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Jagd auf Christen in Ägypten

Szenen einer blutigen Menschenjagd spielten sich am 5. Juli in der oberägyptischen Ortschaft Naga Hassan ab. Ein Mob von radikalen Islamisten, bewaffnet mit Äxten und Stöcken, trieb den koptischen Christen Emile Nassim und seinen Neffen durch die Straßen. Am Ende holten sie sie ein. Nassim erschlugen sie, der Neffe kam schwer verletzt davon. Zwei Tage nach der Entmachtung des gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi ließen aufgepeitschte Muslime ihre Wut an den Kopten in Naga Hassan aus.

«Emile war mein Freund», sagt der Kopte und Demokratie-Aktivist Mina Thabet aus Kairo. Emile sammelte Unterschriften für die Petitionsliste der neuen Protestbewegung Tamarud (Rebellion), die den Massenprotesten gegen Mursi am 30. Juni vorausging. Der Mob begnügte sich nicht mit seiner Ermordung. Auch Häuser anderer Kopten wurden geplündert und in Brand gesteckt.

Immer wieder richtete sich die Gewalt des islamistischen Mobs gegen Menschen, die nicht dem in Ägypten dominierenden sunnitischen Islam anhängen, so etwa gegen Kopten und Schiiten. «Man kann sagen, dass in 80 Prozent der Fälle die Predigt eines Hassredners aus dem Umfeld der Islamisten der Gewalt vorausging, sie ausgelöst hat», meint Thabet. Mursi, der aus der islamistischen Muslimbruderschaft kommt, habe sich nie von diesen Predigern distanziert.

Im Internet-Kanal YouTube tauchten Videos auf, in denen aufgebrachte Mursi-Anhänger damit drohten, die Christen mit Terror zu überziehen oder sie «abzufackeln». Tatsächlich brannten in zahlreichen Orten die christlichen Viertel, bis zu zehn Kopten wurden getötet, sagt der Aktivist Thabet. Für besonderes Aufsehen sorgten auch zwei Fälle auf der Halbinsel Sinai. Extremisten erschossen dort einen Priester vom fahrenden Motorrad aus. Ein christlicher Ladenbesitzer wurde entführt – seine enthauptete Leiche fand man im Straßengraben.

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Christen sind die meistverfolgte Religion weltweit

Zum ersten Mal legen die katholische und evangelische Kirche in Deutschland einen Bericht zur weltweiten Beschränkung der Religionsfreiheit vor. In dem in Berlin veröffentlichten ersten „Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ wiesen die beiden Kirchen darauf hin, dass sich seit 2007 ein eindeutiger Trend zur Verletzung des Rechts auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit nachweisen lasse.

Am stärksten betroffen sind dem Bericht zufolge Christen, gefolgt von Muslimen. Die beiden Kirchen stellten in der ersten Studie dieser Art einen umfassenden Länderbericht vor. Demnach wurden seit dem Jahr 2007 Christen in 111 Ländern bedrängt und verfolgt. „Die Tatsache, dass Christen weltweit wegen ihres Glaubens getötet und bedroht werden, kann uns nicht ruhen lassen“, erklärte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte.

Die Einschränkungen der Religionsfreiheit zeigten sich insbesondere darin, dass die Betroffenen an der Ausübung ihrer Religion gehindert würden. Dies betreffe etwa zehn bis dreizehn Prozent der christlichen Glaubensgemeinschaften.

Laut des Autors des Berichts, Theodor Rathgeber, liegen die meisten Länder, in denen es starke Verschlechterungen gegeben hat, in der Sub-Sahara-Region. Viele schlecht bewertete Länder seien darüber hinaus im Mittleren Osten und Asien zu finden.

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Christen aßen kein Schweinefleisch und Muslime färbten in der Karwoche Eier

Christen und Muslime im Nahen Osten haben nach Erkenntnissen des französischen Historikers Bernard Heyberger über Jahrhunderte ähnliche Bräuche und Rituale gepflegt. „Anhänger der verschiedenen Religionen verehrten zuweilen dieselben Heiligen, besuchten dieselben Wallfahrtsorte oder folgten denselben Hochzeits- und Trauerritualen.“ Erst in der Neuzeit habe sich ein konfessionelles Bewusstsein entwickelt.

Mit der Bildung der Nationalstaaten im Vorderen Orient im 20. Jahrhundert habe die Abgrenzung zugenommen. Nationalstaaten gerieten in Konkurrenz und bekämpften ethnische, konfessionelle und sprachliche Vielfalt – bis hin zu Völkermorden und ethnischen Reinigungen.

Heute herrsche für Christen im Nahen Osten große Unsicherheit. Ihre Zahl sei im 20. Jahrhundert fast überall zurückgegangen, da sie Regionen wie Libanon, Irak und Osttürkei verlassen hätten. Doch die Geschichte des Christentums im Nahen Osten sei nicht beendet. Nach Saudi-Arabien etwa seien eine Million Christen aus Indien oder von den Philippinen eingewandert.

Zwar seien christliche und jüdische Untertanen, die „Dhimmi“, in islamischen Reichen des Mittelalters Diskriminierungen wie Kopfsteuer, Kleiderbestimmungen und Einschränkungen im Ehe- und Erbrecht ausgesetzt gewesen, doch ein Christ konnte auch Eigentum besitzen und Geschäfte machen.

Der Kalif Umar ben Abd al-Aziz (Reg. 717-720) schrieb folgende Verpflichtung für Dhimmis auf: „Wir werden keine neuen Klöster, Kirchen, Einsiedeleien oder Mönchszellen bauen. Wir werden keine zerfallene Kirche in muslimischen Wohngegenden wieder aufbauen. Wir werden allen Muslimen, die uns begegnen, drei Tage lang Verpflegung und Unterkunft gewähren. Wir werden keine öffentlichen religiösen Zeremonien abhalten. Wir werden keinen Religionswechsel an anderen vollziehen. Wir werden niemanden davon abhalten, zum Islam überzutreten, der den Wunsch dazu hat. Wir bieten unseren Sitzplatz einem Muslim, der sitzen möchte, an. Wir reiten ohne Sattel. Wir tragen keine Schwerter oder andere Waffen. Wir werden unsere Häuser nicht höher bauen als die von Muslimen.“

Siehe auch Artikel: Leben mit dem Islam

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Für die Christen Syriens wird das Leben zur Hölle

sagt der Journalist Martin Durm, der über den arabischen Frühling berichtet. Er macht sich Sorgen über den drohenden Exodus der Christen aus dem Irak und aus Syrien.

Der arabische Frühling entwickelt sich in eine Richtung, mit der er nicht gerechnet hatte. Es bewahrheitet sich, dass in Revolutionen jene Kräfte die Überhand gewinnen, die am besten organisiert sind.

Hauptfeind der sunnitischen Islamisten sind zwar die Schiiten, darunter die Alawiten Syriens. Die Bürgerkriege in Syrien und im Irak sind Schauplatz vom grossen inner-islamischen Konflikt zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran. Die Christen stehen dazwischen. Sie sind leichte Opfer, weil sie weder im Irak noch in Syrien über Milizen verfügen – und nicht in Stammesverbänden organisiert sind. Christen kann man sozusagen gefahrlos angreifen. Auch bevorzugen Christen eher eine säkulare als eine islamische Diktatur, weil sie so ihren Glauben frei ausüben können. Sie fürchten sich vor einem Szenario à la Irak, wo innert zehn Jahren im muslimischen Konflikt tausend Christen getötet, über eine Million in die Flucht getrieben und siebzig Kirchen niedergebrannt wurden.

Für die Christen ist das Leben im Irak die Hölle, für jene in Syrien zeichnet sich diese ab. Es ist empörend, dass sogar Amnesty, das sonst bei jeder verfolgten Minderheit Alarm schlägt, nicht von Christenverfolgung sprechen will.

Syrien und Irak werden nach Ende der Bürgerkriege weiterhin muslimisch sein. Die christliche Minderheit hingegen, die hier lange vor der Islamisierung schon ansässig war, wird dann praktisch nicht mehr existieren.

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Syrische Christen bleiben trotz Zukunftsangst und erleben Wunder

Ein syrischer Pastor berichtet von der Veränderungen, die er bei seinen Gemeindegliedern beobachtet hat: «Früher fürchteten sich die Christen, die mich aufsuchten. Aber heute ist es anders, sie haben mehrmals erlebt, dass Gott aufgrund ihrer Gebete eingegriffen hat. Nun kämpfen sie gegen die Angst an und stehen im Gebet für ihr Land ein.»

Erst kürzlich wurden in Damaskus Bombenanschläge auf den christlichen Stadtteil Qassa verübt, die dreissig Todesopfer gefordert haben. Aber unter den Getöteten befindet sich kein einziger Christ. Zwei Tage vor dem Attentat hatten alle Schüler einer christlichen Schule einen Tag lang für das Land gebetet und gefastet. Sie sind beeindruckt von der Art und Weise, wie Gott ihre Gebete erhört und seine Kinder beschützt hat.

Ein anderer Christ sass in seiner Küche, die er für kurze Zeit verliess, um etwas zu holen. Gerade in diesem Moment drang ein Fahrzeug durch die Türe ein und explodierte. Das Haus stürzte ein, aber der Mann blieb unversehrt.

Einige Strassen weiter verliessen die Kinder einer christlichen Schule ihre Klasse am Mittag mit zwei Minuten Verspätung. Diese kurze Zeitspanne rettete ihnen das Leben, denn in diesem Moment ging vor dem Schulgebäude eine Autobombe in die Luft. Dabei wurde keiner der Schüler verletzt, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt noch im Inneren des Gebäudes befanden.

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Darf die Botschaft von Jesus Juden heute bekannt gemacht werden?

Der EKD- Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), sprach sich am 11. März bei der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an ihn gegen „Mission“ unter Juden aus, weil sie wie Christen an den Gott Israels glaubten. Mit der Medaille wurde Schneiders Wirken für die Beziehungen zwischen Juden und Christen geehrt.

Anderer Meinung als Schneider ist der Leiter des jüdisch-messianischen Evangeliumsdienstes Beit Sar Shalom, Wladimir Pikman (Berlin). „Christen sollten wissen, dass Jesus Christus das Beste ist, dessen jeder Mensch bedarf, und aufhören, Juden in Bezug auf ihren Messias zu benachteiligen“, schreibt er in Darf die Botschaft von Jesus Juden heute bekannt gemacht werden? weiterlesen

Niedergang der Christen von Bethlehem

Wie jedes Jahr zu Weihnachten ist der Äther voll mit Geschichten über die Notlage der Christen in Bethlehem. Die meisten Nachrichten über die jährlichen Weihnachtsfeierlichkeiten in der Stadt machen mindestens mit einer oder auch zwei Zeilen Israel dafür verantwortlich.

Die Probleme der palästinensisch-arabischen Christen sind in erheblichem Masse auf das Osloer Abkommen zurückzuführen. Mit diesem Friedensabkommen hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Kontrolle über die Stadt erhalten. Auch wenn die angeblich säkulare Fatah die PA kontrolliert hat, neigte das Regime unter Yassir Arafat stets zu islamistischen Extremisten, um mit seinen Hamas-Rivalen um deren Gunst zu wetteifern.

Viele Christen sind zwar leidenschaftliche arabische Nationalisten, doch viele haben verstanden, dass es für sie unter der PA keine Zukunft gibt und sind ausgewandert. Diese Tatsache ist für den Niedergang der Christen von Bethlehem verantwortlich und nicht die israelischen Sicherheitsmassnahmen gegen den arabischen Terror.

Es ist schon sehr ironisch, dass die meisten Mainline Churches in diesem Land dazu neigen, die Tatsache, dass Christen im Nahen Osten durch muslimischen Terror und Einschüchterung weitaus mehr unter Druck stehen, zu ignorieren; stattdessen richten sie ihren Beschuss auf Israel, ein Land dieser Region, wo allen Glaubensrichtungen Religionsfreiheit gewährt wird.

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Evangelische Christen verlassen den Gazastreifen

Der einzigen evangelischen Gemeinde im palästinensischen Gazastreifen, der Baptistengemeinde in Gaza-Stadt, droht das Ende. Die Gemeinde ist in den letzten Jahren stark geschrumpft – von einst über 100 Mitglieder auf weniger als zwölf. Der Druck auf die Christen in der Region hat Evangelische Christen verlassen den Gazastreifen weiterlesen