Der Fall der 14-jährigen Rimsha ist noch immer nicht beigelegt. Das Gericht vertagte das Urteil auf den 14. November 2012. Der Imam, der den Vorfall laut mehreren Zeugen inszenierte, ist dagegen bereits wieder auf freiem Fuss. Open Doors reagiert mit einer Schreibkampagne.
Im August war die pakistanische Teenagerin festgenommenen worden. Bald wurde festgestellt, dass ein örtlicher Imam die Beweise gefälscht hat. «Wir werden den Richter bitten, die Anklage gegen sie aufzuheben», sagte Rimshas Anwalt Tahir Naveed gegenüber Open Doors kurz vor der Verhandlung. Nun muss das Mädchen erneut vier Wochen bangen.
Es stehe fest, dass die Familie in Pakistan bleiben wolle. Dazu muss sie umgesiedelt werden, da nach Bekanntwerden ein rasender Mob hinter Rimsha her war, um Lynchjustiz zu verüben. Auch bei Freisprüchen in Blasphemie-Fällen können die Betroffenen nicht mehr in ihre Wohnung zurück. Denn dort sind sie in der Regel nicht mehr sicher, da radikale Imame die Urteilssprüche nicht akzeptieren und zu einem Aufstand vor dem Haus anstacheln. Dies führte gerade im letzten Jahrzehnt zu etlichen Morden, ohne dass die Attentäter dafür belangt worden wären.
Neben der Klage gegen Rimsha sorgte auch jene gegen Asia Bibi für Aufsehen. Diese beiden Blasphemieklagen sind nur die Spitze des Eisbergs. Es warten weitere Hunderte, die der Blasphemie angeklagt sind, in pakistanischen Gefängnissen auf ihr Gerichtsurteil.
Mittels einer Schreibkampagne lädt Open Doors dazu ein, sich gegenüber der pakistanischen Regierung für die Freiheit der Betroffenen einzusetzen. Link zur Kampagne: http://www.portesouvertes.ch/de/ihre-hilfe/petitionen/advocacy-schreibkampagne-zu-gunsten-von-rimsha-masih
Vorgeschichte: http://obristlink.wordpress.com/2012/09/03/pakistan-koranverbrennung-imam-festgenommen/