Tabita – Die Jüngerin Jesu

Nur einmal im Neuen Testament, in Apostelgeschichte 9,36, wird eine Frau wörtlich als Jüngerin bezeichnet. Sie hat mit ihren Möglichkeiten Menschen in ihrer Umgebung geholfen. Sie wohnt in Joppe. Joppe ist das heutige Jaffa.

Jaffa war der alte Hafen von Jerusalem, bevor Herodes Cäsarea Maritima als Tor zur damaligen Welt baute. Von Jaffa aus fuhr auch Jona mit einem Schiff Richtung Spanien, als er nicht nach Ninive gehen wollte (Jona 1,3).

Als Tabita starb, gingen zwei Männer nach Lydda und baten Petrus zu kommen. Zwischen Joppe und Lydda liegen etwa 20 km. Petrus ließ sich bitten. Als er hörte, was geschehen war, bat er alle, ihn mit ihr allein zu lassen.

Ähnliches hat Petrus schon einmal erlebt. Damals in Kapernaum, im Haus des Synagogenvorstehers Jairus. Zunächst sah es so aus, als seien sie zu spät gekommen. Jesus hat sich genauso verhalten wie jetzt Petrus und erst einmal für Ruhe gesorgt. Jesus sagte damals zu der Toten: „Talita kum“ (Mädchen stehe auf) (Markus 5,40-41).

Petrus muss zuerst mit Gott reden. Er betet nicht einfach um ein Wunder, sondern das Wunder entsteht aus dem Gebet. Dann wird er gesagt haben: „Tabita kum“.

Wir stehen immer wieder in der Gefahr, um etwas Offensichtliches zu beten, statt im Gebet zu hören, was Gott in diesem Moment auf dem Herzen hat.

So ereignet sich die erste Totenauferweckung unter den Nachfolgern von Jesus. Eutychus in Troas ist die andere (Apostelgeschichte 20,9-10). Wieder kommen viele zum Glauben an Jesus.

Die beiden Wunder machen deutlich, dass das Evangelium eine Kraft ist, welche die menschlichen Möglichkeiten übersteigt. Was auch immer geschieht, Gott will, dass Menschen ermutigt werden, ihm zu vertrauen (zu glauben), weil sie miterleben, wie er hilft.

Petrus bleibt in Joppe bei Simon, einem Gerber. Das ist erstaunlich, denn ein Gerber war keine angesehene Person, weil er mit toten Tieren zu tun hatte. Bei den Römern waren sie nicht angesehen. Die Arbeit wurde hauptsächlich von Sklaven verrichtet. Die Herstellung von Leder war ein schmutziges und im wahrsten Sinne des Wortes anrüchiges Gewerbe. Die Gerber gehörten zu den unreinen Berufen. Genau bei einer solchen Person kehrt Petrus ein. Es ist ein klares Statement: Niemand wird von den Jesus-Leuten ausgeschlossen.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert