Das Benzin ist so knapp geworden, dass es streng rationiert wird. Der Grund: Über Jahre hielt der Iran seinen Alliierten in Damaskus mit großzügigen Krediten über Wasser. Nun ist damit Schluss.
Seit Monaten kommen keine iranischen Tanker mehr in syrischen Häfen an. Und die eigenen Vorräte sind längst aufgebraucht. Die syrischen Ölfelder stehen unter Kontrolle der kurdischen PYD. Die verkauft zwar weiterhin Öl an Damaskus, nur haben syrische Rebellen, die die Transitwege kontrollieren, begonnen, den Transport zu unterbinden.
Große Teile des Landes befinden sich in der Hand kurdischer Kräfte oder von der Türkei unterstützer Rebellen bzw. direkt unter türkischer Kontrolle. Trotz der wirtschaftlichen Krise besteht Damaskus jedoch auf seinem Herrschaftsanspruch, den es weiter versucht, mit Gewalt durchzusetzen. So bombardierte die syrische Armee in den vergangenen Wochen wieder die in Händen von Rebellen befindliche Provinz Idlib. In dieser Zeit sollen erneut Hunderte von Zivilisten zu Tode gekommen und fast zweihunderttausend zu Binnenvertriebenen gemacht worden sein. Das Leiden und Sterben in Syrien geht auch dann weiter, wenn internationale Medien nicht mehr darüber berichten.
Doch das Regime ist siegessicher. Assads Syrien ist in Wirklichkeit marod – de facto bankrott. Es hält sich nur noch dank russischer und iranischer Hilfe über Wasser.
Wie das Assad Regime langfristig überleben will, ist völlig unklar. Es bräuchte mehrere hundert Milliarden US-Dollar, um das zerstörte Land wieder aufzubauen. Und dieses Geld wird unter den bestehenden Umständen niemand zur Verfügung stellen. Zugleich wachsen die Spannungen zwischen seinen beiden Alliierten, dem Iran und Russland. Erst jüngst wieder schossen in Aleppo Milizionäre aufeinander, die jeweils von Teheran oder Moskau unterstützt wurden. Und dem Iran geht zunehmend das Geld aus, ohne finanzielle Hilfe aus Teheran aber können die Abertausenden von Milizionären in Syrien ihren Dienst für das Regime nicht verrichten. mehr Informationen