Mit einem Küchenmesser gestikuliert Riaz A. wild vor der Kamera. Er werde eine Märtyreroperation durchführen. „Ich bin ein Soldat des Kalifats“, sagt der 17-jährige in dem kurzen Videoclip. „IS wird euch überall angreifen. In euren Dörfern, Städten und Flughäfen.“ Am Montagabend stieg Riaz A. dann in eine Regionalbahn in der bayerischen Provinz und attackierte mehrere Fahrgäste mit einer Axt und einem Messer.
Am Tag darauf veröffentlichten jubelnde Dschihadisten über soziale Netzwerke das Bekennervideo von Riaz A. Schon kurz nach der Tat hatte der IS den Axtangriff für sich verbucht. In einem knappen Schreiben, das im Internet auftauchte, heißt es, der Angreifer sei „ein Kämpfer des Islamischen Staates“ gewesen. Seine Tat sei eine Reaktion auf die Beteiligung Deutschlands am Krieg gegen den IS.
Statt komplexer Anschlagsplanung setzt der IS nun scheinbar verstärkt auf seine suizidale Fangemeinde im Westen. Ziele, Orte oder Zeitpunkte spielen dabei keine Rolle. Das schlichte Angebot lautet: Werde durch deine Tat einer von uns.
Doch was bezweckt der IS mit dieser Amokstrategie?
Die Attacken sollen einen Konflikt, bis hin zum Bürgerkrieg, zwischen Muslimen und Nichtmuslimen im Westen entfachen. Die Botschaft des IS an seine Feinde lautet: Ziel Bürgerkrieg zwischen Muslimen und Nichtmuslimen weiterlesen →