Eines Tages stellte der Mensch Gottes Liebe und Wohlwollen in Frage. Er zweifelte daran, dass es Gott gut mit ihm meint und seine Anweisung „von einem Baum nicht zu essen“ zu seinem Besten ist.
Der Mensch wollte nicht mehr von Gott abhängig sein, sondern selbst entscheiden, was gut für ihn ist. Ist das nicht auch heute so? Zweifeln wir nicht auch immer wieder an der Güte Gottes? Dieser Zweifel brachte die Schöpfungsordnung durcheinander.
Interessant ist, wie in der Bibel beschrieben wird, dass der Mensch sich vor Gott verbarg und nicht Gott vor dem Menschen. Der Mensch weicht Gott aus (1. Mose 3,8).
Statt auf Gott zuzugehen und die Not zu sagen und mit seiner Hilfe einen neuen Weg zu beschreiten, dreht der Mensch den Spieß um und schiebt Gott oder seinen Mitmenschen die Schuld zu. Wir sehen dieses Verhalten unmittelbar bei Adam und Eva und es setzt sich bis heute fort. Der Mensch hat sich innerlich verändert. Seither wartet die Schöpfung auf die Erlösung und die Veränderung des Menschen.
Die Schöpfung ordnet sich ihm nun nicht mehr unter, sondern stellt sich ihm entgegen. So isst der Mensch nun sein Brot im Schweiße seines Angesichts, ist verstrickt in den Kampf ums Überleben. Der Mensch nimmt Gott nicht mehr direkt wahr.
Trotzdem gibt Gott den Menschen nicht auf. Er verspricht, dass das Böse eines Tages besiegt wird. Die ganze Hoffnung liegt auf dem einen Nachkommen, der der „Schlange“ den Kopf zertreten wird. In 1. Mose 3,15 wird verheißen, dass ein Mensch (ein Nachkomme der Frau) das Böse besiegt (er wird ihr den Kopf zertreten), sich dabei jedoch verletzen wird (die Schlange wird ihn in die Ferse stechen).
Der Zweifel daran, ob es Gott wirklich immer gut mit uns meint, blockiert unsere Beziehung zu ihm. Statt ihm unsere Not zu sagen und ihm die Art und Weise der Antwort zu überlassen, stehen wir in der Gefahr, Gott vorschreiben zu wollen, was er zu tun hat. Dadurch kommt das, was wir wirklich denken, zum Vorschein: „Ich weiß selbst, was gut für mich ist“. Die Idee, alles besser zu wissen, und das mangelnde Vertrauen in Gottes Liebe und Güte bringen uns immer weiter weg von Gott.
Wenn wir Gott nicht wahrnehmen, sehen wir entweder in die falsche Richtung oder wir haben uns zu weit von ihm entfernt.
Im nächsten Artikel „Simpel“ geht es um den ersten Rettungsversuch mit Noah.