In den Gemeinden gibt es viele junge, aber auch einige ältere Singles. Die meisten haben diesen Lebensstil nicht bewusst gewählt, sondern sind im Laufe ihres Lebens «reingerutscht».
Barbara Rüegger berichtet auf Livenet: Als ich jung war, war immer klar für mich, dass ich einmal heiraten und vor allem, dass ich Kinder haben werde. Als junge Erwachsene lebte ich in einer grossen Wohngemeinschaft und war oft an Hochzeiten von jemandem aus der Gemeinschaft oder der Gemeinde. Immer dachte ich, dass ich wohl nun auch bald meinen Mann finden würden. Aber der Mann liess auf sich warten!
Dann bekam ich alle möglichen, meist nicht sehr hilfreiche Ratschläge. Einige meinten, dass ich wohl mein Singlesein nicht annehmen könnte. Würde ich das tun, könnte Gott mir danach einen Mann schicken!
Nun bin ich schon bald im Pensionsalter, geheiratet habe ich nie, mein Singlesein habe ich schon lange angenommen, bin damit zufrieden und sehe es als Teil meiner Berufung, und durch meine Arbeit unter Strassenkindern in Indien.
Hier ein paar Gedanken, wie Gemeinden Singles helfen können, aber auch was Singles selber tun können – nicht unbedingt, um einen Partner zu finden, sondern ein erfülltes Leben zu finden.
Jesus war Single, und so war es Paulus. Demzufolge ist es nicht nur biblisch, in einer Ehe zu leben, sondern auch als Single zu leben.
Manchmal geht es in einer Gemeinde einfach darum, dass die Singles neben all den Familien wahrgenommen werden. Und zwar nicht als zukünftig Verheiratete, sondern in ihrem gegenwärtigen Stand.
Familien in der Gemeinde sind herausgefordert, Freundschaften auch mit Singles zu suchen und sie einzuladen; zu einem Essen, zu gemeinsamer Zeit, und wieso nicht einmal auch, um die Ferien gemeinsam zu verbringen.
Manchmal geht es auch einfach darum, dass ungebetene Ratschläge oder Bemerkungen vermieden werden. Eine Bemerkung wie «Du hast wohl einfach zu hohe Ansprüche» verletzt und man könnte den Eindruck bekommen, dass der Sprecher bei seiner Partnerwahl einfach die Erstbeste genommen hat, was wohl kaum der Fall war.
Tipps für Singles
Singles dürfen Wünsche haben und sie zu Gott bringen, aber die Antwort ihm überlassen.
Hilfreich ist auch, nicht alleine, sondern in einer Wohngemeinschaft zu leben. Das kann mit einer Person oder mehreren sein. Gemeinsame Essen und Abende helfen Singles, nicht in Einsamkeit zu versinken.
«Hätte ich einen Partner, wüsste ich, mit wem ich die Ferien verbringen kann!» Das wird gerne als Ausrede gebraucht, und es mag ja auch teilweise stimmen. Als Single braucht es etwas mehr Planung, um jemanden oder eine Gruppe für gemeinsame Ferien zu finden. Manchmal kann es auch gut sein, den Mut aufzubringen, alleine wegzureisen.
Persönlich habe ich es immer genossen, Zeit mit meinen drei Patenkindern zu verbringen, und sie genossen es, für ein paar Stunden die ganze Aufmerksamkeit eines Erwachsenen zu haben.
Wenn es hart ist, alleine zu sein, hilft es, wenn man sich entschliesst, für diesen Tag oder diese Woche das Singlesein dankbar anzunehmen – nicht für das ganze Leben! Am nächsten Tag entscheide ich mich dann wieder neu…
Fülle des Lebens nicht an die Ehe gebunden
Das Magazin pro schreibt: Jesus war Single. Das hat die ehemalige Pfarrerin Astrid Eichler, die sich auf der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg für einen unverkrampfteren Umgang mit Singles in christlichen Gemeinden einsetzt, erklärt. „Jeder Familienstand, ob verheiratet oder Single, hat seine Lust und seine Last. Schwarzweiß ist das Leben nie, sondern immer bunt“, sagt Astrid … Fülle des Lebens nicht an die Ehe gebunden weiterlesen