Update 3.11.21 Der Libanon fällt in Ungnade
Saudi-Arabien und der Golfstaat fordern ihre Bürger auf, den Libanon unverzüglich zu verlassen, da die Flüge zwischen den beiden Regionen eingestellt werden. Saudi-Arabien verschärft den Kurs gegen Hisbollah und setzt die Annäherung an Iran aufs Spiel.
Noch vor wenigen Tagen war George Kordahi ein Politiker aus der zweiten Reihe der libanesischen Regierung. Jetzt ist er über Nacht im ganzen Nahen Osten bekannt geworden: Saudi-Arabien und seine Verbündeten werfen ihm vor, das Königreich beleidigt zu haben, und weisen deshalb die Botschafter Libanons aus ihren Staaten aus. In der arabischen Botschafterkrise geht es aber nur oberflächlich um Kordahi: Der Minister und der Libanon sind zwischen die Fronten des regionalen Machtkampfs zwischen Saudi-Arabien und dem Iran geraten. Für den wirtschaftlich schwer angeschlagenen Libanon könnte das schlimme Folgen haben.
Grund für die Maßnahme ist ein Interview des libanesischen Informationsminister George Kordahi vom Montag, 25. Oktober. Er hatte in einer Diskussionsrunde den Krieg im Jemen als sinnlos bezeichnet.
Ministerpräsident Nadschib Mikati forderte Informationsminister George Kurdahi Donnerstag 4.11.21 nach dessen kritischen Äusserungen über Saudi-Arabien indirekt zum Rücktritt auf. Kurdahi, ein früherer bekannter TV-Moderator und Quiz-Master, lehnt einen Rücktritt ab.
Die Hisbollah hat damit begonnen, Experten und Kämpfer der Organisation in den Irak zu entsenden, und von dort aus werden sie angewiesen, im Jemen zu kämpfen, um den Huthis bei der Besetzung der Stadt Marib zu helfen.
Die israelischen Streitkräfte haben am Montag mit einer großen Bereitschaftsübung begonnen. Die Übung simuliert einen Konflikt an der Grenze zum Libanon. Anarchie im Libanon weiterlesen