In China verschärfen die Behörden ihre Politik der Sinisierung – der Prägung aller Lebensbereiche im Sinne der Kommunistischen Partei. Nach einem Bericht des Internetmagazins „Bitter Winter“ werden Pastoren der staatlich anerkannten Drei-Selbst-Kirche gezwungen, sich einer politischen Umerziehung zu unterziehen.
Im ganzen Land erleben Drei-Selbst Kirchen anhaltende Drohungen und Schikanen von Behörden in ihrem Bestreben, das Christentum zu sinisieren. „Wir müssen die Partei als Gott betrachten – ganz genauso wie Gott“, ist eines der Credos.
Mitte Juli startete die Provinzregierung von Liaoning im Nordosten Chinas einen Schulungskurs für Pastoren und Priester der Drei-Selbst Kirche.
„Sie sagten, dass bei Predigten traditionelle chinesische Kleidung getragen werden müsse und dass alle Kirchen im europäischen, gotischen Stil abgerissen und stattdessen Kirchen im chinesischen Stil gebaut werden müssten“, berichtete ein Pastor, der an der Schulung teilnahm. „Was den Inhalt der Predigten betrifft, so darf nur das gesagt werden, was die Regierung anordnet. Jeder, der predigt, muss an den Schulungen teilnehmen. Wer das nicht tut, bekommt kein Abschlusszertifikat und darf nicht mehr von der Kanzel predigen.“
Wenn Regierungsbeamte fragen würden, was von höherer Autorität sei – die Politik der Kommunistischen Partei Chinas oder die Bibel –, würde denjenigen, die die Bibel zu sagen wagten, ihre Qualifikation als Priester entzogen, so der Pastor weiter.
„Die Teilnahme war verpflichtend und jedem, der sich weigerte, wurde angedroht, später bestraft zu werden“.
Beamte der Vereinigten Arbeitsfront des Bezirks Liaozhong sagten, dass das Hauptziel, Gläubige dazu zu bringen, „rote“ Lieder zu singen, darin bestehe, herauszufinden, ob sie wirklich patriotisch sind.
Mitglieder der Gemeinde wollten nicht an den, von der Regierung organisierten, Veranstaltungen zur Verehrung der Kommunistischen Partei Chinas teilnehmen. Als die Verantwortliche einer Kirche in der Gegend offen sagte, dass sie nicht an der Veranstaltung teilnehmen wolle, drohten lokale Beamte, die Kirche zu schließen, würde sie sich der Regierung widersetzen.
Ein Gläubiger konnte wegen Rückenschmerzen nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen, wurde aber darüber informiert, dass die Anwesenheit obligatorisch sei, sodass ein Fernbleiben als „Widerstand gegen die Regierung“ angesehen werden würde. mehr Informationen
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