Im Römischen Reich wütete 165-180 n.Chr. die «Antoninische Pest». Vermutlich handelte es sich bei der Seuche nicht um die Pest im medizinischen Sinne, sondern um einen besonders virulenten Stamm entweder der Pocken oder der Masern. Pocken waren damals in Europa neu und in 15 Jahren starb ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung. Der Historiker Cassius Dio berichtet von 2000 Toten täglich in Rom, jeder vierte Erkrankte sei verstorben. Siebzig Jahre später, 251 n.Chr., machte eine neue Seuche die Runde, möglicherweise die Masern. Wie reagierte die winzige Kirche auf diese Katastrophen? Rodney Stark ist überzeugt, diese Epidemien haben zur Ausbreitung des Christentums beigetragen.
Die Philosophien boten weder Sinn noch Trost; das Christentum konnte viel besser erklären, warum diese schrecklichen Zeiten über die Menschheit hereingebrochen waren, und es gab Hoffnung für die Zukunft. Der Glaube der Christen gab dem Leben einen Sinn, auch mitten in Todesgefahr. Die Christen kümmert sich umeinander und sie waren eng miteinander verbunden. Deshalb kamen sie in Katastrophen besser zurecht. Visionärer Glaube in Katastrophen weiterlesen