Schlagwort-Archive: Allianzgebetswoche 2016

Ohne Ende

Wenn Du ein spannendes Buch bekommst, wo beginnst Du dann mit Lesen? Liest Du zuerst den Buchdeckel, das Inhaltsverzeichnis oder beginnst Du auf der ersten Seite? Einige Leute haben die Eigenart, immer zuerst den Schluss eines Buches zu lesen. Erst wenn sie wissen, wie die ganze Geschichte ausgeht, lesen sie, wie es zu diesem Ausgang gekommen ist. Wenn wir die Geschichte vom barmherzigen Vater und seinen beiden Söhnen betrachten, stellen wir fest, dass bei dieser Geschichte ein eigentlicher Schluss fehlt. Wir lesen nichts von einem Happy-End. Wie denkst Du, dass diese Geschichte ausgehen müsste?

Das offene Ende der Geschichte
Warum hat Jesus diese Geschichte nicht zu Ende erzählt? Was bedeutet der fehlende Schluss? Ohne Ende weiterlesen

Bruder meidet Bruder

Die zweite Heimkehr
Der ältere Bruder kommt ganz anders nach Hause als der jüngere. Er ist schon vom frühen Morgen an auf dem Feld gewesen. Er hat den ganzen Tag geschuftet und kommt jetzt restlos müde und abgespannt nach Hause. Was gibt es Schöneres, als von ehrlicher Arbeit müde zu sein? Er weiß, was er getan hat. Er hat ein gutes Gefühl der Zufriedenheit und Erschöpfung. Er kommt in die Nähe des Hofes, hört die fröhliche Musik und denkt: Herrlich! Das ist genau das Richtige! Gibt es nach einem arbeitsreichen Tag etwas Besseres als ein fröhliches Feierabendprogramm? Nur schnell ins Haus gehen, sich wieder frisch machen und an den gedeckten Tisch setzen. Und dann gibt es die herrlichsten Dinge der Welt für die durstige Kehle und den hungrigen Magen. Schön wäre es. Nein, der zweite Sohn reagiert ganz anders: Er ruft einen Angestellten herbei und erkundigt sich, was da vor sich geht. Der sagt zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat. Der Sohn aber wird zornig und will nicht hineingehen (nach Lukas 15,26-28a).

Der zweite Sohn versteht seinen Vater nicht mehr. Da kommt sein nutzloser Bruder nach Hause und jetzt Bruder meidet Bruder weiterlesen

Toter wurde lebendig

Die ungewöhnliche Willkommensrede
Diese Geschichte vom himmlischen Vater und dem verlorenen Sohn ist schon außergewöhnlich. Jetzt ist der Sohn endlich wieder zu Hause angekommen und nun hält der Vater eine sonderbare Rede. Logisch wäre, wenn der Vater sagen würde: „Lasst uns essen und fröhlich sein, denn mein Sohn ist weit weg gewesen und ist wieder zu uns zurückgekehrt.“ Doch der himmlische Vater sagt hier etwas anderes: „Lasst uns essen und fröhlich sein, denn mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und ist gefunden worden“ (Lukas 15,23-24).

Der Vater spricht nicht von der aktiven Umkehr seines Sohnes, sondern redet, als ob sein Sohn passiv gewesen wäre. Ein Toter kann nicht von selbst lebendig werden. Und mit der Formulierung, „er ist gefunden worden“, bringt der Vater zum Ausdruck, dass ein offenes Vaterhaus wichtiger ist als der Wille zur Umkehr. Hier lernen wir eine neue Sichtweise kennen. Aus Gottes Sicht Toter wurde lebendig weiterlesen

Vater ausgeflippt

Wie hat Dein eigener Vater reagiert, wenn Du etwas angestellt und es ihm nachher gesagt hast? Jeder von uns hat so seine Erlebnisse mit dem eigenen Vater gehabt. Kein Vater ist wie der andere. Doch menschlich ist, dass ein Vater „ausflippt“ oder mindestens einige kräftige Worte gebraucht. Was Jesus uns hier schildert, ist nicht menschlich sondern göttlich. Vater ausgeflippt weiterlesen

Der rettende Gedanke

Was kann ein Spiegel, was einem Menschen kaum gelingt? Er hält uns immer die Realität vor Augen. Er zeigt mir, wie ich bin, ohne etwas zu verschönern und ohne etwas mit Glanz zu überziehen. Die Geschichte vom barmherzigen Vater und seinen beiden Söhnen in der Bibel ist wie ein Spiegel.

Nachdenken und sich selbst entdecken
Vom verlorenen Sohn heißt es: Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die genügend Brot haben und ich verderbe hier vor Hunger (Lk. 15,17). Wir brauchen in unserem Leben Momente des Nachdenkens. Wo stehe ich? Was mache ich mit meinem Leben? Wo bin ich gelandet? Dem verlorenen Sohn ergeht es wie der Kartoffel: Wenn sie im Dreck steckt, dann gehen ihr die Augen auf. „Ja, bei meinem Vater hatte ich es viel besser als jetzt. Ich habe mich verblenden lassen und bin ins Nichts hinausgelaufen.“

Genauso ergeht es auch uns, wenn wir Leben an einem anderen Ort suchen als bei dem, der es erfunden hat. Wir sausen von einem Anlass zu anderen oder zappen uns durch die Medien, doch was bleibt, ist ein wirrer und müder Kopf. Wir lieben die Zerstreuung und sind auf der Flucht vor uns selber, weil wir mit uns selbst so viele Schwierigkeiten haben. Wir sehnen uns nach Liebe, Wertschätzung und Anerkennung und suchen sie überall, nur nicht Der rettende Gedanke weiterlesen

Freudenfest endet im Fiasko

Der jüngere Sohn hat sich selbständig gemacht. Er will unabhängig sein von Gott. So entfernt er sich von seinem himmlischen Vater. Wer Gott ignoriert, bewegt sich beständig weiter weg von ihm und der Augenkontakt bricht ab und man entfremdet sich immer mehr. So macht sich der jüngere Sohn auf in ein fernes Land – dorthin, wo ihn das Leben mit all seinen schillernden Farben lockt. Er denkt: „Dort werde ich das Leben in seiner ganzen Fülle genießen.“ Munter und fröhlich zieht er seines Weges.

Wie viele Menschen träumen von solchen Tagen: selbst bestimmen, was gut für einem ist, Feste feiern und über die Stränge schlagen. Tatsächlich, feiern ist etwas Schönes. Es stellt sich nur die Frage: Welche Art von Festen wir feiern? Wie diese Geschichte zeigt, lebt es sich auch ganz gut ohne Gott, spätestens, bis alle Ressourcen aufgebraucht sind. Wir können gut ohne Gott leben, bis wir unser Leben aufgebraucht haben! Und was bleibt uns dann noch? NICHTS, absolut NICHTS.

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Vater für tot erklärt

Jesus gerät in eine Auseinandersetzung mit der geistlichen Elite. Die Schriftgelehrten sind entsetzt, dass er sich mit gottlosen Menschen abgibt. Er muss doch wissen, wie es um diese Menschen steht! Jesus jedoch lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und erzählt ihnen eine Geschichte, um aufzuzeigen, dass sein Handeln dem Wesen Gottes entspricht. So beginnt er: Ein Mensch hatte zwei Söhne; der jüngere von ihnen sprach zu seinem Vater: „Gib mir mein Erbteil, das mir zufällt“. Und der Vater teilte ihnen den Besitz (nach Lukas 15,11-12).

Wie Menschen mit Gott umgehen
Er hat den besten Vater, den es gibt. Er hat die förderlichste Erziehung genossen, die es je geben konnte. Er darf selbstständig handeln und hat seinen Eltern viel Freude bereitet. Klar, ein bisschen eigenwillig ist er schon. Er steht eben immer ein wenig im Schatten seines großen Bruders. Sein Bruder konnte immer alles zuerst. Seiner Meinung nach wird sein Bruder von den Elternbevorzugt. Jetzt will der jüngere Bruder ausbrechen und abhauen. Er will die Traditionen durchbrechen und etwas ganz Verrücktes machen. „Kann es nicht sein, dass ich das Leben verpasse, wenn ich brav zu Hause bleibe?“, schießt es ihm immer wieder durch den Kopf. „Der Vater will Vater für tot erklärt weiterlesen