Der Konflikt in Syrien betrifft schon lange nicht mehr nur Syrien. Mittlerweile ist die Türkei Hauptunterstützer der syrischen Opposition und hat das politische Zentrum des Syrischen Nationalrats sowie das Hauptquartier der Freien Syrischen Armee aufgenommen. Derzeit versuchen türkische Entscheidungsträger, durch die Unterstützung der sunnitischen Opposition einen neuen syrischen Partner anstelle des alewitischen Regimes zu schaffen. Ein sunnitisches Regime in Syrien würde helfen, Irans schiitischen Expansionismus und Einfluss in der Region auszugleichen.
Doch Assad überlebt, vom Iran unterstützt, weiter und gewinnt Zeit. Auch hat er seine Unterstützung der Terrorgruppe PKK ausgeweitet. Der türkischen Presse zufolge haben Mitglieder des syrischen Geheimdienstes begonnen, innerhalb der PKK zu agieren. Diese versucht, aus dem „arabischen Frühling“ einen „kurdischen Frühling“ zu machen und auf türkischen Strassen gewaltbereite Banden zu mobilisieren. Damit wäre die Türkei mit sich selbst beschäftigt.
Irans schiitischer Expansionismus in der Region macht das Land zu einem bedeutenden Rivalen für die Türkei. Irans Einfluss wird zudem im Irak spürbar, der immer mehr von pro-iranischen Kräften kontrolliert wird. So entstand eine von Schiiten unterstützte Front von Teheran, Bagdad bis Damaskus bei gleichzeitigem Anstieg von Terrorakten seitens der PKK.
Saudi-Arabien und Qatar unterstützen die Freie Syrische Armee finanziell. Die Veto-Mächte Russland und China stehen im UN-Sicherheitsrat hinter dem Iran. Die Unsicherheit des Westens zu einer militärischen Option gegen Assad stärkt die iranische-syrische Allianz. Das alles könnte zu einer regionalen Konfrontation zwischen den schiitischen und sunnitischen Blöcken führen und auch die umliegenden Länder wie auch Israel in den Konflikt mit hineinziehen.