In Ägypten wollen radikal-islamische Politiker erreichen, dass die koptisch-orthodoxe Kirche künftig staatlich kontrolliert wird. Nach Informationen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt am Main haben salafistische Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung einen entsprechenden Antrag zur Beratung eingebracht.
Der koptische Patriarch Anba Pakhomious verurteilte die Forderung scharf: „Allein das Einbringen eines solchen Entwurfes ist inakzeptabel.“ Sollte er genehmigt werden, könne das nur bedeuten, „dass die Kopten ganz klar verfolgt werden“.
Kirchen haben nie finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten. Ganz anders die Moscheen, die durch Steuergelder finanziert werden, die wiederum von Christen und Muslimen entrichtet werden. Von den 83 Millionen Einwohnern Ägyptens sind 90 Prozent Muslime und etwa zehn Prozent Christen, meist Kopten.