Das Ministerialkomitee für Gesetzgebung hat einen Gesetzentwurf gebilligt, demzufolge die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen in Israel in Zukunft mit Gefängnisstrafen von bis zu sechs Monaten bestraft werden soll. Das Gesetz wird zur Abstimmung in der Knesset vorgelegt.
Der Gesetzentwurf, eine Initiative der Vorsitzenden des Knessetunterkomitees gegen Frauenhandel, Orit Zuaretz (Kadima) sieht vor, dass Freier, die zum ersten Mal ertappt werden, an einem Programm teilnehmen sollen, das sie über die gesundheitlichen Risiken, die Gesetzeslage und die Umstände aufklärt, unter denen Prostituierte tätig sind. Wer zum ersten Mal erwischt wurde, und das Programm erfolgreich absolviert, wird zunächst nicht angeklagt. Erst beim zweiten Vergehen werden die Freier angezeigt und der Fall zur Anklage gebracht.
Zuaretz erklärte gemäss Haaretz, um die Prostitution einzuschränken, dürfe sich der Staat nicht auf die Verfolgung von Zuhältern und Frauenhändlern beschränken, sondern müsse auch aktiv gegen die Kunden vorgehen. Ähnliche Gesetze gäbe es auch bereits in anderen Ländern, dort hätten sie zu einer deutlichen Senkung der Prostitution geführt.