aushält.

Der folgende Gedanke der Ergänzung zeigt auf, dass Unterschiedlichkeit zum System gehört. Aufruf zur Einheit weiterlesen

Inspiration fürs Gebet aus dem Leben von Petrus

Im letzten Beitrag Beten mit der Bibel“ haben wir uns von Petrus für das Gebet inspirieren lassen. Nun setzen wir diese Serie fort. Wir nehmen einige markante Begebenheiten aus dem Leben von Petrus und reden mit Jesus und dem himmlischen Vater darüber.

Im ersten Block geht es um das Vertrauen in die Worte von Jesus und die Bereitschaft, sich dienen zu lassen.

Dann geht es ums Ausharren und um die Enttäuschung in der Selbstüberschätzung.

Uns zum Schluss blicken wir auf die Auferstehungskraft Jesu.

Beten mit der Bibel, Donnerstag, 11. November, 14 Uhr, Radio Maria Schweiz

Die Sendung kann auch heruntergeladen werden und als MP3 gehört werden. Die Sendung kann auch auf dem Podcast von Radio Maria Schweiz gehört werden: Link zu den Sendungen im Radio Maria https://www.radiomaria.ch/de/podcasts?combine=Hanspeter+Obrist

Im ersten Bibeltext geht es um den Glauben. In Matthäus 14 wird uns berichtet, wie die Jünger auf dem stürmischen See waren und Jesus auf dem Wasser zu ihnen kam. Da sich die Jünger fürchteten, sagte Jesus (Matthäus 14,27-33): Inspiration fürs Gebet aus dem Leben von Petrus weiterlesen

Zwischen den Zeilen

Die Worte von Jesus wirken manchmal unverständlich. Doch für den Glaubenden sind sie Trost und Zuversicht.

Beim genauen Lesen der Geschichte vom königlichen Beamten (Johannes 4,46-54) fallen einige Dinge auf. Jesus reagiert so, wie wir es nicht erwarten würden. Irgendwie kommt es doch noch zu einem guten Ende und wir entdecken, was zwischen den Zeilen abläuft: Wir hören manchmal etwas anderes, als gesagt wurde. Das große Geheimnis ist, dass Gott unsere Ohren verschließt oder für etwas öffnet, dass uns in den Glauben führt.

Leben mit der Bibel, Der königliche Beamte (Johannes 4,46-54), Donnerstag, 28. Oktober, Radio Maria Schweiz 

Die Sendung kann Zwischen den Zeilen weiterlesen

Ein neuer Tempel

Paulus weist in Epheser 2,11-22 auf das Zentrale im Glauben an Jesus hin. Es gibt im Reich Gottes keine ethnischen und sozialen Unterschiede. Alle, die sich durch das Blut von Jesus mit Gott versöhnen lassen, haben durch Gottes Geist Zugang zum himmlischen Vater und sind Teilhaber (Bürger) in Gottes Reich. Es gibt keine bevorzugten und zweitklassigen Christen.

Wir sind gemeinsam Gottes Tempel. Gegründet auf Jesus ist Gott in uns allen gegenwärtig (er wohnt in uns). Gott ist nicht fern, er ist nah. Er ist durch den Heiligen Geist in uns.

Wir müssen also nicht an einen bestimmten Ort gehen, um mit dem himmlischen Vater zu reden, sondern haben immer einen direkten Draht zu ihm. Damit wird der Glaube universal und ist nicht mehr an die jüdischen Gebote der Pilgerreisen gebunden.

Im Judentum gibt es eine klare Unterscheidung zwischen Juden und Nichtjuden (Heiden). Zur Zeit von Paulus gab es eine physische Trennmauer auf dem Tempelplatz (siehe Bild). Es war eine ca. 1,2 Meter hohe Steinmauer, welche den eigentlichen Tempelbezirk vom sogenannten Vorhof der Heiden trennte. Der Historiker Josephus schreibt, dass in regelmäßigen Abständen Warnschilder angebracht waren. Ein neuer Tempel weiterlesen

Jüdische Messias-Erwartung

Rabbiner Raphael Evers beschreibt in der Jüdischen Allgemeinen die jüdische Messiaserwartung. Hier einige Kernaussagen:

Wir erleben eine langsame Entwicklung, in der die Menschheit allmählich auf das messianische Friedensreich vorbereitet wird. So schreibt schon  Maimonides: »Auch wenn sein Kommen lange auf sich warten lässt, so hoffe ich doch jeden Tag auf sein Kommen«.

Nach der talmudischen Tradition wird diese Welt, wie wir sie kennen, 6000 Jahre andauern. In der jüdischen Zeitrechnung befinden wir uns in diesem Moment (20.08.2021) im Jahr 5781 seit der Erschaffung der Welt.

Nach dem Talmud waren die ersten 2000 Jahre der Welt ein geistiges Chaos, eine Zeit ohne jegliches Bewusstsein für die Tora. Jüdische Messias-Erwartung weiterlesen

Vom Tod zum Leben

Epheser 2,1-10 beschreibt das Vorher und Nachher im Leben eines Christen. Tot in Sünden – lebendig gemacht mit Christus.  Kinder des Zorns – gerettet durch Gnade. Kinder des Ungehorsams – geschaffen zu guten Werken. Der einzige Grund, der Veränderung: Seine große Liebe, mit der er uns geliebt hat“ (Vers 4). Es geht nicht um Moral, um gute oder schlechte Menschen, sondern um Zugehörigkeit.

Der Teufel hat sich zwischen den himmlischen Vater und uns gestellt. Der Vater ist im Himmel. Wir auf der Erde. Bildlich gesprochen drängt er sich zwischen Gott und uns (in den Lüften). Er ist der Geist, der Ungehorsam gegenüber Gott bewirkt (Vers 2). Vom Tod zum Leben weiterlesen

Jesus stillt den Durst nach Leben

Die innersten Bedürfnisse der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4,1-26) sind nicht gestillt, obwohl sie sich in Fragen der Religion auskennt und um den Messias weiß. Jesus zeigt ihr auf, dass es entscheidend ist, wie sie auf den verheißenen jüdischen Messias reagiert (Johannes 4,22).

Das gilt auch für uns heute. Das Entscheidende ist, wie wir auf Jesus reagieren. Unser Wissen nützt uns nichts, wenn wir Jesus ignorieren. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. Jesus stillt den Durst nach Leben weiterlesen

Der gute Hirte

Das Bild, dass Gott ein Hirte ist, kommt zum ersten Mal bei Jakob vor. In 1.Mose 48,15 steht: Er (Jakob) segnete Josef und sprach: Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak ihren Weg gegangen sind, Gott, der mein Hirt war mein Lebtag bis heute.

Als David berufen wurde, wird er als Hirte für das Volk eingesetzt. In 2. Samuel 5,1-2 steht: Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sagten: … Der HERR hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden (2.Samuel 5,1-2).

David zeichnet uns in Psalm 23 das Bild von Gott als meinem Hirten. Gott sorgt für mich. Nichts Der gute Hirte weiterlesen

Abraham – Leben durch ein Opfer

Der Opfergang von Abraham und Isaak in 1.Mose 22,1-19 ist eine der schwierigsten Stellen in der jüdischen Bibel. Der Text wirft viele Fragen auf, die er selbst nicht beantwortet. Das Entscheidende ist, mit welcher Brille wir den Text lesen und welche Parallelen wir hinzuziehen.

Auf den Punkt gebracht geht es darum: Gott treibt uns an einen Punkt, an dem alles zerrinnt, damit wir erfahren: Der HERR sieht und der HERR lässt sich sehen. Isaak lebt, weil jemand an seiner Stelle stirbt.

Sendung Spiritualität, Montag, 6. September

Gott offenbart sich im Tiefpunkt eines Lebens. In der oberflächlichen Betrachtung wird man diese Geschichte und damit Gott missverstehen.

Liebe ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Gold wird im Feuer geläutert. Unter Druck kommt heraus, was in uns ist. Wer einen Menschen liebt, bewahrt ihn nicht vor allem, sondern begleitet ihn durch alle Schwierigkeiten hindurch. Die Erfahrung von Paulus in Römer 8,28 ist: Alles muss uns zum Guten dienen.

Gott treibt uns an den Punkt, an dem das Kartenhaus unserer Theologie zusammenbricht. Dann erfahren wir: Der HERR sieht und der HERR lässt sich sehen. Wir leben, weil der himmlische Retter an unserer Stelle stirbt. Abraham – Leben durch ein Opfer weiterlesen

Aufblicken inmitten von Katastrophen

Jesus ermutigt seine Zuhörer in Lukas 21, inmitten der Katastrophe zu ihm aufzublicken. Wir sollen uns nicht herunterziehen lassen von den Ereignissen.

Bevor Jesus wieder auf die Erde zurückkehrt, werden die Menschen ratlos und bestürzt sein vor Angst über das, was über den Erdkreis kommt. Die Kräfte des Himmels werden erschüttert durch Umwelt- und Klimakatastrophen.

Es wird eine Zeit der Irrlehren sein. Jeder kann unreflektiert seine Meinung publizieren. Es zählt nicht mehr die Wahrheit, sondern, ob die Menschen eine Aussage mögen.

Volk wird sich gegen Volk erheben. Es wird ethnische Konflikte geben.

Es wird gewaltige Auswirkungen von Erdbeben, Hunger und Seuchen geben. Der Mensch rechnet nicht mehr mit der Naturgewalt und baut zu waghalsig. Anstatt einander zu helfen, schaut jeder nur darauf, dass sein eigener Bauch gefüllt ist. Es werden neue Krankheiten entstehen, die den Menschen aufzeigen, dass sie nicht alles im Griff haben.

Doch zuvor wird das Licht gehasst werden. „Dies aber ist das Gericht, dass das Licht (Jesus) in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind“ (Johannes 3,19-21).

Zuerst wird Jerusalem zerstört (70 n.Chr.) und das jüdische Volk wird unter alle Völker zerstreut (130 n.Chr.). Nachdem die Zeiten sich erfüllt haben, wird das Volk der Juden wieder in sein Land zurückkehren (ab 1880).

Wichtigster Hinweis in diesem Kapitel: Wir sollen zu Jesus aufblicken und uns nicht herunterziehen lassen.

Meine Augen schauen stets auf den HERRN; denn er befreit meine Füße aus dem Netz. Psalm 25,15  Aufblicken inmitten von Katastrophen weiterlesen