Die Sterbehilfeorganisation Exit registriert in diesem Jahr so viele Neuanmeldungen wie noch nie. In den ersten vier Monaten sind über 3000 Mitglieder der Organisation beigetreten. Das sind 25 pro Tag. Hält dieser Trend an, sind es bis Ende Jahr über 9000 Neueintritte – das wären 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei war 2011 bereits ein Rekordjahr.
Zum grossen Andrang beigetragen hat auch der Freitod von Fussball-Legende Timo Konietzka. Die grosse Aufmerksamkeit durch den Tod des 73-Jährigen löste einen Ansturm auf Exit aus. In der Schweiz sind danach während knapp zweier Wochen durchschnittlich 60 Neuanmeldungen pro Tag eingegangen. Allerdings nimmt Exit nur Mensch mit Wohnsitz in der Schweiz auf. Deshalb dürften viele Anfragen ausländischer Sterbewilliger bei Dignitas gelandet sein, die aber noch keine neuen Zahlen bekannt gibt.
Dignitas hat im letzten Jahr 144 Menschen in den Tod begleitet. Nur fünf davon kamen aus der Schweiz, die meisten stammten aus Deutschland, Grossbritannien und Frankreich. Exit hat im selben Zeitraum 305 Menschen bei ihrem Freitod betreut und zählt heute in der Deutschschweiz rund 61 000 Mitglieder.