Radikale jüdische Siedler haben in der Nacht zum Dienstag ein katholisches Kloster westlich von Jerusalem mit Parolen beschmiert. Das Kloster Deir Rafat liegt in einem ehemals arabischen Dorf in der Nähe von Beit Schemesch.
So konnte man unter anderem lesen: «Amerika ist Nazi-Deutschland», «Jesus ist ein Affe», «Maria ist eine Kuh» oder «Preisetikette – Friedensabkommen». Der Begriff «Preisetikette» nimmt Bezug auf die von extremen Siedlern und deren Gefolgschaft adaptierte Strategie, Vergeltung zu üben für die Einfrierung des Siedlungsbaus oder die Zerstörung von unbewilligten Bauten, aber auch für palästinensische Attacken gegen Juden. Ebenso wurden die Pneus von vier geparkten Autos aufgestochen.
Seit Anfang 2013 gab es mindestens 200 Graffiti-Angriffe auf christliche Orte sowie arabisch-jüdische Begegnungsstätten. Auch Synagogen und Moscheen wurden Ziel von Vandalismus. Viele Übergriffe firmieren unter dem symbolischen Kampfbegriff „Price Tag“ (Preisschild) für „Vergeltung“.