Wie das Portal 20min.ch berichtet, lebt Daniel Moser mit seiner Familie seit fünf Jahren in einem der ärmsten Länder der Welt. Dort ist er für die christliche Hilfsorganisation MAF tätig, für die er medizinische Rettungsflüge durchführt.
Das Schweizer Fernsehen SRF 1 zeigte am Freitag in der Dokumentation «Helden der Lüfte» den Alltag von Daniel Moser und seiner Familie in Osttimor.
In 20 Minuten holt Moser aus und erklärt, dass er ein überzeugter Christ sei: «Auf dem Rückflug aus dem Kosovo passierte mir etwas Spezielles: Eine göttliche Stimme sagte mir, dass ich für sie fliegen soll.»
Im Jahr 2012 lernte er seine heutige Ehefrau kennen. «Damals passte es für mich nicht, bei der MAF einzusteigen, weil für eine derartige Entscheidung beide Personen mit an Bord sein müssen», sagt Moser. Als seine Partnerin jedoch seinen Plan unterstützte, sei es für Moser auf der Hand gelegen, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Geplant war, dass das Paar zusammen nach Australien gehen würde, doch da es Probleme mit den Visa gab, landeten die Mosers drei Wochen später, im September 2015, im südostasiatischen Kleinstaat Osttimor. An ihrem Ziel – in Beto-Tasi – angekommen, bezog das Paar ein kleines Häuschen direkt am Strand. «Dies klingt romantischer, als es ist», sagt Moser lachend und erklärt, dass das Leben hier rudimentär sei und die Menschen in Osttimor eine gänzlich andere Mentalität hätten als wir Schweizer.
Ein menschliches Leben hat nicht den gleich grossen Stellenwert wie in Westeuropa: «Es ist dort normal, heute zu leben und morgen zu sterben. Dies ist auch bei Kindern der Fall, und diese Tatsache macht mir auch heute noch gelegentlich zu schaffen», so Moser.
Er kämpfe deshalb tagtäglich, dass Kranke oder Verunfallte medizinische Hilfe erhalten, indem er sie mit seinem lokalen Team im Rettungsflieger transportiert. Doch mit dem Flug allein ist es nicht getan, sagt Moser. «Das Gesundheitssystem ist sehr schlecht, und es ist beispielsweise für eine Frau ein Risiko, ein Kind zur Welt zu bringen. Auch für Kinder, die Durchfall haben, sind die Überlebenschancen unter gewissen Umständen gering.» Es gebe nur ein nationales Spital in der Hauptstadt Dili. Ausserhalb seien nur kleine Kliniken vorhanden, denen es auch an einfachsten Hilfsmitteln und Medikamenten fehle.
Jetzt hat aber die Pandemie dem Helfer einen Strich durch die Rechnung gemacht: Moser ist zurzeit mit seiner Frau und seinem Sohn zurück in der Schweiz. Sie waren in den Ferien, und als sie nach Osttimor zurückkehren wollten, war dies wegen des Coronavirus nicht möglich. Weil Mosers Frau das zweite Kind erwartet, werden sie vorläufig hier bleiben. Das Baby soll – wie bereits das erste Kind – in der Schweiz geboren werden. Darum ist nun eine Rückkehr erst im Januar 2021 geplant. Moser: «Danach werden wir voraussichtlich noch bis im Sommer 2023 in Beto-Tasi leben.»
Wie der Alltag der jungen Familie in Südostasien aussieht, zeigte SRF 1 am Freitag 1.5.20 in der Sendung «Helden der Lüfte».