Das japanische Bildungsministerium wartete am Montag mit einer schockierenden Nachricht auf: 250 Kinder und Jugendliche nahmen sich innerhalb eines Jahres das Leben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Vielfach dürfte Mobbing im Spiel sein. Ein Großteil der japanischen Jugendlichen, die Suizid begingen, waren Highschool-Studenten unter 18 Jahren.
Die höchste Suizidrate der Welt hat Litauen, wo sich von 100’000 Einwohnern durchschnittlich 31,9 das Leben nehmen. In Russland und Guyana sind es nur unwesentlich weniger. Ebenfalls sehr hohe Zahlen weisen Südkorea und Weißrussland auf.
Japan belegt im internationalen Vergleich den 14. Rang – nur knapp vor der Schweiz mit Platz 18. Hierzulande gibt es laut der WHO 17,2 Suizide pro 100’000 Einwohner. Damit gehört die Schweiz auch innerhalb von Europa zu den Ländern mit
einer überdurchschnittlich hohen Rate.
Länder mit der höchsten Suizidrate, 2016
Anzahl Suizide pro 100’000 Einwohner
1 | Litauen | 31,9 |
2 | Russland | 31,0 |
3 | Guyana | 29,2 |
4 | Südkorea | 26,9 |
5 | Weißrussland | 26,2 |
6 | Suriname | 22,8 |
7 | Kasachstan | 22,5 |
8 | Ukraine | 22,4 |
9 | Lettland | 21,2 |
10 | Lesotho | 21,2 |
11 | Belgien | 20,7 |
12 | Ungarn | 19,1 |
13 | Slowenien | 18,6 |
14 | Japan | 18,5 |
15 | Uruguay | 18,4 |
16 | Estland | 17,8 |
17 | Frankreich | 17,7 |
18 | Schweiz | 17,2 |
19 | Kroatien | 16,5 |
20 | Äquatorialguinea | 16,4 |
Ohnehin ist auffällig, wie viele europäische Länder im Ranking weit vorne vertreten sind. Gemessen am Anteil der Bevölkerung nehmen sich in Europa besonders viele Menschen das Leben. Keine andere Region weist eine höhere Suizidrate auf. In Afrika und im Nahen Osten, wo vielerorts Armut und Konflikte herrschen, kommt Suizid weitaus weniger häufig vor.
Suizidrate nach Weltregionen, 2016
Anzahl Suizide pro 100’000 Einwohner
Weltweit liegt die Rate bei etwa 11,5 Suiziden pro 100’000 Personen. Gemäß dieser WHO-Schätzung nehmen sich jedes Jahr über 800’000 Menschen das Leben – eine Person alle 40 Sekunden. Und: Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass auf einen Tod durch Suizid 20 gescheiterte Versuche kommen.
Bei den 15- bis 29-Jährigen ist Suizid weltweit die zweithäufigste Todesursache, in Japan sogar die häufigste. Auch in der Schweiz ist diese Altersgruppe besonders gefährdet. Laut Pro Juventute gibt jeder zweite Jugendliche an, schon einmal Suizidgedanken gehabt zu haben.
Allgemein sei Suizid nach Krebs-, Kreislauferkrankungen und Unfällen der viert-häufigste Grund für frühzeitige Sterblichkeit.
In der Schweiz wie auch weltweit spielt das Geschlecht eine Rolle: Männer sind grundsätzlich stärker vom Problem betroffen als Frauen. Weniger entscheidend ist entgegen landläufiger Meinung die Jahreszeit. Statistisch gesehen sind am ehesten noch der späte Frühling und der Sommerbeginn gefährlich. mehr Informationen
Spannend ist, dass Menschen die eine lebendige Beziehung zu Gott pflegen, oft davon berichten, dass sie sich getragen und nicht alleine fühlen, auch wenn sie viel allein sind. vgl. mega geliebt
Fachleute bezeichnen Einsamkeit als ein Gefängnis, dessen Türe nur von innen geöffnet werden können. Das heißt, unter Einsamkeit leidende Menschen müssen selbst aktiv werden und nicht darauf warten, dass sie jemand von außen von ihrer Einsamkeit befreit.
Einsamkeit – Todesursache Nummer eins
Manfred Spitzer ist einer der bekanntesten deutschen Psychiater polarisiert mit seinen Thesen. Das unterschätzte Gesellschaftsphänomen Einsamkeit ist für ihn die Todesursache Nummer eins. Einsamkeit ist das subjektive und unangenehme Gefühl, alleine zu sein. Dies verursacht Stress. Und dieser dauerhafte Stress führt zu einem angeschlagenen Immunsystem, Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfällen usw. Lapidar meinte der Psychiater: «Woran man … weiterlesen
Suizidwillige brauchen nicht den Giftbecher
Jeder Mensch, der sich das Leben nehmen will, ist in einer seelischen Notlage, sagt Alterspsychiater Raimund Klesse in der BAZ. Diese Menschen leiden unter Ängsten oder signalisieren, dass sie unter den gegebenen Umständen nicht mehr weiterleben wollen. Es geht darum, Wege zu finden, die Umstände zu verbessern – egal, ob es um eine Krankheit oder … weiterlesen