Der Soziologe Ganga Jey Aratnam bezeichnet die Schweiz als das vielfältigste Land Europas – mit Ausnahme von Luxemburg. Er schlägt Integrationskurse für Einheimische vor.
In einem Interview mit der «Sonntagszeitung» (9.8.20) sagt er, dass sich die Einwanderung nicht mehr bremsen lasse – auch nicht mit neuen Gesetzen. Hier eine Zusammenfassung seiner Gedanken.
Die Schweiz geht mit dieser Vielfalt vergleichsweise gut um, so dass es erstaunlich wenig Probleme gibt. In der Schweiz gibt es keine Ghettos wie in Frankreich und auch keine brennenden Asylbewerberheime wie in Ostdeutschland. Und das trotz über einer Million Einwanderer allein innerhalb der letzten fünfzehn Jahre.
Der Föderalismus hilft, gerade im Asylbereich. Die Asylsuchenden werden per Zufallsprinzip auf die Kantone verteilt. Das ergibt eine Streuung, was eine Ghettoisierung verhindert und die Vielfalt fördert.
Im Ausland glauben viele Leute, Rassismus sei in der Schweiz weitverbreitet und erschwere das Leben der Migranten. Oft wird die Annahme der Minarettinitiative als Beleg erwähnt. Doch durch die Volksbegehren werden Probleme angesprochen und politische Debatten geführt, die andernorts unterdrückt werden und dann in Gewalt münden. Integrationskurse für Schweizer weiterlesen