Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE erklärt der pakistanische Atomphysiker Pervez Hoodbhoy seine These.
Hoodbhoy wurde als Muslim geboren, in eine ismailitische Familie. Von vielen verhasst, aber von manchen auch heimlich bewundert, will er sich nicht mundtot machen lassen.
Wir erleben gerade eine große kulturelle Revolution in der islamischen Welt. Früher oder später wird man nur noch verhüllte Frauen sehen. Offensichtlich existiert das Verlangen zu zeigen, dass man anders ist. Diese Identität ist eng verknüpft mit dem Gefühl, ein Opfer der Geschichte zu sein. Tief versteckt empfinden Muslime, dass sie gescheitert sind.
Es gibt rund 1,5 Milliarden Muslime in der ganzen Welt – aber sie können in keinem Bereich eine substantielle Errungenschaft vorweisen. Nicht im politischen Bereich, nicht in gesellschaftlicher Hinsicht, weder in den Naturwissenschaften noch in der Kunst oder in der Literatur. Alles, was sie mit großer Hingabe tun, ist beten und fasten. Aber es gibt keine Bemühungen, die Lebensbedingungen innerhalb islamischer Gesellschaften zu verbessern.
Diese Inschallah-Mentalität, die für alles Gott verantwortlich macht, ist der Gegensatz zu wissenschaftlichem Denken. Ganz abgesehen davon ist die arabische Arbeitsmoral schlecht. Es gibt ständig Unterbrechungen, um religiöse Pflichten zu erfüllen. Um wettbewerbsfähig in der modernen Welt zu werden, müssen Dinge wie Pünktlichkeit und das Einhalten von Regeln, die Menschen aufstellen, nicht Gott, dramatisch verbessert werden.
Welche bedeutende Erfindung oder Entdeckung haben Muslime in den vergangenen tausend Jahren gemacht? Strom? Elektromagnetische Wellen? Antibiotika? Den Verbrennungsmotor? Computer? Nein, nichts, jedenfalls nichts, was eine moderne Zivilisation ausmacht.
Der arabische Nationalismus scheiterte. Für viele Muslime steht die Frage im Raum: Warum ist es vorbei mit unserer Großartigkeit? Und die Antwort, die ihnen die Mullahs geben, lautet: Weil ihr keine guten Muslime seid! Betet! Fastet! Verhüllt eure Frauen! Denkt über eure Interpretation des Islam nach! Nur: So wird es keinen Fortschritt geben. Wir erleben ja die Konsequenzen. In Pakistan töten radikale Sunniten inzwischen täglich Schiiten, nur weil die für Ungläubige gehalten werden.
Was Pervez hier von sich gibt, spiegelt eine traurige Wahrheit über die Konsequenz einer grausame und menschenverachtenden Irrlehre wider. Aber gerade das macht sie im Vakuum mangelnder „Lehre“ und verlorener Akzeptanz von Wahrheit in Europa zu einem „Killer“ … Da ist nichts, was den um’s Überleben krampfenden Brutalitäten Einhalt gebieten könnte … Eher würde eine (falls vorhanden) A-Bombe gezündet, als zu Einsicht zu kommen?!!