Kapitel Sieben der Offenbarung beantwortet die Frage aus Kapitel Sechs: „Der große Tag des Zorns ist gekommen. Wer kann da bestehen?“ (Offenbarung 6,17).
Es sind die Menschen, die bekennen: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offenbarung 7,10).
Spannend ist, dass die Bilder, die hier gebraucht werden, aus früheren Berichten bekannt sind und eine Assoziation auslösen. Damit entsteht eine Botschaft, die dem Text eine ganz neue Nuance gibt. Gott beschreibt immer den Auszug der Gerechten aus einer gefallenen Welt.
Mittwoch, 12. Juli 23, Rettung kommt von Gott, Offenbarung 7 – 8, Radio Maria Schweiz
Zusammenfassung:
Es ist spannend, welche Behauptungen diese Kapitel immer wieder auslösen. Die 144‘000 Versiegelten haben schon viele Organisationen für sich in Anspruch genommen und sind dann an ihre Grenzen gekommen, wenn die Zahlen nicht mehr aufgehen. Dabei geht es um etwas ganz anderes als nur um eine Zahl.
Offenbarung Kapitel 7:
1 Danach sah ich: Vier Engel standen an den vier Ecken der Erde. Sie hielten die vier Winde der Erde fest, damit der Wind weder über das Land noch über das Meer wehte, noch gegen irgendeinen Baum. 2 Dann sah ich vom Aufgang der Sonne her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu 3 und sprach: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben! 4 Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: 5 Aus dem Stamm Juda trugen zwölftausend das Siegel, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, 6 aus dem Stamm Ascher zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, 7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, 8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin trugen zwölftausend das Siegel.
9 Danach sah ich und siehe, eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige in den Händen. 10 Sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.
11 Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an 12 und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen
13 Da nahm einer der Ältesten das Wort und sagte zu mir: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen? 14 Ich erwiderte ihm: Mein Herr, du weißt das. Und er sagte zu mir: Dies sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht. 15 Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. 16 Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. 17 Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.
Kapitel Sieben der Offenbarung beantwortet die Frage aus Kapitel Sechs: „Der große Tag des Zorns ist gekommen. Wer kann da bestehen?“ (Offenbarung 6,17). Es sind die Menschen, die bekennen: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offenbarung 7,10).
Zuerst wird der Wind, der Atem angehalten. „Vier Engel standen an den vier Ecken der Erde. Sie hielten die vier Winde der Erde fest“.
Auf der Erde müssen die auserwählten Knechte Gottes aus den Stämmen Israels versiegelt werden. Im Kapitel 14 werden sie dann genauer beschrieben: Sie folgen dem Lamm, wohin es geht. In ihrem Mund findet sich keinerlei Lüge. Sie sind ohne Makel (Offenbarung 14,4-5). Auch nach den Gerichten sind sie in Offenbarung 14 wieder vollständig da. Über sie haben die Gerichte keine Macht.
Das Siegel ist der Name des Lammes (Jesus) und der Name des Vaters (Abba). In Offenbarung 14,1 steht: „Auf ihrer Stirn trugen sie seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben.“ Sie stehen unter dem Schutz Gottes. Sie sind Gottes Eigentum. Wer eine versiegelte Person antastet, der tastet den Besitzer an. So sagte Jesus zu Saulus: „Warum verfolgst du mich?“ (Apostelgeschichte 9,4). Paulus schreibt: „Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung!“ (Epheser 4,30).
Auffallend ist, dass hier nicht die übliche Aufzählung der Stämme von 1.Mose 49 erfolgt (Ruben, Simeon, Levi, Juda, Sebulon, Issachar, Dan, Gad, Ascher, Naftali, Josef, Benjamin). Hier wird unter anderem Juda vorgezogen. Auch fehlt der Stamm Dan. Dafür wird Manasse aufgezählt, der eigentlich ein Teil des Stammes von Josef ist. Josef hatte zwei Söhne: Manasse und Ephraim. Im Neuen Testament wird der Stamm Dan überhaupt nicht erwähnt. Die Spuren von Dan haben sich im assyrischen Exil verlaufen. Ähnlich ist es auch bei anderen Stämmen.
In Hesekiel 48,1 wird auch Dan wie den anderen „verlorenen“ Stämmen im Norden ein Erbteil zugewiesen. Dan führte als erster Stamm Israels den Götzendienst ein. In der Stadt Dan im Norden von Israel wurde das goldene Kalb angebetet. Heute heißt die Gegend um Tel Aviv wieder Gusch Dan. Heute ist Tel Aviv die Hochburg eines von Gott losgelösten Lebenswandels.
Interessant ist, dass in der Offenbarung die Glaubenden aus Israel und die Gläubigen aus den Nationen getrennt genannt werden. Ab Vers 9 berichtet Johannes von einer großen Schar aus den Nationen.
Wir finden diese Glaubenden innerhalb der jüdischen Tradition auch in Offenbarung 12,17. Da werden sie beschrieben als die „übrigen Nachkommen, die die Gebote Gottes bewahren und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.“ Ebenso in Offenbarung 14.12: „Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen bewähren, die an den Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten.“ Paulus schreibt im Römerbrief, dass Gott sich dem jüdischen Volk zuwenden wird, wenn die Vollzahl der Nichtjuden erreicht ist. In Römer 11,25-26 steht: „Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Vollzahl der Heiden (Nichtjuden) hereingekommen ist, und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion der Retter, er wird alle Gottlosigkeit von Jakob entfernen.“
Die Zahl 144‘000, die Johannes hört, ist ein Geheimnis. Die Zwölf repräsentiert ein Ganzes. Es gibt zwölf Stämme Israels, zwölf Apostel, zwölf Tore des neuen Jerusalem. Alles das wird hier multipliziert fern menschlicher Logik. Auch ist es ein Geheimnis, wie man die Stämme erkennen soll. Seit der Tempelzerstörung und den Deportationen verlieren sich die Spuren der zwölf Stämme Israels.
Was man sehen kann: Gott bestimmt, wer bewahrt wird durch die Gerichte Gottes hindurch. Es ist wie beim Auszug aus Ägypten. Gott schützt, wer sich mit dem Lamm Gottes verbindet.
Ab Offenbarung 7,9 richtet sich der Blick des Johannes wieder auf den Thron Gottes. Dort sieht er eine unzählbare Schar von Heiligen aus allen Nationen. Sie haben weiße Gewänder an und tragen Palmzweige in den Händen. Mit Palmzweigen und dem Ruf: „Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“ wurde Jesus in Jerusalem willkommen geheißen (Johannes 12,13). In Israel waren Palmzweige ein Symbol für die Befreiung durch den siegreichen König (siehe 1.Makkabäer 13,51).
Wieder wird Johannes Zeuge der Anbetung Gottes.
Wer darf vor dem Thron Gottes erscheinen?
Alle aus der großen Bedrängnis, die sich durch das Blut des Lammes reinigen lassen (Offenbarung 7,14). Jesus sagt in Johannes 16,33: „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ Einige Ausleger denken, dass hier nur die Gläubigen aus der großen Trübsalszeit (Bedrängnis) vor dem offenen Erscheinen von Jesus gemeint sind („dann [wird] eine große Drangsal sein“ Matthäus 24,21). Andere sehen das irdische Leben als Bedrängnis und geistliche Schmiede. Also der Ort an dem wir geprägt werden (vgl. Offenbarung 1,9 „Ich, Johannes, euer Bruder und Gefährte in der Bedrängnis“).
Gott beschirmt seine Kinder und das Lamm versorgt sie und wird allen Schmerz heilen. So steht in Vers 17: „Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.“
Das Blut des Lammes ist der Schlüssel, damit man als Kind Gottes aufgenommen wird. Das Blut des Lammes ist ein Bild für das Passahlamm. Jesus starb am jüdischen Passahfest. Beim Auszug aus Ägypten strichen die Israeliten das Blut des Passahlamms an die Tür und dadurch ging das Gericht Gottes an den Bewohnern des Hauses vorüber. Wer für sich das Blut von Jesus in Anspruch nimmt, an dem gehen die Gerichte Gottes vorüber, nicht jedoch Bedrängnis, Mangel und Tränen. Doch wer bis zum Ziel durchhält, der empfängt im Überfluss und wird getröstet. So wie wir es in den Briefen aus dem Himmel schon gesehen haben in Offenbarung 2-3.
Spannend ist, dass heute die Samaritaner beim Passahopfer Blut auf ihre Stirnen tupfen. Handelt es sich dabei um ein verborgenes Wissen um das Schutz-Siegel auf der Stirn?
Die Bibel will uns nicht vertrösten, sondern trösten. Sie tut es, indem sie uns inmitten der Kämpfe, Stürme und Auseinandersetzungen dieser Zeit und dieses Lebens mit der Kraft der Hoffnung, einer starken, tragenden und frohmachenden Gewissheit, ausrüstet.
In den Wirren der Endzeit gibt es kein Durchkommen aus eigener Kraft. Nur die Menschen, die Gott durch den Heiligen Geist festmacht, gelangen ans Ziel.
Was hier auf Erden als kleine Herde erscheint, erweist sich am Ziel – vor dem Thron Gottes – als große Menge, die niemand zählen kann. Doch nichts wird der Schar der Glaubenden erspart. Ihr Bekenntnis ist: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offenbarung 7,10).
Was möchte uns Offenbarung 8 sagen?
Was die Menschheit nun erlebt, ist die Antwort auf die Gebete der Heiligen in Offenbarung 6,10. Da stand: „Wie lange zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen?“
Die nun beschriebenen Gerichte sind eine Anspielung auf die Gerichte in Ägypten. Die Offenbarung schildert uns den Auszug der Kinder Gottes aus einer gefallenen Welt in die neue Welt Gottes, indem das Böse überwunden wird.
Hinter den Ereignissen steht Gottes Rettungswille. Der Vollzug wird durch das Lamm ausgelöst. Hier erlebt Johannes, was er sich in jungen Jahren wünschte: dass Gott mit Macht eingreift und Feuer vom Himmel fällt (Lukas 9,54).
Das Endgericht wird immer wieder durch einen neuen Siebener-Schritt aufgeschoben. Es gibt je sieben Siegel-, Posaunen- und Zornschalengerichte. Oder sollte man besser Weckrufe sagen? Diese aufeinanderfolgenden Zyklen wollen uns aufzeigen, dass sich das Endgeschehen nicht in einer einzigen geradlinigen Entwicklung vollzieht, in dem wir nachrechnen oder etwas im Voraus bestimmen können. Es sind einzelne Etappen, Ereignisketten, die jede in ihrer Art endzeitlichen Charakter trägt und doch die Möglichkeit einer weiteren und neuen Entwicklung nicht ausschließt. Vieles bleibt offen, so wie auch die Reaktion der Bewohner von Ninive auf die Botschaft von Jona eine Verzögerung des Gerichtes auslöste.
Offenbarung 8,1 Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, trat im Himmel Stille ein, etwa eine halbe Stunde lang. 2 Und ich sah: Sieben Engel standen vor Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. 3 Und ein anderer Engel kam und trat mit einer goldenen Räucherpfanne an den Altar; ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron darbringe. 4 Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor. 5 Dann nahm der Engel die Räucherpfanne, füllte sie mit glühenden Kohlen, die er vom Altar nahm, und warf sie auf die Erde; da begann es zu donnern und zu dröhnen, zu blitzen und zu beben.
6 Dann machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. 7 Der erste Engel blies seine Posaune. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf das Land. Es verbrannte ein Drittel des Landes, ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras.
8 Der zweite Engel blies seine Posaune. Da wurde etwas, das einem großen brennenden Berg glich, ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. 9 Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet.
10 Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. 11 Der Name des Sterns ist Absinth – Wermut -. Ein Drittel des Wassers wurde Absinth und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war.
12 Der vierte Engel blies seine Posaune. Da wurden ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne getroffen, sodass sie ein Drittel ihrer Leuchtkraft verloren und der Tag um ein Drittel dunkler wurde und ebenso die Nacht.
13 Und ich sah und hörte: Ein Adler flog hoch am Himmel und rief mit lauter Stimme: Wehe! Wehe! Wehe den Bewohnern der Erde! Noch drei Engel werden ihre Posaunen blasen.
Vom Ton der Posaune reden die Propheten, wenn sie vom kommenden Tag des Herrn verkünden. Mit der Posaune wird ein neuer Abschnitt angekündigt. Das Blasen von Posaunen, dem Schofar, wird in der Bibel zum ersten Mal bei Doch der Gesetzgebung erwähnt (2.Mose 19,16).
Die ersten vier Posaunen bilden eine Einheit. Sie sind eine Anspielung an die Gerichte in Ägypten, bei denen der Hagel, die Feuer-Blitze (2.Mose 9,22-24), das Blut und auch ungenießbares Wasser (2.Mose 7,19) sowie Finsternis (2.Mose 10,21-22) und Tod (2.Mose 11,5) eine Rolle spielten. Die Offenbarung schildert uns den Auszug der Kinder Gottes aus einer gefallenen Welt in die neue Welt Gottes, indem das Böse überwunden wird.
Einige verstehen Offenbarung 8,8 auch so, dass dieser Bericht den Ausbruch des Vesuvs andeutet, der im Jahre 79 mit der Zerstörung der beiden Städte Pompeji und Herkulaneum einen gewaltigen Eindruck auf die Menschen der Antike hinterlassen hat. Der große Stern wäre dann ein Meteor, dessen geheimnisvolle Herkunft die damaligen Menschen aufs Stärkste beschäftigt hat. Doch Johannes beschreibt die Ereignisse im Jahr 95 als zukünftiges Erreignis.
Andere legen diese Stelle so aus, dass der Begriff „Wermut“ in Offenbarung 8,11 ein Hinweis auf den Atomunfall von Tschernobyl ist. „Tschernobyl“ ist die ukrainische Bezeichnung der Pflanzenart Beifuß (Artemisia vulgaris). Diese gehört zur selben Pflanzengattung wie das Wermutkraut (Artemisia absinthium).
Klar ist, dass die grundlegenden Ressourcen der Nahrungskette zerstört werden, nicht aber die Menschen direkt. Die erste Posaune betrifft das Land, die zweite das Meer und die dritte die Quelle des Lebens.
Die Ereignisse, die hier beschrieben werden, könnten ein Meteoriteneinschlag, ein Vulkanausbruch oder der Einschlag eines großen Asteroiden sein, mit der Folge, dass sich durch die Partikel in der Luft Sonne, Mond und Sterne verdunkeln und die Temperatur absinkt. In Offenbarung 16,9 wird die Menschen dann eine große Hitze beschäftigen.
Auffallend ist, dass hier bei den Posaunen der dritte Teil erwähnt wird. Beim vierten Siegel war es der vierte Teil (Offenbarung 6,8). Es gibt eine deutliche Steigerung der Reichweite und der Deutlichkeit des göttlichen Handelns.
Für die Dauer einer halben Stunde herrscht vor dem Thron Gottes Stille. Der Lobgesang der Vollendeten und die Anbetung Gottes wird jäh abgebrochen. Bevor Johannes den ersten Posaunenstoß vernimmt, wird er Zeuge einer seltsam schweigenden Handlung. Ein Engel bringt, wie der Hohepriester im jüdischen Heiligtum, ein Rauchopfer dar. Kein Wort wird gesprochen. Alles vollzieht sich in absoluter Stille. Zweimal wird dem Apostel in diesem Kapitel gesagt, dass es sich dabei um die Gebete der Heiligen (Glaubenden) handelt (Offenbarung 8,3; Offenbarung 8,4), so wie sie schon in Offenbarung 5,8 beschrieben werden.
Unsere Gebete sind es, die vor Gott kommen, wenn sie auch hier auf Erden noch so armselig, ohnmächtig und wirkungslos erscheinen. Die Gebete der glaubenden Gemeinde und das königliche Walten des lebendigen Gottes greifen machtvoll ineinander. Von diesem Gebet gehen unabsehbare Wirkungen aus bis in die letzte Ausgestaltung und Vollendung von Gottes Willen.
Je stärker Gott eingreift, umso dringender und brennender und mit größerer Zuversicht und Gewissheit wird die Gemeinde beten: „Dein Reich komme“ (Matthäus 6,10).
In Lukas 21,25-28 sagt Jesus, dass am Ende das ganze Firmament erschüttert wird. Doch die Glaubenden sollen zum Himmel aufblicken, denn die Erlösung naht.
Fazit
Ich finde es wichtig, dass wir zuerst einmal den Text so lesen, wie er da steht und nicht gleich bei einem Stichwort ganze Theorien entwickeln.
Auch müssen wir uns vor Augen halten, wann der Text geschrieben wurde. Nach der Zerstörung von Jerusalem. So ist die Verheißung, dass Gott aus Israel seine Schar beschützt, eine starke Botschaft.
Spannend ist, dass die Bilder, die gebraucht werden, aus früheren Berichten bekannt sind und eine Assoziation auslösen. Damit entsteht eine Botschaft, die dem Text eine ganz neue Nuance gibt. Gott beschreibt immer den Auszug der Gerechten aus einer gefallenen Welt. So bei Noah, Abraham, beim Volk Israel aus Ägypten und bei den Nachfolger von Jesus, die in der Welt, aber nicht mehr von der Welt sind. Jesus hat den Jüngern versprochen, ihnen Wohnungen im himmlischen Jerusalem vorzubereiten. In Johannes 14,3 steht: „Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“
Das Bild vom Auszug von Ägypten hat mir sehr geholfen, die Offenbarung mit neuen Augen zu sehen. Die Katastrophen sind wie in Ägypten ein Weckruf, zu Gott umzukehren. Wir sehen das in den Briefen an die Gemeinden und dann im nächsten Abschnitt Offenbarung 9,20-21 und dann im Kapitel 16,9-11. In Ninive taten die Leute Busse. Was werden die Menschen nun tun?
Das Bekenntnis der Glaubenden ist: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offenbarung 7,10).
Das Siegel ist der Name des Lammes (Jesus) und der Name des Vaters (Abba).
Wer sich Jesus anvertraut, wird sein Eigentum und er „wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen“ (Offenbarung 7,17).
Weitere Sendungen:
2023 Offenbarung Radio Maria Schweiz
- Die Offenbarung von Jesus an Johannes (Offenbarung 1) 7. März 2023
- Sieben Briefe aus dem Himmel (Offenbarung 2-3) 11. April 2023
- Ein Blick auf den Thron Gottes – Offenbarung 4 9. Mai 2023
- Wer enthüllt die Geheimnisse Gottes (Offenbarung 5-6) 12. Juni 2023
- Rettung kommt von Gott – Offenbarung 7-8 10. Juli 2023
- Das Böse hat Grenzen – Offenbarung 9-10 21. August 2023
- Gott sucht Anbeter – Offenbarung 11 12. September 2023
- Die Frau und der Drache – Offenbarung 12-13 6. November 2023
Mittwoch, 13. Dezember 23, 14 Uhr, Die Ernte, Offenbarung 14, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 10. Januar 24, 14 Uhr, Der Mensch verharrt in seiner Auflehnung gegen Gott, Offenbarung 15-16, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 14. Februar 24, 14 Uhr, Babylon und ihr Fall, Offenbarung 17-18, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 13. März 24, 14 Uhr, Das grosse Halleluja, Offenbarung 19, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 10. April 24, 14 Uhr, Die letzte Einladung, Offenbarung 20, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 8. Mai 24, 14 Uhr, Das himmlische Jerusalem, Offenbarung 21, Radio Maria Schweiz
Mittwoch, 12. Juni 24, 14 Uhr, Das Schluss-Statement von Jesus, Offenbarung 22, Radio Maria Schweiz