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Juden, Christen, Muslime – das gleiche Ziel?

Vielerorts herrscht die Meinung, dass alle drei monotheistischen Religionen das gleiche Ziel haben und nur in einem anderen Kleid daherkommen. Der deutsche Dichter Lessing prägte dieses Denken mit seiner Ringparabel im Drama „Nathan der Weise“. In dieser Parabel wird von einem Mann erzählt, der drei Söhne hatte, aber nur einen Ring. Deshalb ließ er zwei Kopien anfertigen. Die Kopien waren so gut, dass die drei Söhne und sogar der Vater selbst nicht mehr wussten, welcher Ring der richtige war. Die Ringe in der Parabel sollen für die drei grossen monotheistischen Religionen der Erde stehen.

Doch haben diese drei Religionen wirklich das gleiche Ziel?

Was geschieht mit einem Juden, mit einem Muslim und mit einem Christen nach dem Tod?

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Indonesien das Land mit den meisten Muslimen

Nicht Saudi-Arabien, Iran oder Ägypten zählen am meisten Muslime, sondern Indonesien. Indonesien ist das Land mit den weltweit am viertmeisten Einwohnern, rund 247 Millionen Menschen leben inzwischen auf dem Inselstaat. Mit mehr als 200 Millionen Muslimen ist Indonesien zudem die Nation, in der am meisten Muslime leben, gefolgt von Pakistan (mit rund 166 Millionen Muslimen) und Indien (mit rund 162 Millionen Muslimen). Indonesien ist der grösste Inselstaat der Welt und zählt mehr Muslime als Ägypten, Saudi-Arabien, Iran und Syrien zusammen! In Indonesien leben rund 19 Millionen Christen.

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70’000 getötet – 100 Millionen verfolgt – Keine Religion zählt weltweit mehr Verfolgte als das Christentum

70’000 Christen wurden 2013 wegen ihres Glaubens getötet, schätzte der renommierte Turiner Soziologe Massimo Introvigne. 100 Millionen Christen werden weltweit verfolgt, konstatiert nun Open Doors. Beide Zahlen lassen sich nicht verifizieren. Außer Frage steht jedoch: Keine Religion zählt weltweit mehr Verfolgte als das Christentum.

Am Horn von Afrika ist ihre Situation besonders dramatisch: Der 70’000 getötet – 100 Millionen verfolgt – Keine Religion zählt weltweit mehr Verfolgte als das Christentum weiterlesen

Jesus (Jeschua), der Messias Israels, heilt auch heute noch

Als Therese Daoud ins Tel Aviver Ichilov-Krankenhaus kam, wurde bei ihr ein riesiger bösartiger Krebs-Tumor festgestellt. Die Ärzte gaben ihr nur eine Überlebenschance, wenn sie sich das Bein amputieren lassen würde. Was sich dann während der folgenden Monate ereignete, hat nicht nur die Mediziner, sondern die ganze jüdische Nation sprachlos gemacht. „Wenn mir jemand die Geschichte von Thereses Wunderheilung vor ein paar Monaten erzählt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt und in eine Psychiatrie einweisen lassen“, meinte Professor Yaakov Bickels, der Leiter der orthopädischen Onkologie im Ichilov-Krankenhaus. „Aber ich war hier und habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.“

Was der Professor sah, beschrieb er als bösartigen Tumor „in der Größe einer Orange“. Die Biopsie zeigte ein Sarkom, das sei „einer der aggressivsten und entsetzlichsten Krebs-Tumore, die es gibt“, erklärte Bickels. „Mit einem Tumor dieses Ausmaßes war die einzige Behandlung, die wir Therese anbieten konnten, die Jesus (Jeschua), der Messias Israels, heilt auch heute noch weiterlesen

2000 Christen als Geiseln – Islam oder Tod

Zweitausend Christen befinden sich als Geiseln in der Hand der Islamisten. Am Samstagabend nahmen Rebellen der Salafistenbrigade Al-Nusra den christlichen Ort Kanaye in Syrien. Seither halten sie die Christen des Ortes in Geiselhaft, wie der emeritierte Bischof von Aleppo, Msgr. Giuseppe Nazzaro berichtete. Ein Einwohner von Kanaye, der flüchten konnte, rief den Bischof an und überbrachte ihm die Hiobsbotschaft. Die Islamisten stellen die Christen vor die Alternative: Islam oder Tod.

„Aufgrund der mir vorliegenden Informationen kann ich sagen, dass die 2000 Christen als Geiseln – Islam oder Tod weiterlesen

Muslime verteilen in Basel Hetzschriften mit expliziten Aufrufen, Juden und Christen zu töten und ihnen ihr Geld wegzunehmen

Die deutschsprachigen Schriftstücke, die in Basel verteilt werden zeichnen ein Bild des friedlichen Islams. Was der «Islamische Zentralrat Schweiz» (IZRS) am Claraplatz in arabischer Sprache verteilt, zeigt ein anderes Gesicht.

Die Basler Zeitung hat sich die Schriften, die am 2. November am Claraplatz an die Bevölkerung abgegeben wurden, besorgt und sie von Experten übersetzen lassen. Aufgefallen ist vor allem «Das Buch der vereinfachten Rechtswissenschaft». Ein paar Kostproben aus der modernen Auslegung und Interpretation des Korans und der Scharia: Auf Seite 365 steht, dass unverheiratete Personen, die Sex miteinander haben, mit 100 Peitschenhieben bestraft werden sollen und für ein Jahr aus ihrem aktuellen Lebensumfeld verbannt werden müssen. Stiehlt eine Person, gehört die Hand abgehackt in Übereinstimmung mit der Sure 5 Vers 38 aus dem Koran. Für bewaffnete Raubüberfalle sind die Strafen etwas härter. Abgestuft nach Schweregrad ist «Tod» bis «Tod durch Kreuzigung» vorgesehen. Seite 373 handelt dann von der Bestrafung von Personen, die Alkohol trinken. Sie müssen mindestens 40 Peitschenhiebe erdulden. Je nach Entscheid des Imams sind aber bis zu 80 Schläge vorgesehen.

Möglicherweise kennen die Basler Muslime, die Muslime verteilen in Basel Hetzschriften mit expliziten Aufrufen, Juden und Christen zu töten und ihnen ihr Geld wegzunehmen weiterlesen

Syrien: Kriegserklärung gegen die Christen: Ikonen wurden verbrannt und Kirchentore mit Maschinenpistolen durchlöchert

Die Einwohner der mehrheitlich christlichen Stadt Maaloula in Syrien fürchten das Schlimmste, nachdem ihr historisch bedeutsamer Heimatort am Samstagabend von der mit al-Qaida verlinkten Rebellengruppe Jabhat al-Nusra (Al-Nusra Front) erobert wurde. Maaloula, eine Bergstadt mit 2.000 Einwohnern, ist einer der wenigen Plätze der Welt, in denen Aramäisch, die Sprache von Jesus und seinen Jüngern, gesprochen wird.

Nach Berichten der US-Agentur AP und des US-Senders ABC marschierten zwei Rebellengruppen am Samstagabend in Maaloula ein. Der Eroberung waren heftige Kämpfe mit der Regierungsarmee vorangegangen. Am Sonntag startete die Regierungsarme eine neue Offensive zur Rückeroberung der Stadt.

Nach Angaben des Militärs befinden sich rund 2.000 Jihadisten der Gruppierungen Jabhat al-Nusra und Liwa-al-Islam in der Stadt. Ihre Scharfschützen haben sich unter anderem im Kloster der Heiligen Thekla verschanzt. Nach Armeeangaben haben die Zivilisten am Samstag die Stadt größtenteils verlassen.

Maaloula ist für seine Kirchen und Höhlenklöster aus den ersten Jahrhunderten des Christentums berühmt. Der Ort ist einer der wichtigsten christlichen Pilgerorte Syriens, und er war vor dem Bürgerkrieg auch ein beliebtes Touristenziel.

Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagenturen „Fides“ und „AsiaNews“ rissen Jihadisten nach dem Einmarsch in Maaloula das Kreuz von der Kuppel der Kirche des Sergios-Klosters herunter. Auch die Kirchen St. Leontios und die St. Kosmas und Damian wurden beschädigt. Ikonen wurden verbrannt, Kirchentore mit Maschinenpistolen durchlöchert, auf einem Video seien Jihadisten zu sehen und zu hören, die „Allahu akbar“ (Gott ist groß) rufen.

„AsiaNews“ zitierte einen Priester aus Maaloula: „Mit ihrem Vorgehen haben die Jihadisten eine Kriegserklärung gegen die Christen abgegeben.“

Die Beiruter Tageszeitung „Daily Star“ zitierte eine Erklärung der „Orthodoxen Versammlung des Libanon“, in der darauf verwiesen wird, dass die al-Nusra-Milizionäre bei der Eroberung Maaloulas ein Statement veröffentlichten, wonach es ihnen darum ging, das Städtchen „von den Kreuzfahrern zu befreien“. Man müsse doch den Jihadisten endlich begreiflich machen, dass die arabischen Christen „keine Kreuzfahrer sind, sondern die Nachfahren der ursprünglichen Bewohner des Landes“, regte die Zeitung an.

Großmufti Ahmed B. Hassoun sagte, niemand hätte gedacht, dass es in Syrien so weit kommen würde, „dass Kirchen und Symbole des Christentums geschändet werden“.

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Salafisten rufen in Dortmund zum Kampf gegen Christen auf

An einer Versammlung in Dortmund am Sonntag 1. September riefen salafistische Prediger zum Kampf gegen Christen auf. Muslime und Christen befänden sich seit 1400 Jahren im Kriegszustand, die Zeit des Endkampfes sei nahe.

Die 300 anwesenden Männer in der Eventhalle „Altin Kösk“ wurden aufgefordert, in den bewaffneten Krieg nach Syrien und Ägypten zu ziehen. Offiziell warb die Veranstaltung dafür, Gelder für humanitäre Projekte in Afrika zu sammeln.

Abu Dujana, einer der Redner, sprach davon, dass Demokratie nicht der wahre Weg für Muslime sei. „Sie (die Andersgläubigen)“, sagt Dujana, „sind nicht wie wir. Demokratie ist für sie. Demokratie ist nicht für Muslime.“

Unter den Zuhörern befand sich auch Dr. Thomas Tartsch, der sich als Sozialwissenschaftler seit 12 Jahren mit dem Islamismus beschäftigt. Er sei „sehr überrascht“ über die Offenheit der Aussagen der Redner gewesen.

Die Polizei prüft nun Redebeiträge, auf eine strafrechtliche Relevanz hin.

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Mehrere Künstler wegen Bibelbesitz in Nordkorea erschossen

Nach der südkoreanischen Zeitung „The Chosum Ilbo“, wurden die zwölf Angeklagten am 20. August vor den Augen ihrer Angehörigen erschossen, die daraufhin in ein Arbeitslager gebracht wurden.

Allen zwölf exekutierten Künstlern wurde der Besitz und Verkauf pornografischer Videos vorgeworfen. Außerdem wurden bei einigen der Angeklagten Bibeln gefunden. Schon allein der Besitz einer Bibel wird in Nordkorea mit der Todesstrafe oder Arbeitslager für die gesamte Familie bestraft.

Das kommunistisch regierte Nordkorea gilt als Land mit der schärfsten Christenverfolgung weltweit. Nach Schätzungen befinden sich etwa 70.000 der landesweit 400.000 Christen in Straf- und Arbeitslagern.

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Christen geraten immer stärker zwischen die Fronten im syrischen Bürgerkrieg

Rebellen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida sind nach tagelangen Kämpfen offenbar in ein überwiegend von Christen bewohntes Dorf rund 40 Kilometer von Damaskus eingedrungen. Augenzeugen berichteten von brennenden Kirchen, Erschiessungen und Zwangskonvertierungen zum Islam.

Die USA planen unterdessen einen intensiveren und längeren Syrien-Einsatz als bislang bekannt.

Nach Darstellung der syrischen Opposition hat Assad militärische Ausrüstung und Truppen in Wohngebiete verlegen lassen, um die Bewohner als lebendes Schild gegen Luftangriffe zu nutzen.

Bereits als in der vergangenen Woche ein US-Angriff unmittelbar bevorzustehen schien, wurden Raketenwerfer, Artillerie und andere schwere Waffen in Wohngebiete gebracht, wie mehrere Bewohner in Damaskus bestätigten. Ihre Namen wollten sie aus Angst vor Repressionen nicht nennen.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) geht laut «Bild am Sonntag» davon aus, dass sich Assad auch unabhängig von einem Militärschlag noch lange halten kann. Das könne «noch Jahre dauern», sagte BND-Präsident Gerhard Schindler.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, berichtete von einer dramatischen Machtverschiebung innerhalb der Rebellen, die zunehmend vom Terrornetzwerk al-Qaida beeinflusst würden. Demnach sei die Freie Syrische Armee (FSA) de facto nicht mehr existent.

Für die USA sei sicher, dass Assad chemische Waffen wieder einsetzen werde.

Die EU-Aussenminister hatten sich am Samstag bei einem Treffen in Vilnius nicht für einen Militärschlag ausgesprochen, aber eine «klare und starke Antwort» auf den Giftgaseinsatz gefordert.

US-Präsident Barack Obama will am Montag in mehreren Interviews mit grossen TV-Sendern für einen Syrien-Einsatz werben. Am Dienstag ist eine Rede an die Nation geplant.

Am Mittwoch soll es im Senat eine erste Abstimmung über einen begrenzten Militärschlag der USA geben, die entscheidende in dieser Kammer am Wochenende. Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus wird in der darauffolgenden Woche – also nach dem 16. September – erwartet. Eine Mehrheit gilt als nicht gesichert, die US-Bevölkerung gilt als kriegsmüde.

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Dürfen Christen Gott mit Allah übersetzen oder soll man Allah nicht mehr als Gott bezeichnen?

Die malaysische Regierung möchte Christen verbieten, Gott mit dem Namen Allah zu bezeichnen, dies sei nur Muslimen gestattet. In dem überwiegend muslimisch geprägten Staat tobt in dieser Angelegenheit schon ein längerer Rechtsstreit. 2009 hatte die Religionsbehörde Malaysias der katholischen Wochenzeitschrift The Herald erlaubt, das Wort Allah zu benutzen. Daraufhin war es zu Brandanschlägen und Vergeltungsmaßnahmen gegen Kirchen, Sikh-Tempel und Moscheen gekommen.

Ein Gericht in Kuala Lumpur hat für den 10. September eine Berufung in dieser Frage zugelassen. Etwa 100 muslimische Demonstranten feierten dies wie einen Sieg. Bis zur Verhandlung bleibt die jetzige Regelung in Kraft.

Die neue juristische Initiative zur Berufung geht vom Innenministerium aus. Laut einem Bericht der Tageszeitung Die Welt verweist die katholische Kirche darauf, dass malaysische Christen das Wort Allah schon lange in Liedern, Gebeten und Literatur benutzten, um Gott zu bezeichnen. 2011 habe Ministerpräsident Najib Razak den Import von Bibeln in der Landessprache gestattet, in denen Gott mit Allah übersetzt wird. Die Anwältin des Ministerium argumentiert dagegen, dass Razak damit keineswegs die Benutzung des Wortes Allah durch Christen gestattet habe.

Aus Sicht des Welt-Redakteurs Matthias Heine ist die Argumentation des Staates historisch nicht haltbar. Das Wort Allah sei im Arabischen älter als der Islam selbst. Vorislamische Polytheisten verwendeten es ebenso wie die Verfasser vorislamischer Inschriften.

Entscheid vom Gericht 23. Juni 2014

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Mursi-Anhänger riefen: Tod den Christen!

„Die Mursi-Anhänger kamen, nachdem sie aus dem Zentrum von Luxor vertrieben wurden zur bischöflichen Residenz und riefen ‚Tod den Christen’. Glücklicherweise kamen die Polizeibeamten rechtzeitig: sie haben uns gerettet. Nun stehen vor unserem Haus zwei gepanzerte Fahrzeuge der Polizei und der Armee, die uns beschützen“, so der koptisch-katholische Bischof von Luxor, Youhannes Zakaria.

Nach Ansicht des Bischofs kam es zu der antichristlichen Kampagne der Anhänger der Muslimbrüder, weil „Christen als Urheber des Sturzes von Mursi betrachtet werden“. „Es stimmt“, so der Bischof, „dass Christen an den Demonstrationen gegen Mursi teilnahmen, aber es nahmen insgesamt 30 Millionen Menschen teil, davon die meisten Muslime, die auf den Plätzen gegen Mursi protestierten.

Über 80 Kirchen und verschiedene christliche Schulen wurden in Brand gesteckt.“ „Die Menschen bleiben in den eigenen Wohnungen. Auch ich habe die Residenz seit 20 Tagen nicht mehr verlassen“, so Bischof Zakaria.

„Ich trauere um die vielen einfachen Menschen, darunter Christen und Muslime, die in den Dörfern in der Region wohnen und, deren Lebensmittelvorräte zur Neige gehen, weil die Menschen ihre Wohnungen nicht verlassen wollen. Auch wohlhabenden Familien können keine Lebensmittel kaufen, weil die Geschäfte geschlossen sind. Ich würde ihnen gerne helfen, doch auch ich bin in meinem Haus eingeschlossen“, so der koptisch-katholische Bischof von Luxor, Youhannes Zakaria.

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Was ist mit Ägypten los?

„Man kann nicht eine westliche Denkform auf den Nahen Osten zwingen.“ Rabbi Tovia Ben-Chorin

Das sind unschöne Zustände, von westlichen Politikern und Illusionisten heftig kritisiert – vor allem die Aktionen der Armee. Diese Kritiker benutzen völlig falsche Kriterien. Wie Rabbi Tovia Ben-Chorin sagt, legen sie westlichen Denkformen als Maßstab für die Zustände in der arabisch-islamischen Gesellschaft an.

Der Schutz verfolgter Christen scheint für westliche Medien von geringerem Interesse zu sein, als das Schicksal islamistischer Terroristen. Doch die Muslimbrüder sind nicht weniger rabiat. Auch sie exekutieren aus Fanatismus Polizisten und Soldaten. Darum ist es falsch, die Muslimbrüder und ihre terroristischen Brüder allein als Opfer darzustellen. Sie ähneln ihren Kollegen in Gaza, den Hamas-Extremisten, die oft rücksichtslos Mitbewohner töten, die nicht bereit sind, bedingungslos nach ihrer Pfeife zu tanzen.

An demokratischen Grundsätzen gemessen ist der Sturz des ägyptischen Präsidenten und Muslimbruders nicht gesetzeskonform. Er hätte abgewählt werden müssen. Doch Mursi demonstrierte in seiner kurzen Regierungszeit u.a. folgendes:

Muhammad Mursi hat sich im vergangenen November per Dekret über das Gesetz gestellt und dadurch ein absehbares Eingreifen der Judikative in den verfassungsgebenden Prozess unterbunden. Damit stellte er sich über das in der Verfassung vorgesehene Recht. Das ist eine demokratische Todsünde in totalitärem Stil.

Das ägyptische Parlament existiert nicht mehr, da es von Mursi aufgelöst wurde. Niemand konnte ihn von seinen Dummheiten abhalten – außer der Armee.

Mursi ist mit den Stimmen von lediglich 27 Prozent der Wahlberechtigten gewählt worden. Es wäre seine demokratische Pflicht gewesen, andere Parteien in die Regierung einzubeziehen, doch er zog es vor, das Land in Säkulare (und Christen) und Muslimbrüder zu spalten.

Nicht Mursi hat Ägypten regiert, sondern die Muslimbrüder. Mursi schreckte nicht davor zurück, das Gesetz zu ihren Gunsten zu brechen. Dazu ist zu bemerken, dass Mursi, als Islamist und Muslimbruder nicht anders handeln konnte, denn für ihn ist Religion Politik und Politik Religion.

Warum kann westliche Demokratie in der arabisch-muslimischen Welt nicht Fuß fassen? Sind es die religiösen Vorschriften der Scharia? Oder sind es autoritär-stammeshörige Traditionen in arabischen Ländern? Oder ist es der große Mangel an Bildung?

Mit einer analphabetischen Mehrheit kann eine moderne Demokratie wenig anfangen. Wer sich nicht frei informieren kann, entwickelt auch keine eigene Meinung.

Wenn Demokratie ausschließlich auf Wahlen reduziert wird, wie es in vielen nichtwestlichen Ländern der Fall ist, dann gibt es keine eigentlichen Bürgerrechte, Gleichberechtigung, Minderheiten- und Frauenrechte oder Freiheit von oder für Religion.

So kommt bestenfalls ein neuer Diktator an die Macht – zwar „demokratisch“ gewählt – aber damit ist das Thema „Demokratie“ abgehackt.

Ganz offensichtlich wird das Militär heute von der Bevölkerungsmehrheit unterstützt. Die einjährige Erfahrung mit einer islamistischen Regierung hat den Bürgern offenbar genügt, sich von Mursis Regierung abzuwenden.

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Überfälle auf Christen in Ägypten

Den drei Nonnen blieb nur noch ihr Gottvertrauen. Ihre 115 Jahre alte Franziskanerschule im ägyptischen Bani Suwaif war bereits von einem Mob in Brand gesteckt, das Kreuz über dem Eingang heruntergerissen und ersetzt durch ein schwarzes Banner, ähnlich dem der Al-Kaida. Der giftige Qualm des Feuers mischte sich mit dem Tränengas der Straßenschlacht zwischen Islamisten und Sicherheitskräften vor der Tür. Die Frauen saßen in der Falle.

„Wir sind Nonnen“, sagt Schwester Manal, die Rektorin der christlichen Schule in der Provinzstadt südlich von Kairo, die mit ihren Mitschwestern zu Beginn der Unruhen in Ägypten am Mittwoch überfallen wurde. „Wir verlassen uns darauf, dass Gott und die Engel uns schützen.“

Schließlich befahlen ihnen die Eindringlinge, das brennende Gebäude zu verlassen. „Am Ende führten sie uns vor wie Kriegsgefangene und beschimpften uns“, berichtet Schwester Manal der Nachrichtenagentur AP. „Sie führten uns von einer Gasse in die nächste, ohne uns zu sagen, wo sie uns hinbrachten.“

Schwester Manals Franziskanerschule war in Bani Suwaif, einer Hochburg der Muslimbruderschaft, wohl bekannt. Noch eine Woche vor dem Überfall der Eindringlinge hatte sie ein Polizist – Vater eines ihrer Schüler – gewarnt: Islamistische Hardliner seien der Ansicht, dass die Erziehung in der Schule für muslimische Kinder nicht schicklich sei. Die Nonne achtete nicht weiter darauf – zumal jeweils etwa die Hälfte ihrer Schüler Christen und Muslime waren. Doch am Tag des großen politischen Tumults wurde sie eben doch Ziel des Zorns.

Die von den Nonnen erhoffte Rettung höherer Mächte kam dann in besonderer Form. Eine muslimische Frau, die früher an der christlichen Schule gelehrt hatte, sah die Nonnen, wie sie vom Mob im Viertel herumgezerrt und von einer Menschenmenge begafft wurden. „Ich erinnerte mich an sie, ihr Name ist Saadijah“, berichtet Schwester Manal. „Sie hat angeboten, uns aufzunehmen. Sie sagte, sie könne uns schützen, weil ihr Schwiegersohn Polizist sei. Wir nahmen ihr Angebot an.“

Zwei weitere Christinnen, die in der Schule gearbeitet hatten, mussten sich selbst den Weg durch die Menge bahnen, geschlagen, begrapscht und beleidigt von Extremisten.

Mindestens zwei Christen sollen getötet worden sein, darunter ein Mann, den Islamisten in der südlichen Provinz Sauhadsch erschossen haben sollen.

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